Mittwoch, 26. August 2015

Ein Sarg aus Pappe für meine Comic Hefte.

Landre Utensilien Box : Verwendungszweck.

Das ich bekennender und recht expansiver Sammler alter Superhelden Comics der 70er und 80er Jahre bin, könnten regelmäßige Leser meiner älteren Berichte eventuell noch im Hinterkopf haben. Aufgrund dieses Steckenpferdes kommt es regelmäßig unregelmäßig doch vor, das sich Spiderman, Hulk, Rächer und Konsorten in gedruckter Form im heimischen Wohnzimmer stapeln. Zumeist dann, wenn gerade wieder ein größerer Ankauf in das Haus stand und die neu erworbenen Hefte von mir bezüglich Zustand und Inhalt eingehend begutachtet werden.
Wenn man wie ich in einer zumeist doch recht postmodernen Partnerschaft lebt, stößt eine derartige Freizeitbeschäftigung doch recht schnell an ihre Grenzen. Sprich, der Dame des Hauses sind die Comic Hefte im Wohnzimmer recht schnell ein recht großer Dorn im Auge.
Als ich vor einigen Wochen daher nichts ahnend nach Hause kam, erwarteten mich neben meiner Holden zwei etwa Schuh Karton große Boxen neben meinen noch nicht ganz zu Ende sortierten Superhelden Freuden :“Hier Schatz, damit du deine Hefte sicher und staubfrei verwahren kannst“.

Landre Utensilien Box : Preis.

Ich vermutete zuerst, das sich meine Holde zwei neue paar Schuhe gegönnt hat und mir ihre Leer Kartons zur Aufbewahrung meiner gedruckten Schätze zu überlassen gedenkt. Diesbezüglich wurde ich jedoch rasch eines besseren belehrt. „Das sind Utensilien Boxen von Landre; die habe ich extra im Schreibwarenladen für dich und deine Hefte gekauft. Die haben immerhin 3 Euro das Stück gekostet“.

Landre Utensilien Box : Einsatzbericht.

An der Zeit, die 2 Boxen etwas genauer zu betrachten. Wie vermutet, sind die Boxen aus Karton gefertigt. Und zwar zugegeben aus recht stabilem. Jedenfalls deutlich dicker als ein handelsüblicher Schuhkarton.
Die Boxen besitzen einen abnehmbaren Deckel, welcher in beiden Fällen von königsblauer Farbe ist. Der eigentliche Karton ist im ersten Fall grell gelb und im anderen recht leuchtend rot. Signalfarben in allen Ehren; für meinen Geschmack aber in beiden Fällen zu grell und aufdringlich. Im Falle der gelben Box kann ich mir dann auch gleich ein Paket der deutschen Post in das Regal stellen. Vorsichtig formuliert: die Farbgebung der Boxen ist nicht mit jedem Einrichtungsstil kompatibel.
Immerhin haben die Landre Behältnisse zwei recht ergonomisch geformte Haltegriffe. Recht ergonomisch bedeutet hier, das sich auch im voll bepackten Zustand nicht gleich der Karton der Griffe in das Fleisch der Hand bohrt.
Natürlich habe ich die Boxen auch sofort mit Kollege Zollstock vermessen. Ein zu kleiner Karton ist für teure Comic Hefte schließlich der baldige Zustand Tod. Die ermittelten 31,5 cm x 23,0 cm x 16,0 cm bieten für alle Druckerzeugnisse bis zur Größe A4 einen sicheren Schutz. Riesig ist die Box nicht gerade; weit mehr als 40 Hefte finden hier nicht Platz.
Da ich meine Comic Sammlung recht regelmäßig zur Hand nehme, sind und waren die Landre Boxen natürlich auch einer gewissen Belastung – runter vom Regal und wieder rauf – ausgesetzt. Hier zeigte sich dann recht bald – keine 2 Wochen – das die Boxen bei weitem nicht so stabil sind, wie sie auf den ersten Blick wirken. Alsbald zeigten sich nämlich kleinere Dellen und/-oder Einrisse. Wahrlich kein erhebender Anblick !

Landre Utensilien Box : zusammenfassende Kritik.

Mit +/- 3 Euro das Stück nicht wirklich günstig und von der Farbgebung deutlich zu aufdringlich ! Zwar durchaus stabiler als handelsübliche Schuh Kartons; gleichwohl aber bei auch vorsichtigem Dauergebrauch rasch Gebrauchsspuren zeigend ! Zumindest zur Aufbewahrung von Comic Heften – und wohl auch Akten - auch mindestens einen Tick zu klein ! Lediglich die durchdacht konstruierten Griffe können überzeugen. In der Summe der Dinge 2 von 5 Punkte und keine Kaufempfehlung – jeder Schuh Karton aus dem Altpapier Container ist als funktionales Äquivalent genau so geeignet....

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Montag, 24. August 2015

Ein Aschenbecher für alle Fälle ohne Wind.

Rosti Mepal Aschenbecher : Verwendungszweck.

