Freitag, 18. Dezember 2015

Speichern wie Opa : Verbatim 3,5 Zoll Disketten.

Verbatim 3,5 Zoll Disketten : Verwendungszweck.

In Zeiten von Cloud Computing und USB Sticks in allen möglichen Formen und Farben gerät die Diskette als Datenspeicher immer mehr in Vergessenheit. Viele Angehörige der Generation 18- dürften diese Form des tragbaren Datenträgers gar noch nie in ihrem Leben zu Gesicht bekommen haben. Wenig verwunderlich, da Disketten seit längerem fast völlig aus den Verkaufsregalen der oligopolisierten Unterhaltungselektronik Fachmärkten verschwunden sind. Die meisten Rechner besitzen schließlich ja inzwischen zumeist nicht einmal mehr ein Diskettenlaufwerk.
Der geneigte Leser mag an dieser Stelle daher einwenden, das die Vorstellung von 3,5 Zoll Disketten bestenfalls für die neuere Technik Geschichte von Interesse sei. Aus einem eher ein dimensionalen Blickwinkel stetigen technischen Fortschritts betrachtet; sicherlich nicht ganz verkehrt.
Allerdings ist und war die neuere Technik Geschichte glücklicherweise keine Einbahnstraße. Als beispielsweise Anfang der 90er Jahre im Musik Bereich die Cd den Massenmarkt eroberte, schien das Ende der Schallplatte auf Dauer und unwiderruflich besiegelt. Tod gesagte leben allerdings gelegentlich beachtlich lange – seit einigen Jahren erlebt Vinyl dank Retro, Nerds und DJs eine beachtliche Renaissance. Technik Relikte der jüngeren Vergangenheit als Rettungsanker des in der Moderne strudelnden Individuums in eine als heimelig interpretierte Vergangenheit.
Der gleichen lässt sich seit Jahren auch im Bereich von Computern beobachten. Heimcomputer der 80er und 90er Jahre üben für viele Angehörige der Generation 30+ eine ungemeine Faszination aus. So auch auf den Verfasser dieser Zeilen – zumindest im Hobbyraum ist mein Amiga 500 des Herstellers Commodore nach wie vor oder seit einigen Jahren wieder tätig im Betrieb. Ein Rechner, welcher als Datenspeicher noch mit 3,5 Zoll Disketten – die kleinen „harten“ mit 9 cm Länge – daherkam. Da ich diesen nicht nur als Deko Stück verwende, benötige ich recht regelmäßig frische Disketten besagter Größe.

Verbatim 3,5 Zoll Disketten : Preisfrage.

Da diese im regionalen Einzelhandel kaum mehr zu finden sind, bleibt in diesem Fall zumeist nur eine Innenstadt zu Grabe tragende Online Bestellung. Hier gibt es derartige Speichermedien bei den üblichen Verdächtigen mit vorweihnachtlich hohem Leiharbeiter Bestand und von einigen Herstellern zu kaufen. Mein letzter Kauf war ein 10er Pack 3,5 Zoll Disketten des Herstellers Verbatim , für welchen ich fast 13 Euro bezahlt habe. Ein inzwischen also nicht ganz günstiger Spaß; vor einigen Jahren war dergleichen noch für typischerweise unter 5 Euro erhältlich.

Verbatim 3,5 Zoll Disketten : Einsatzbericht.

Geliefert werden die jeweils 1,44 MB – vor 20 Jahren reichte dies locker für ein komplettes Computerspiel - fassenden Datenträger in einer recht stabilen und leicht zu öffnenden Box aus Pappe. Von den 10 Disketten ließen sich 9 problemlos beschreiben und anschließend selbstverständlich auch wieder einlesen. Eine Diskette war leider komplett fehlerhaft und ließ sich auch nach mehrmaligem formatieren nicht verwenden. Zwar ärgerlich; aber eine Fehlerquote, welche meines Erachtens durchaus noch im Rahmen liegt. Und auch nicht unbedingt die Regel, da viele zuvor gekaufte Verbatim 10er Packs komplett ohne fehlerhafte Disketten auskamen.
Das mehrmalige Löschen und wieder beschreiben der Disketten ist gleichfalls problemlos möglich. Sehr löblich, da einige Mitkonkurrenten in dieser Disziplin doch durchaus Schwächen zeigen.
Ein Schwachpunkt der Verbatim Datenträger sind aber zweifelsohne ihre Aufkleber. Zwar lassen sich diese sowohl mit Kugelschreiber als auch Filzstift problemlos beschriften. Leider ist es mit ihrer Klebekraft alles andere als Spiderman Haft bestellt ! Die Disketten Aufkleber lösen sich nämlich allzu leicht und schnell von dieser. Verhedderungen im Laufwerk sind hier fast schon vorprogrammiert.

Verbatim 3,5 Zoll Disketten : zusammenfassende Kritik.

Bis auf ihre mangelhaften Aufkleber sehr zuverlässige 3,5 Zoll Disketten. Auch mehrmaliges Löschen und (wieder)beschreiben funktioniert bei diesem Produkt hervorragend. Bleibt nur zu hoffen, das noch viel mehr Menschen Retro Computing als Steckenpferd entdecken. In diesem Fall stiege nämlich deutlich die Nachfrage nach derartigen Datenträgern und der Preis eines 10er Packes würde wieder deutlich unter die 10 Euro Grenze fallen. 13 Euro für 10 Disketten ist nämlich schon a biserl teuer – trotz allem aufgerundete 4 von 5 Punkte und meine retrodante Kaufempfehlung...

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