Dienstag, 16. September 2014

Der Plusbrief von der Post ist für den Geldbeutel keine leichte Kost.

Der C6 Plusbrief von der Post AG : Verwendungszweck.

Als mir neulich beim Bummeln in der Stadt zum Glück noch rechtzeitig einfiel, das ich ein fast schon angestaubtes Formular in meiner als Einkaufstüte missbrauchten Aktentasche dringlichst an die zuständige Behörde senden sollte, betrat ich logischerweise die heiligen Hallen der nächstgelegenen Postfiliale. Briefmarke und passender C6 Umschlag (11,4 cm x 16,2 cm) sollten hier wohl allem Erwarten problemlos zu erstehen sein. Da meine Armband Uhr bereits auf kurz vor Geschäftsschluss stand, beschloss ich, den Umschlag an Ort und Stelle zu beschriften und genanntes Formular beim nicht mehr verbeamteten Post Angestellten meines Vertrauens aufzugeben.
Zur Verwirklichung meines nicht sonderlich interessanten Planes griff ich zu einem 10er Pack Plusbriefe im benötigten C6 Format. Leider ohne Fenster, da diese zumindest an diesem Tag bereits ausverkauft waren.

Der C6 Plusbrief von der Post AG : Konzept und Aussehen.

Plusbrief bezieht sich in diesem Zusammenhang weder auf Format noch auf Dicke. Hierunter verbirgt sich eine Produktbezeichnung der Deutsche Post AG., welche als Oberbegriff für bereits versandfertig freigemachte Briefumschläge mit bereits aufgedruckter Briefmarke fungiert.
Und genau dies erwartete mich auch nach dem problemlosen Öffnen der selbstmurmelnd in gelb gehaltenen Verpackung.
Nämlich 10 komplett weiße Umschläge im Format 11,4 cm x 16,2 cm, auf welchen als Besonderheit bereits eine passende Briefmarke aufgedruckt ist. Passend bedeutet in diesem Zusammenhang 60 Cent. Genau soviel kostet nämlich nach Post AG Geschäftsbedingungen die nationale Beförderung eines derartigen Umschlages (sofern das Gesamtgewicht die 20 g nicht übersteigt).

Der C6 Plusbrief von der Post AG : Papierqualität.

Die Papierqualität der Umschläge schien nach erster Prüfung an diesen unbequemen Katzentischen auf der Post als gut. Sprich, sie besitzen eine ordentliche Dicke (welche ungefähr dem von Kopierpapier entspricht) und lassen sich sehr gut beschriften. Zumindest mit Kollege Kugelschreiber gab es diesbezüglich nicht den Ansatz eines Problems. Klar und ohne zu verschmieren waren die notwendigen Adressangaben in Windes eile auf dem Kuvert anzubringen.

Der C6 Plusbrief von der Post AG : Klebung.

Die Plusbriefe sind haftklebend. Zum Zukleben kann die Zunge also im Mund behalten werden. Lediglich kurz den Schutzstreifen abziehen und schon schon klebt die einseitig selbstklebende Gummierung. Und zwar durchaus ordentlich und nachhaltig. Zu ist zu – was die letzten Jahre viele kleinere Post Filialen getroffen hat, trifft auch bei diesem doch etwas überteuerten Produkt der Post AG zu.

Der C6 Plusbrief von der Post AG : Preisfrage.

Bezahlt habe ich für den 10er Pack nämlich stolze 7,99 Euro. Zieht man den Wert der aufgedruckten Briefmarken ( 10 x 0,60 Euro) ab, verbleibt ein erklärungsbedürftiger Betrag von 1,99 Euro für 10 qualitativ passable C6 Umschläge ohne Fenster. Also 20 Cent für ein einzelnes Kuvert. Selbst die teuersten Mitkonkurrenten verlangen für einen derartigen Umschlag in den seltensten Fällen mehr als 5 – 8 Cent. In vielen 1 Euro Geschäften sind qualitativ vergleichbare Umschläge für 2 Cent / Stück zu bekommen. Natürlich sind hier keine Postwertzeichen aufgedruckt. Aufdrucken kostet zwar sicherlich Geld. Bei den Auflagen, in welchen die Post AG allerdings Artikel herstellen lässt, ein betriebswirtschaftlich ohne Frage vernachlässigbarer Faktor. Lange Rede, kurzer Sinn : der 10er Pack Plusbriefe im C6 Format ist deutlich zu teuer.

Der C6 Plusbrief von der Post AG : Zusammenfassende Kritik.

Ohne Frage stellen die bereits vor frankierten Umschläge der Post einerseits eine recht praktische Erfindung dar. Kein langes herum suchen nach einer passenden Briefmarke mehr. Zu versendendes Dokument gefaltet in das Kuvert und ab damit in den Briefkasten. Fertig.
Andererseits ist der 10er Pack deutlich zu teuer. Wenn man einen durchschnittlichen Einzelpreis von 5 Cent pro handelsüblichem Konkurrenz Kuvert annimmt, stellt die Post 1,50 Euro für das abgenommene Aufkleben von 10 Briefmarken in Rechnung. Deutlich zu viel – daher 3 von 5 Punkte und keine uneingeschränkte Kaufempfehlung.


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