Obwohl es in fast schon hysterisch die eigene Gesundheit optimierenden Zeiten wahrscheinlich in keinster Weise mehr dem Zeitgeist entspricht, bin ich immer noch – wie gerade beim Schreiben dieser Zeilen auch - mit Ausdauer und Freude bekennender Raucher von selbstgedrehten Zigaretten und Zigarillos. Regelmäßigen Lesern meiner Berichte wird des weiteren eventuell nicht entgangen sein, das ich recht regelmäßig als Aussteller auf Antik - und Trödelmärkten zugegen bin. Da das Abbrennen von Tabak typischerweise Abfall in Form von ausgedrückten Kippen und Glut verursacht und ich mir das Rauchen selbstverständlich auch während meiner Trödel Verkaufstätigkeit nicht vermiesen lasse - ich gleichfalls aber um einen sauberen Standplatz bemüht bin - liegt der logische Schluss nahe : ein Aschenbecher musste in das Haus. Und zwar einer, welcher zum einen über eine angemessene Größe verfügt (zumindest eine Schachtel Kippen sollte schon hineinpassen) und zum anderen sowohl drinnen (am Computer) als auch draußen (auf dem Markt) problemlos einzusetzen ist. Er sollte also nicht gleich vom ersten Windstoß in seine Einzelteile zerlegt werden. Wunder prächtig, wenn die enthaltenen Zigaretten Kippen gleichfalls Wind sicher verwahrt blieben. Und über ein Augen schmeichelndes Design sollte der idealerweise nicht allzu teure Aschensarg am besten auch verfügen. Zugegeben recht hohe Erwartungen an mein neues Raucher Utensil.
Da ich bei einem bekannten Unterhaltung Elektronik Oligopolisten mit Ladengeschäft Kette (...ich bin doch nicht ...) noch über einen Einkaufsgutschein verfügte , griff ich hier bei meinem letzten Besuch vor einigen Wochen spontan bei einem Aschenbecher des Herstellers Rosti Mepal zum Preis von 4,99 Euro zu. Ob dieser Kauf meinen Erwartungen entsprechen konnte, soll im folgenden kurz erörtert werden.

Rosti Mepal Aschenbecher : Beschaffenheit.

Besagte Aschenbecher sind in verschiedenen zumeist knalligen an die 70er Jahre angelehnten Farben – Limette, Rot, Orange, Blau usw. - erhältlich. Aufgrund der farblichen Signalwirkung – morgens um 05.00 auf dem Trödelmarkt ist es zumeist recht dunkel – habe ich mich hier für ein recht leuchtendes orange entschieden. Der Kippen Schrein ist aus recht stabilem Plastik (Melamin) gefertigt und ungefähr 10 cm breit und 5,7 cm hoch. Er besitzt einen abschraubbaren Deckel und drei Einkerbungen zum Ablegen der Zigaretten. Die obige Fläche zum Abaschen ist von runder Form und sein Gewicht mit +/- 100 g recht gering.

Rosti Mepal Aschenbecher : Einsatzbericht.

Natürlich ließ ich es mir nicht nehmen, mein neues Spielzeug im Rahmen meiner letzten Flohmarkt Besuche eingehend auf seine Praxis Tauglichkeit hin zu überprüfen. Sehr gut gefallen konnten die Einkerbungen zum Ablegen der Zigaretten. Im Unterschied zu vielen Konkurrenz Produkten sind diese nämlich wahrlich passgenau ! Eine einmal abgelegte Kippe bleibt hier auch tatsächlich ohne herunterzufallen dauerhaft liegen. Sehr löblich, den ein Verkaufsgespräch mit Zigarette im Mund beschert zumeist keinen Umsatz.
Das entsorgen der aus gerauchten Zigarette gestaltet sich mit dem Rosti Mepal Ascher gleichfalls als unproblematisch und Umwelt schonend. Kurz den Deckel ab und die Kippe rein- das Ganze wieder zugedreht – fertig ! Der Deckel schließt hierbei absolut dicht ab; aus Mangel an Sauerstoff braucht man sich auch bezüglich glimmender Zigaretten keine Gedanken machen. Eben so wenig über den auch für Raucher nicht wirklich angenehmen Geruch ausgedrückter Zigaretten. Kein Gerüchlein entweicht dem Rosti Mepal Aschensarg.
Für den Ketten rauchenden Ernst Happel wäre der Ascher allerdings wohl nicht die richtige Wahl gewesen. Mehr als eine Schachtel (ca. 20) ausgedrückter Zigaretten vermag er bis zu seiner Leerung nämlich nicht aufnehmen. A biserl größer könnte er also schon sein – bei einem bierseligen Fußballabend mit Kumpels reicht er jedenfalls nicht aus.
Sein leichtes Gewicht ist sowohl Segen als auch Fluch. Einerseits leicht transportierbar; andererseits aber bei stärkerem Wind – was auch hier im Süden durchaus vorkommt - auch leicht vom Tisch wehend.
Das verwendete Melamin ist recht stabil. Kleinere Stürze vom Ausstellertisch konnten bislang keinerlei erkennbare Schäden verursachen. Auch ansonsten sind trotz 2 Monate Dauergebrauch keinerlei Abnutzungserscheinungen zu erkennen.

Rosti Mepal Aschenbecher : Reinigung.

Zum Reinigen habe ich den Aschenbecher bislang immer in die Spülmaschine getan. Völlig unproblematisch und stets mit selbigem Ergebnis – nämlich einem blitzeblank sauberen Ascher ohne hieraus resultierende Beschädigungen.

Rosti Mepal Aschenbecher : zusammenfassende Kritik.

Mit + / - 5 Euro akzeptabel im Preis, kann der Rosti Mepal Aschenbecher durch den sehr dicht schließenden Deckel und die sehr präzise gefertigten Einkerbungen überzeugen. Er ist problemlos in der Spülmaschine zu reinigen und das als Grundmaterial verwendete Melamin ist recht stabil. Für den extensiven Raucher ist er allerdings a biserl zu klein geraten. Des weiteren ist er zumindest bei stürmischem Außen Einsatz doch etwas zu leicht. In der Summe der Dinge 4 von 5 Punkte und durchaus eine Kaufempfehlung für diesen formschönen Aschenbecher im Zeitgeist gerechten 70er Jahre Gewand....

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Freitag, 21. August 2015

Mund abwischen mit Darth Vader.

Riethmüller Star Wars Servietten : Verwendungszweck.

