Die Idena Radierer : Kaufgrund.
Als ich mich
neulich auf den Weg zum hiesigen Schreibwarengeschäft machte, um
dort eine Grußkarte für einen herannahenden runden Geburtstag zu
erstehen, dauerte der Kaufvorgang etwas länger als ansonsten dort
üblich, da die an der Kasse vor mir stehende ältere Dame die Gunst
der Stunde nutzte, ihre Krankheitsgeschichte in epischer Breite dem
anwesenden Auditorium kundzutun. Notgedrungen Zeit für mich, die
Auslagen in dem Geschäft etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
Obwohl ich momentan eigentlich keine Verwendung für einen neuen
Radiergummi habe, da ich mit meinem bereits getesteten Pelikan BR 80
sehr zufrieden bin, erweckte der als Sonderangebot angepriesene
Fehlerteufel von Idena doch mein Interesse.
2 Radierer zum
Preis von gerade einmal 0,50 Euro – gelegentlich schafft sich der
Preis die Nachfrage selbst und ich griff Sparfroh frohlockend zu.
Die Idena Radierer : Verpackung.
Zu Hause
angekommen, nahm ich meine Neuanschaffung dann etwas genauer unter
die Lupe. Verpackt waren die beiden Fehlerteufel in einer etwas
überdimensionierten Blister Verpackung. Die Müllberge dieser Welt
werden ihre helle Freude hieran haben ! Das Auspacken der Ratzefummel
gestaltete sich problemlos und schnell. Will heißen, meine
Fingernägel nahmen keinen erkennbaren Schaden und eine Zuhilfenahme
einer Nagelschere war gleichfalls nicht notwendig.
Die Idena Radierer : Beschaffenheit.
Zumindest auf den
ersten Blick machten die Radiergummi einen durchaus hochwertigen
Eindruck. Sie lagen trotz oder gerade wegen ihres sehr geringen
Gewichtes sehr gut in der Hand. Ein leichteres Biegen der
Fehlerteufel führte zu keinerlei Rissen oder anderen
Beeinträchtigungen am Material.
Auch
die beiden Fehlerteufel von Idena besitzen zwei farblich
unterschiedliche Enden mit funktional unterschiedlichem
Aufgabenbereichen. Eine
Seite ist blau und macht in etwa 60 Prozent der Gesamtfläche aus.
Hiermit lässt sich Kugelschreiber, Tinte, Tusche und
Buntstift ausradieren.
Die andere Seite nimmt logischerweise
40 Prozent der Gesamtfläche in Anspruch , ist rot und dient dazu,
mit Bleistift begangene Fehler zu beheben.
Die Idena Radierer : Praxistest
Bleistift.
Gilt die Frage zu erörtern, wie
zufriedenstellend das Idena Produkt in der Praxis die selbst
gestellten Aufgaben löst. Hierzu nahm ich ein Blatt Papier und
beschriftete es – analog zu meinen bisherigen Radiergummi Tests –
mit verschiedenen Medien.
Als erstes schrieb ich das Wort Schalke
04 mit Bleistift und drei unterschiedlichen Härtegraden auf ein
handelsübliches Kopierpapier (80 g. Dicke).
Im ersten Fall schrieb ich das
Testwort so behutsam wie möglich nieder. Das Papier wurde mit dem
Bleistift fast gestreichelt. Diese Aufgabe erfüllte der 25 Cent
Ratzefummel zur vollste Zufriedenheit. Ohne der Nachwelt eine Spur zu
hinterlassen, wurde das Testwort komplett und ohne Spuren zu
hinterlassen ausradiert. Keinerlei Aufrubbeln des Papiers und
keinerlei Rückstände. Und dies in einer passablen bis schnellen
Ausradier Geschwindigkeit. Eine Top Leistung in dieser Disziplin !