Meine erste prägende (früh)kindliche Erfahrung mit dem Medium Science Fiction Film war die zwischen 1977 und 1983 erschienene erste Star Wars Trilogie von George Lucas. Eine Filmreihe, welche unsere heutige globale Auffassung von Popkultur entscheidend mitgeprägt hat. In fast jedem noch so entlegenen Fleck unserer zumindest medial zusammengewachsenen Erde dürften Darth Vader und co von den meisten – auch ohne jemals einen Star Wars Film konsumiert zu haben - problemlos erkannt werden. Dies liegt sicherlich vor allem auch an der von Lucas von Beginn an praktizierten expansiven Vermartktungs - und Merchandise Strategie. Bereits seit den späten 70er Jahren werden die Kinderzimmer unseres Planeten mit allerlei mehr oder sinnvollen Star Wars Artikeln bombadiert. Kenner ab Mitte 30 werden sich sicherlich an die teilweise liebevoll modellierten Figuren und Raumschiffe des Herstellers Kenner erinnern . Star Wars war auch einer der ersten Filme, welcher bereits 1980 als Videospiel für das legendäre Atari 2600 adaptiert wurde.
Lange Einleitung, kurzer Sinn - eine Kindheit in den 80er Jahren bedeutete immer auch eine Allgegenwart von Star Wars.
Eine derartige Sozialisation lässt sich auch in späteren Lebensjahren nicht gänzlich verleugnen. Auch heute noch treffe ich mich regelmäßig unregelmäßig mit einigen befreundeten Generation Genossen zum gemeinschaftlichen Konsum der ersten drei Star Wars Filme. Selbstmurmelnd, das zu derartigen Anlässen das heimische Pantoffel Kino im Wohnzimmer angemessen dekoriert wird.
Meine letzte diesbezügliche Neuanschaffung waren die Star Wars Servietten des Herstellers Riethmüller. Ob diese ästhetisch und von ihrem Gebrauchswert überzeugen konnten, soll im folgenden kurz erörtert werden.

Riethmüller Star Wars Servietten : Einsatzbericht.

Die Star Wars Servietten werden in einem 20er Pack feilgeboten. Auf die Umverpackung braucht an dieser Stelle nicht weiter eingegangen werden, da sich diese in keinster Weise von den diversen Mitkonkurrenten unterscheidet : eine stabile, durchsichtige und leicht zu öffnende Plastik Folie.
Öffnet man diese, kommen sehr akkurat gefaltete Servietten zum Vorschein, welche – einmal komplett auseinander gefaltet – 33 cm breit und 33 cm hoch sind.
Die Servietten sind angenehm Geruch neutral und aus sehr stabilem reißfestem Papier gefertigt. Selbst die Aufnahme von Flüssigkeit schadet der Stabilität der Star Wars Mund Säuberung Hilfen kaum. Als ich zwei Servietten beim letzten Filme Abend zum Wegwischen eines umgekippten Bieres benutzte, war sie anschließend zumindest noch eingeschränkt einsatzfähig. Saugfähigkeit top !
Mund abwischen ist mit dem Riethmüller Produkt natürlich gleichfalls problemlos möglich. Das verwendete Papier ist trotz seiner Stabilität recht weich und führt zu keinerlei Aufreiben auch noch so spröder Lippen. Von seinem Gebrauchswert kann das Produkt also durchaus überzeugen.

Riethmüller Star Wars Servietten : Motiv.

Dies gilt im besonderem auch bezüglich der Motivwahl. Die Riethmüller Servietten besitzen ein Wende Cover, welches sehr schön den gut – böse Charakter der Film Reihe symbolisiert.
Auf der „bösen“ Seite sieht man den Schurken Darth Vader, wie er ein hellrotes Lichtschwert dem Betrachter entgegenhält. Im Hintergrund sind diverse Raumschiffe aus dem Star Wars Kosmos zu sehen. Selbstmurmelnd allesamt im Kampfeinsatz.
Die „gute“ Seite zeigt den etwas grimmig drein blickenden Yedi Meister, welcher gerade mit einem grünen Lichtschwert zum Angriff bläst.
In beiden Fällen sehr stimmig inszenierte Motive, welche vortrefflich den Charakter der Star Wars Filme treffen. Fast schon zu schade zum lapidaren Mund abwischen und durchaus Poster tauglich. Der Druck ist sehr satt und klar und die verwendeten Farben wirken äußerst plastisch. Eine wahrlich vortreffliche Arbeit – Riethmüller !!

Riethmüller Star Wars Servietten : Preis.

Gekauft habe ich den 20er Pack bei Rossmann und hierfür 1,99 Euro bezahlt. Ein ohne Frage untadeliger Preis für diese vortrefflich gestalteten Servietten.

Riethmüller Star Wars Servietten : zusammenfassende Kritik.

Angemessen im Preis, saugstark , reißfest und aus sehr stabilem Mund freundlichem Papier gefertigt, können die Servietten vor allem auch durch das den Charakter des Filmes vortrefflich wieder spiegelnde Wende Cover Motiv überzeugen. 5 von 5 Punkte und zumindest für jeden mit Star Wars Sozialisation meine vollste Kaufempfehlung.... 

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Sonntag, 9. August 2015

Ein weißes Blatt Papier für Kunst und Kommerz.


Papyrus Sky Laser Papier : Verwendungszweck.

Eine ehrenamtliche Tätigkeit als Betreuer und einer Freundin, welche fast im Stundentakt mit ihrer Ölpastellkreide neue Bilder im – zumindest momentan – A4 Format kreiert, sind zumindest auf den ersten Blick zwei eher unzusammenhängende Lebensschicksale. Auf den zweiten Blick allerdings bedingen beide einen exorbitant hohen Papierverbrauch. Da sich bezüglich des künstlerischen Schaffens meiner Holden bislang immer noch kein solventer chinesischer Investor gemeldet hat und das Jahresbudget aus meiner Betreuer Tätigkeit ungefähr den Wochenendeinnahmen eines Straßen Bettlers entspricht, achte ich bei der Neuanschaffung von A4 Papier selbstmurmelnd auf einen gesunden Einklang von Preis und Qualität.
Bei meinen obig angesprochenen Einsatzgebieten bedeutet Qualität zweierlei. Zum einen sollten mit meinem HP Tintenstrahldrucker ausgedruckte Briefe klar, kontrastreich und schnell trocknend zu lesen sein. Zum anderen wäre es ein schöner Nebeneffekt, wenn die Ölpastellkreide meines Schatzes eben so kontrastreich am Papier hängen bleiben würde.
Ob meine letzte Neuanschaffung – das Sky Laser Papier des Herstellers Papyrus in der Größe A4 – diesen Erwartungen gerecht wird, soll im folgenden kurz erörtert werden.

Papyrus Sky Laser Papier : Preis.

Gekauft habe ich das in einer 500er Packung ausgelieferte Papier im hiesigen Büromarkt und hierfür 4,49 Euro bezahlt. Im Internet mag das Produkt ein paar Cent günstiger zu erstehen sein – die Leiharbeiter Sportfreunde von amazon bieten es beispielsweise momentan für unter 4 Euro an - ; das anfallende Porto relativiert in diesem Fall eventuelle Spar Fantasien recht schnell.
Etwas weniger als 1 Cent pro Einzelblatt ist ein durchaus günstiger Preis – beim besten Willen also nichts zu granteln in dieser Dimension.

Papyrus Sky Laser Papier : Verpackung.

Verpackt ist das Papier wie viele seiner Mitkonkurrenten auch. Nämlich in einem recht stabilen „Packpapier“. Dieses ist weitgehend in Frosch grün gehalten und lässt sich problemlos – ohne hierbei komplett einzureißen und dem restlichen Papier zukünftig keinen Schutz vor eventuellen Knicken zu bieten - öffnen. Papierfreund was willst du mehr – auch bezüglich der Verpackung herrscht meinerseits komplette Zufriedenheit.

Papyrus Sky Laser Papier : Beschaffenheit.

Das Papyrus Papier ist 80g/qm dick. Diese Dicke entspricht ungefähr handelsüblichem Kopierpapier. Mit einem Weißegrad von 161 CIE ist es angenehm – fast schon strahlend - weiß. Einen Grau Stich wie bei vielen Öko Papieren sucht man hier glücklicherweise vergeblich. Dennoch erfüllt es laut Herstellerangaben allerhöchste ökologische Standards. Es ist beispielsweise chlorfrei gebleicht und nach mehreren unabhängigen „Öko“ Siegeln (beispielsweise Forest Stewardship Council für besonders nachhaltige Forst Wirtschaft) ) zertifiziert. Ein ökologisch nachhaltig produziertes Papier, welches nicht wie ein Öko Papier aussieht. Selbstverständlich auch in dieser Dimension nichts zu Wutbürgern.

Papyrus Sky Laser Papier : Arbeitsbericht ausdrucken.

Die Ausdrucke mit meinem Tintenstrahldrucker liefern gleichfalls ein überzeugendes Bild. Schnell trocknend ist die Schrift auf dem sehr weißen Weiß des Papiers sehr klar und kontrastreich zu lesen. Mit einem älteren schwarz weiß Laserdrucker durchgeführte Ausdrucke lieferten ein ähnlich überzeugendes Bild. Selbst aus Spaß durchgeführte Schmierereien mit Kugelschreiber waren ohne zu Verschmieren klar und deutlich zu erkennen. Durchaus sehr zufrieden....

Papyrus Sky Laser Papier : Arbeitsbericht künstlerisches Schaffen.

Dies gilt auch bezüglich der Öl Pastell Bilder meines Schatzes. Egal, ob resolutes Verschmieren oder zartes auf das Blatt hauchen der Kreide – in beiden Fällen auch bei meiner Holden ein ähnlich positives Bild. Die zugeführte Farbe wurde laut ihrer Aussage vortrefflich aufgenommen. Bilder sagen oftmals mehr als Worte aus. Aus diesem Grund habe ich dem Bericht den Scann eines Bildes beigefügt, welches mein Schatz auf einem Blatt Sky Laser Papier gemalt hat. Noch mehr Beispiele findet ihr bei Gefallen auf ihrem Blog : ocin9.blogspot.de.

 

Papyrus Sky Laser Papier : zusammenfassende Kritik.

Günstig im Preis, aus ökologisch nachhaltigem Anbau stammend und dank eines sehr weißem Weiß sowohl mit einem Tinten Strahl - als auch mit einem Laser Drucker sehr kontrastreiche Ausdrucke liefernd, kann das Sky Laser Papier durchaus auch bei der Anwendung von Pastellkreide überzeugen. 5 von 5 Punkte und meine vollste Kaufempfehlung...

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Samstag, 1. August 2015

C64 All Stars Vol.12 : Ballblazer oder die Welt wird dreidimensional.



Ballblazer : Die frühen 80er Jahre.

Die 1980er Jahre waren über weite Strecken ein höchst zweidimensionales Jahrzehnt. Weltpolitisch standen sich unter dem Damoklesschwert der Atombombe und gegenseitiger Aufrüstung Osten- und Westen in zwei erstarrten Blöcken scheinbar bis an das Ende aller Tage gegenüber und an eine möglichen Wiedervereinigung war in der ab 1982 vom Sau Magen Freund Kohl regierten zweigeteilten BRD – viele hatten sich an zwei durch Mauer und Stacheldraht getrennte deutsche Staaten langsam gewöhnt – lange nicht zu denken.
Dieses zweidimensionale Denken spiegelte sich auch auf der Ebene der täglichen Konsum- und Lebensstil Planung, welche im wesentlichen entweder – oder codiert war. Entweder Sportschuhe von Adidas oder von Puma - entweder ein Heimcomputer von Commodore oder eben von Atari – entweder Popper oder Punk. Und so weiter, und so fort. Die Türe zu einer typischen postmodernen mehrdimensionalen sowohl als auch Codierung stand zwar bereits angelehnt; aufgestoßen wurde sie aber frühestens in den 90er Jahren.
Video- und Computerspiele spiegeln formal wie inhaltlich immer auch ihr gesellschaftliches Entstehungsklima wieder. Diese waren bis weit in die 80er Jahre hinein gleichfalls weitgehend zweidimensional in ihrer Darstellung – was natürlich auch an der damaligen 8 Bit Rechnerleistung begründet lag; jede Zahnbürste hat heutzutage eine schnellere CPU - und linear in ihrem Spielablauf.
Spiele in rasend schneller dreidimensionaler Darstellung – nicht zuletzt der Film Tron hatte derartige Begehrlichkeiten damals geweckt - schienen einem damals Heranwachsenden ähnlich (un)realistische feuchte Träume wie der in den endlosen Stunden zwischen frühem Sendeschluss – und ewig grüßt das Testbild - und viel zu zeitigem Schulbeginn vorgestellte Beischlaf mit der gerade zum Superstar aufgestiegenen Madonna. Nämlich mit der momentan zur Verfügung stehenden Hardware nicht machbar.