Der zweite Versuch dürfte der
Realität wohl am nächsten kommen – hier verwendete ich den
Bleistift analog einem Kugelschreiber oder Füller. Das Probewort
wurde mit mittlerem Kraftaufwand und ohne zu drücken
niedergeschrieben. Selbstmurmelnd, das der Zeitaufwand zum
ausradieren hier bereits größer als im ersten Fall war. Positiv
allerdings, das auch in diesem Fall vom Radierer keine nennenswerten
Rückstände hinterlassen wurden. Ein Aufrubbeln des Papieres war
gleichfalls nicht zu beobachten. Das Testwort ließ sich beinahe
rückstandslos entfernen. Beinahe, den bei einem gegen das Licht
halte des Papieres ließ sich durchaus noch erahnen, das hier einmal
etwas gestanden hat. Allerdings kein allzu großes Gegrantle – die
Radierleistung in dieser Disziplin ist durchaus als gut zu
bezeichnen.
Im dritten Fall gebrauchte ich
den Bleistuft mit der Brachialgewalt des unglaublichen Hulks. Das
Testwort wurde von mir förmlich in das Papier gehämmert. Fast bis
zu der Demontage der Miene drückte ich während des Schreibens auf
den Bleistift. Hier kam der Idena Radierer dann an seine Grenzen !
Trotz längerem und kräftigem radieren blieben in diesem Fall
deutlich erkennbare Rückstände des Geschriebenen zurück. Auch
zeigte das Papier nach dem Radieren teils deutliche Abriebe. Man
sollte hier allerdings nicht unerwähnt lassen, das dieser Fall in
der Praxis wohl eher selten vorkommen dürfte.
Die rote Seite des Idena Produktes –
Funktionsbereich Bleistift - erfüllt ihr Arbeitspensum also
durchaus zufriedenstellend.
Die Idena Radierer : Praxistest
Tinte und Kugelschreiber.
Ob dies auch für die blaue Seite
zutrifft, welche für die Elimination von Tinte, Kugelschreiber
und ähnlichem zuständig ist, gilt es im folgenden zu klären.
Hierzu wiederholte ich den in der
Disziplin Bleistift bereits aufgezeigten Versuchsaufbau. Dieses mal
in den Disziplinen Kugelschreiber, Tinte und Buntstifte.
Bei der Verwendung von Buntstiften
ließ sich das Bleistift Ergebnis mit Abstrichen reproduzieren. Mit
Abstrichen, den selbst bei mittlerer Schreibstärke blieben minimale
Rückstände des Geschriebenen zurück. Auch war der benötigte
Kraftaufwand im Vergleich zum Bleistift durchaus höher. Um zu einem
zufriedenstellenden Ergebnis zu gelangen, mußte der Radierer doch
teilweise relativ kräftig auf das Blatt Papier gedrückt werden.
Bei Verwendung eines Kugelschreibers
stieß das Idena Produkt dann endgültig an seine Grenzen. Trotz
Hulkhaften und rigorosen radierens ließ sich das Geschriebene selbst
in der aufgehauchten Variante nicht rückstandslos entfernen. Das
Papier zeigte deutliche Abriebe – ein Totalausfall in der Dimension
Kugelschreiber.
Dieses wenig zufriedenstellende
Ergebnis zeigte sich dann auch bei der Verwendung von Tinte. Trotz
kräftigstem radieren ließ sich das Testwort in keinster Weise
rückstandslos entfernen.
Die blaue Seite zeigt sich als
Totalausfall und ist bestenfalls zum schreddern des verwendeten
Papieres geeignet.
Die Idena Radierer :
Bezugsmöglichkeiten.
Ideana ist
zumindest in Deutschland flächendeckend gelistet. Der 2er Pack
Radiergummi ist daher in fast jedem auch weniger gut sortierten
Schreibwarenladen, Bürofachmarkt oder 1 Euro Laden in der
Preisklasse zwischen 0,50 Euro – 0,80 Euro erhältlich. Preislich
gibt es folglich nichts zu granteln – 0,25 Euro für einen
einzelnen Radiergummi ist durchaus ein Kampfpreis.
Die Idena Radierer :
Zusammenfassende Kritik.
Ein sehr günstiger
Preis und zufriedenstelle Ergebnisse bei der Elimination von mit
Bleistift geschriebenen treffen auf einen Totalausfall der für Tinte
und Kugelschreiber zuständigen blauen Seite. In der Summe der
Dinge 3 von 5 Punkte und keine Kaufempfehlung.
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