Ballblazer : Star Wars, George Lucas und seine Visionen.

Während die Verlustierung von Madonna auch weiterhin ein unerreichbarer Traum früh pubertärer Phantasien blieb, ließ George Lucas bereits früh in den 80er Jahren zumindest die dreidimensionalen Videospielfreuden teilweise Wirklichkeit werden.
Der Star Wars Schöpfer Lucas war nämlich bereits Ende der 70er Jahre von der damals visionären Idee besessen, seine Filme durch Einbindung von (bewegten) Computer Grafiken realistischer wirken zu lassen. Obwohl derartiges Unterfangen damals in Angesicht unzureichender Rechner Kapazitäten und nur wenigen ausgebildeten Fachleuten von vielen als unrealistische Phantasterei abgetan wurde, machte sich Mr. Star Wars frühzeitig an die Verwirklichung seiner Lebens Vision. Hierzu schloss er bereits 1980 mit Atari – dem erstem Hersteller, welcher mit elektrischen Videospiel Systemen und Heimcomputern ( Atari 2600, wenig später Atari 400) quasi weltweit einen Massenmarkt bediente - einen Kooperationsvertrag ab. Natürlich war das Leben auch damals kein kreativer Ponyhof – primäres Ziel der Zusammenarbeit war natürlich vor allem auch die kurzfristige Gewinnmaximierung der beiden Konzerne. Dies versuchte man Anfangs zu erreichen, in dem verschiedene Lucas Filme (vor allem natürlich Star Wars) gemeinsam als Spielumsetzung für das damals in jedem Kinderzimmer stehende Atari 2600 herausbracht werden.
Die Medien Film und Videospiel näherten sich bereits zu dieser Zeit zum ersten Mal vorsichtig an – dies gilt auch bezüglich der inneren - und äußeren Aufmachung der von Lucasfilm und Atari gestalteten Spiele. Wie wir noch sehen werden, zeichneten sich bereits die frühen Lucas Film Spiele durch eine detailliert ausgearbeitete Hintergrundgeschichte, dreidimensionalen Spielaufbau und Integration von filmischen Stilelementen wie Zwischensequenzen oder der Handlung folgender Musik aus. In den frühen 80er Jahren wahrlich innovatives Neuland. Doch der Reihe nach.

Ballblazer : die Atari Version.

Das erste eigenständige Spiel (also keine Versoftung eines Lucas Films) , welches von Lucasfilm und Atari entwickelt wurde, hieß Ballblazer und erschien zumindest Anfangs (1984) ausschließlich für die 8 Bit Rechner von Atari . Und (noch) nicht für meinen geliebten C64 !
Obwohl die 80er Jahre von diversen aus heutiger Sicht unverständlichen Grabenkämpfen bezüglich Heimcomputern und deren pubertären Benutzung überschattet waren (entweder man war Commodore Fan oder Atari Verfechter – und zwar mit einer beachtlichen Intoleranz dem jeweils anderen gegenüber), ließ ich es mir damals nicht nehmen, über den Tellerrand meines Brotkasten (C64) Spiele technisch regelmäßig hinüber zu blicken.
Und zwar mittels meines damaligen gymnasialen Sitznachbarn – nennen wir ihn einmal Hans - , welcher unter anderem einen Atari 800 XL samt Diskettenlaufwerk besaß und bezüglich neuer Computerspiele immer auf dem neuesten Stand war. Auf den allerneuesten sogar, den viele Titel seiner reichhaltigen Software Sammlung hatten es noch nicht einmal in die Vitrinen von Karstadt, Vobis und Konsorten geschafft. Kriminalistisch veranlagte Leser werden es vielleicht bereits erraten haben; Hans war ein recht professionell organisierter Raubkopierer und verfügte dank Tauschpartner in den USA und Holland gegen eine kleine Kopiergebühr von 5 DM / pro Diskette jederzeit über den Stoff, welchen pubertierende Jungen damals wollten. Nämlich die neuesten Computer Spiele !

Ballblazer : die Atari Version – Grafik.

Als ich Hans eines Nachmittags in seinem Bravo Poster tapezierten „ Geschäftsräumen “ (umfunktioniertes Kinderzimmer) besuchte und dieser gerade damit beschäftigt war, die Spiele Bestellungen für die nächste große Pause zu kopieren, hielt dieser plötzlich mit stolzem Gesicht inne : „ Das musst du dir reinziehen; so etwas hast du auf deinem C64 noch nicht gesehen. Voll geil in 3 D das Spiel und noch gar nicht auf dem Markt“. Er schob eine Diskette in das Laufwerk seines Atari 800 XL und nach einiger Ladezeit war auf dem 8 Bit Atari ein in der Mitte gesplitterter Bildschirm zu sehen. In beiden Fenstern bewegte sich ein für damalige Verhältnisse recht detailliert dargestellter Raum Gleiter in einem Affenzahn über ein dreidimensional und ruckelfrei scrollendes Spielfeld, welches mich von seiner Darstellung stark an ein Schachbrett erinnerte.

Ballblazer : die Atari Version – Sound.

Die Musik, welche sich am ehesten mit (Free)Jazz beschreiben lässt, brach völlig mit meinen damaligen Hörgewohnheiten – besagte Madonna und ähnlicher 80er Jahre Mainstream - ; passte sich aber in nahezu perfekter Weise den gezeigten dreidimensionalen Grafikfreuden an. Bei der Generierung von dieser gingen die Ballblazer Macher nämlich völlig neue und auch heute noch innovative Wege. Die Titelmusik wurde nämlich erstmalig per Computer Algorithmus und nicht von Menschenhand generiert. Eine vordefinierte Auswahl von Melodie Fragmenten wird hierbei per Zufallsgenerator akustisch passend in sich passend zusammengeführt. Unter https://www.youtube.com/watch?v=8E4nJCcG4iQ mag sich der geneigte Leser hiervon gerne selbst einmal ein Ohr machen.

Ballblazer : die Atari Version – Spielprinzip.

Ich war von den Socken und glaubte beim Betrachten des Monitors – zumal mir der Name des Spieles selbst als regelmäßiger Happy Computer und C64er Leser völlig unbekannt war - an ein reines Grafikdemo.
Hans belehrte mich eines besseren: „Ne, das ist ein richtiges Spiel. So eine Art Fußball in ferner Zukunft. Das kann man sogar gleichzeitig gegeneinander spielen. Die obere Hälfte des Bildschirms zeigt das Spiel aus deiner Perspektive; unten aus der deines Gegners. Wenn man Bock hat, kann man sogar den Atari gegen sich selbst spielen lassen. Natürlich kannst du auch gegen den Computer antreten.“.

Ballblazer : die Atari Version – Verbreitung.

Hans wäre nicht Hans gewesen, wenn er nicht noch etwas ausufernd – jeder Raubkopierer war damals vor allem auf seine US Kontakte stolz - über die Herkunft seiner Atari Offenbarung referiert hätte : „Das Spiel haben Ami Hacker direkt per Telefonmodem von dem Rechner von George Lucas – kennst ja, der Typ mit den Star Wars Filmen – gezogen. Ich kenne einen über eine meiner codierten Kleinanzeigen, der kennt einen, welcher einen Verteiler von denen persönlich kennt. Ich habe den 3 D Spaß also fast aus erster Hand“.

Auch ohne Internet, Fatzenbuch und Smartphones waren die damalige Cracker und Raubkopierer lange vor Techno die erste global vernetzte Jugendkultur. Die Kommunikation fand damals vor allem auch über Kleinanzeigen in diversen Computerspiele Magazinen und Mailboxen statt. Um die durchaus nicht untätigen Strafverfolgungsbehörden (Hausdurchsuchungen waren nicht unüblich) und übereifrigen Anwälten – Gravenreuth betrat die Bühne – keine unnötige Angriffsfläche zu bieten, waren diese oftmals codiert und die Korrespondenz erfolgte zumeist an eine anonyme Postlagerkarte. Der geneigte Leser mag sich hierzu einmal einen beliebigen Kleinanzeigenteil eines 80er Jahre Spiele Magazins – besonders der aktuelle Software Markt – zur Hand nehmen. Viele damaligen Anzeigen, welche lediglich aus scheinbar sinnlosen Zahlenkombinationen bestanden, waren Such- und Verkaufsangebote von Raubkopien. Derartige Vertriebswege führten damals dazu, das damals viele – sehr viele - Atari Besitzer Ballblazer bereits Monate vor der geplanten Markteinführung in ihrem Besitz hatten.
Lucasfilm verlor darauf hin an dem Spiel erst einmal das Interesse und legte es auf Eis. Erst 1985 fand Ballblazer dann doch noch, weltweit und für viele der damals populären Systeme umgesetzt , den Weg in den einschlägigen Einzelhandel. Epyx und Activision – zwei damals recht populäre Spiele Schmieden - hatten nämlich in der Zwischenzeit die Zeichen der Zeit erkennend zugegriffen und im ersten Fall die Lizenz für die USA und im letzteren die für die restliche Welt von Mr. Star Wars erstanden. Und das Spiel selbstverständlich auch für den C64 umgesetzt.

Ballblazer : die Atari Version – Spielprinzip die zweite.

Doch zurück zu besagtem Nachmittag bei Hans vor 30 Jahren. Mit stolzer Brust und ohne größere Anwandlungen von Unrecht Bewußtsein verfolgten wir im weiteren, wie der Atari in einer rasend schnellen Partie sich selbst schlug. Selbstmurmelnd ließen wir uns es anschießend nicht nehmen, gegeneinander anzutreten. Also zweiten Joystick in den Atari gestöpselt.
Die Regeln des Spieles waren und sind relativ unmissverständlich und klar. Auf einem 275 x 105 Meter großen Spielfeld (dem scollenden Schachbrett) gilt es einen ca 2 Meter über dem Boden schwebenden Ball von 1 Meter Durchmesser und 1 Tonne Gewicht in das gegnerische Tor zu befördern. Die Tore hatten auch mit den Fußballtoren des Jahres 1985 nur wenig gemein. Diese befinden sich bei Ballblazer nämlich auf der schmaleren Seite des Spielfeldes und bewegen sich während des gesamten Spieles langsam und mit konstanter Geschwindigkeit über die kompletten 105 Meter hin und her. Wenig verwunderlich, das die Spieler dieses Zukunftsports selbst auf moderne Technik zurückgreifen. Sie sitzen nämlich in recht beweglichen Raumgleitern – sogenannten Rotofoils – und versuchen, den Ball einzufangen und in das gegnerische Tor zu bugsieren. Distanzschüsse lohnen sich bei Ballblazer durchaus : je nach Entfernung zum Tor werden bei einem Treffer nämlich zwischen 1 Punkt und 3 Punkten gutgeschrieben. Allerdings werden diese im Fortlauf des Spieles immer schwieriger erfolgreich zu platzieren – mit jedem Treffer wird das generische Tor nämlich merklich schmaler. Ballblazer ist schnell in der Spielgeschwindigkeit und kurz in der Dauer. Ein Spiel dauert nämlich bestenfalls 3 Minuten. Wer nach dieser Zeit die meisten Punkte erzielt hat , gewinnt. Außer, es gelingen ihm bereits zuvor mindestens 10 Punkte. Dann ist er vorzeitiger Sieger.
Wenn man die Güte eines Videospieles nach der Einfachheit seiner Regeln (je einfacher, desto besser) beurteilen würde, wäre Ballblazer wohl ein Jahrtausend Spiel. Auf jeglichen schnik schnak wie Abseitsregeln, Tormänner(-gleiter) oder Schiedsrichter wurde hier komplett verzichtet. Ein Verzicht, welchem Ballblazer aber durchaus ein Zugewinn an Spielspaß beschert. Während bereits in den 80er Jahren viele Sportspiele zu wahren taktischen Menü klick Orgien – gefühlte 1000 Mal die Feuertaste des Joystick betätigt, bevor das eigentliche Spiel überhaupt erst einmal losging - degeneriert waren, ließ sich Ballblazer von jedermann sofort und intuitiv spielen.

Ballblazer : die Atari Version – Spielspaß .

So auch von meiner Wenigkeit. Obwohl ich das Spiel damals zuvor nicht kannte, fand ich in weniger als einer Partie – welches heutige Sportspiel kann dies noch von sich behaupten – Zugang zu der futuristischen Fußball Variante von Mr.Star Wars. Zweigeteilter Monitor : ein Split Screen für Hans, der andere für mich. Jeder zeigt den logischerweise dreidimensionalen Ausblick aus dem eigenen Gleiter. Dieser dreht sich immer so, das er in Richtung des Balles (wenn man im Besitz von diesem ist , natürlich in Richtung Tor) zeigt. Anfangs verursachte diese Art der perspektivischen Darstellung zugegeben ein paar Orientierungsprobleme. Wo verflucht bin ich gerade ? Diesbezüglich hatte ich (auch damals ein bestenfalls durchschnittlicher Videospieler) aber schnell den Bogen raus.
Die Steuerung des eigenen Gleiters war auf dem Atari weitgehend intuitiv. Per entsprechender Knüppel Bewegung ließ sich das Gefährt problemlos und schnell nach links, rechts, vor und zurück bewegen. Sehr schnell sogar, den die durchgeführten Joystick Bewegungen wurden sofort und unmittelbar auf den Bildschirm umgesetzt.
Meine erste Partie gegen Hans ging noch gnadenlos in die Hose. Hier blieb ich punktlos und hatte mir nach weniger als 1 Minute bereits die zum vorzeitigen Ende führenden 10 Gegenpunkte eingefangen. Im folgenden schlug ich mich dann deutlich besser und verlor zumeist zumindest nur noch knapp. Eine Partie konnte ich sogar – zumindest gaukelt mir dies meine Erinnerung nach 30 Jahren so vor – knapp für mich entscheiden.

Ballblazer : die Atari Version – Strategie.

Dies rührte vor allem aus der Tatsache, das ich endlich begriffen hatte, das Ballblazer trotz seines simplen Regelwerkes eine Menge an strategischem Potential bietet. Unerlässlich beispielsweise, den Bildschirm des Gegners stets im Auge zu behalten ! Auch ist es bei dem Spiel durchaus von Vorteil, zumindest die grundsätzlichen physikalischen Gesetzmäßigkeiten verinnerlicht zu haben. Diese finden sich bei dem futuristischen Fußballspiel nämlich in nahezu perfekter Art und Weise modelliert. Ein gelegentlich taktisch durchaus nicht unkluger Schuss gegen die Bande des Spielfeldes führt nämlich rasch in die Welt des Reflexionsgesetzes (Einfallswinkel = Ausfallwinkel) und kann bei dem Gegner durchaus für einige Verwirrung sorgen. Auch andere Grausamkeiten aus dem von mir nicht sonderlich geschätzten Physik Unterricht können bei Ballblazer durchaus zum eigenen Vorteil gereichen : beispielsweise Massenträgheit, Bremsverhalten der Gleiter , elastische Stöße – um hier nur einige zu nennen.

Natürlich ließ es sich Hans damals nicht nehmen, mir seine Ballblazer Künste gegen die diversen zu Verfügung stehenden Computer Gegner zu demonstrieren. Hiervon gibt es insgesamt 9, welche zumindest in den höheren Stufen für einen Gelegenheitsspieler fast nicht zu schlagen sind. Ganz nett, aber den meisten Spaß machte und macht das Spiel selbstmurmelnd im 2 Spieler Modus. Gerade aufgrund seiner geringen Spieldauer : 3 Minuten für ein Spiel zwischendurch fanden sich damals eigentlich immer. Auch dann, wenn sich bei Hans die Spiele gierige Kundschaft mit bestenfalls Flaum auf der Oberlippe die Klinke in die Hand gab.

Ziemlich beeindruckt von Ballblazer verließ ich damals Hans und seinen Atari 800 xl. Ein Sportspiel in rasend schnellem 3 D – keinerlei Flackern oder ruckeln ! Dazu noch mit sehr realistischen Bewegungsabläufen von Gleiter - und Ball. Auf meinem Bonanza Rad sitzend fragte ich mich, ob es wohl bald auch Video Spiele geben wird, wo sich der Spieler durch eine realistische 3 D Welt bewegen kann (diesbezüglich sollten bis zu Ultima Underworld noch 8 Jahre in das Land ziehen). Ohne die Frage für mich damals beantworten zu können, spürte ich, das mit Ballblazer die Türe in eine neue (dreidimensionale) Spielewelt weit aufgestoßen wurde. Und begab mich nach Hause zu meinem an sich geschätzten C64 und seine Schieß- und Spring Spiele in der zweiten Dimension.

Ballblazer : die Umsetzung auf den C64.

Ein paar Monate später konnte dann auch mein C64 mit dreidimensionalen Spiele Futter gefüttert werden. Ballblazer wurde in der Zwischenzeit nämlich endlich auch für den Brotkasten von Commodore umgesetzt und fand dank Ostergeschenk meiner Tante den Weg als Original Spiel in mein Jugendzimmer. Welch ungewohnt epische Spielanleitung der Verpackung hier innewohnte ! Während die meisten mir damals bekannten Anleitungen zumeist lediglich aus einem rudimentär kopierten A6 Zettel mit Ladeanweisungen und der grundsätzlichen Tastaturbelegung bestanden, kam mir bei Ballblazer ein relativ dickes Heftlein entgegen. Inhaltlich war dieses fast wie ein Roman aufgebaut. Im Rahmen einer fiktiven Sportreportage wird der Leser hier sehr stimmig in den Zukunft Sport Ballblazer eingeführt. Ein Spiel mit einer ausgearbeiteten Hintergrundgeschichte; 1985 wahrlich innovatives Neuland und eine erste Annäherung an die Medien Buch- und Film.
Natürlich erwartete ich auf meinem C64 zumindest eine 1 zu 1 Umsetzung der bei meinem Kumpel Hans gespielten Atari Version. Pustekuchen !! Selbst ich als eingefleischter C64 Jünger musste zugeben, das die Grafik im Vergleich zu der Atari XL Version einen ganzen Tick langsamer, Farben armer und flackeriger war ! Wahrlich nicht wirklich schlecht – das Spielfeld scrollt auch auf der C64 Version in einer annehmbaren Geschwindigkeit. Dennoch war der Version anzumerken, das sich die Programmierer bei der Umsetzung nur bedingt Mühe gegeben haben. Hier stand eindeutig eine schnelle Marktbelieferung im Vordergrund; auf dem C64 wäre eine grafisch zumindest gleichwertige Version problemlos möglich gewesen.
Dem Spielspaß schaden diese zugegeben kleinen grafischen Unterschiede allerdings nicht; spielerisch entsprechen sich die Atari und die C64 Version nämlich 1 zu 1.

Ballblazer : selbst zocken.

Wer die C64 Version von Ballblazer gerne selbst einmal erleben möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Eine besonders authentische Möglichkeit wäre natürlich der Erwerb eines C64 samt Floppy, 2 Joysticks und Original Spiel. In Zeiten von Retro Börsen, Bucht und Fratzenbuch mit gewissem zeitlichem Aufwand jederzeit durchaus möglich. Und im Vergleich zu anderen 80er Jahre Spiele Klassikern (man denke hier beispielsweise an Giana Sisters auf dem Brotkasten) finanziell durchaus erschwinglich. Ballblazer wird nämlich von vielen Sammlern nur am Rande wahrgenommen und kann selbst bei ebay mit etwas Geschick für +/-10 Euro erstanden werden.
Natürlich kann Ballblazer auch per Emulator direkt am heimischen PC gezockt werden. Beispielsweise mit Emu64, welcher unter http://www.pcfreunde.de/download/d17054/emu64/ kostenlos heruntergeladen werden kann. Das eigentliche Spiel findet sich gleichfalls kostenlos unter http://www.gamebase64.com/game.php?id=573&h=0 . Für Gelegenheitsspieler ist dies allerdings weniger zu empfehlen. Richtig Spaß macht das Spiel nämlich vor allem im 2 Spieler Modus. Wer an seinem PC keine zwei kompatiblen Joystick – am besten zwei C64 Competition Pro in der USB Variante – sollte daher am besten Abstand von derartigem Tun nehmen. Nur per Tastatur ist Ballblazer im 2er Modus nämlich unspielbar.
Wer nur schauen und nicht selbst zocken möchte, kann dies in einem der zahlreichen bei youtube und Konsorten angebotenen Lets Plays (beispielsweise https://www.youtube.com/watch?v=ISXUs6kYS2Q) jederzeit und kostenfrei tun.

Ballblazer : zusammenfassende Würdigung.

Mit den Augen von 2015 betrachtet, ist sicherlich einiges von dem ursprünglichen Zauber von Ballblazer verschüttet gegangen. Der aufmerksame Betrachter mag zwar durchaus konstatieren, das die zugrunde liegende Physik im Spielablauf einwandfrei modelliert wurde. Auch wird er – sofern von den technischen Restriktionen der damaligen Rechner wissend – zumindest dem auf der Atari Version sehr schnellen Scrolling des Schachbrett artigen Spielfeldes respektvolle Anerkennung entgegen bringen. Allerdings hat das menschliche Auge bei der Betrachtung von Videospielen die letzten 30 Jahre einen stetigen Steigerung Imperativ erfahren. Die dargestellten Spiele Welten näherten sich in der Qualität der Darstellung immer stärker der Realität an. Und übertreffen diese vielfach inzwischen sogar ! Ein scrollendes Schachbrett mit zwei recht abstrakt dargestellten Raumgleitern wirkt aus dieser Perspektive ähnlich unmodern wie eine Schreibmaschine im Vergleich zu einem modernen Tablett Computer. Allerdings wäre das eine ohne das andere nicht vorstellbar. Mit Ballblazer nahmen alle heutigen dreidimensionalen Spiele Freuden ihren Anfang. Hier wurde zum ersten Mal das Tor zur Spiele Moderne der Jetztzeit weit aufgestoßen. Dies gilt auch für die fast schon epische Anleitung, welche fast schon an einen Roman erinnert. Mit Ballblazer wurden die Videospiele mehrdimensional und verschmolzen die nächsten Jahrzehnte immer stärker mit dem Medium Film. Davon abgesehen, macht Ballblazer zumindest im 2 Spieler Modus auch 2015 noch immens viel Spaß. 5 von 5 Punkte für dieses immens wichtige Schrittmacher Spiel...

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