Der BR80 von Pelikan – Kaufgrund.
Als ich vorigen
Samstag des Nachmittags auf eine schnelle Zigarette am Marktstand
eines befreundeten 1 – Euro Schockfreiers (mobiler 1 Euro Laden)
verweilte und dessen momentanes Warenangebot etwas genauer
begutachtete, kam der gute Mann aufgrund seines seit Jahren
schwindenden Radiergummi Absatzes trotz eines eigentlich ordentlich
gelaufenen Flohmarktes etwas in das Jammern. „Gute Pelikan
Markenradiergummis zum billigen Preis und trotzdem gerade einmal 15
Stück verkauft heute. Seit jeder seinen Schreibkram am PC erledigt,
scheint niemand mehr Radiergummis zu brauchen“.
Preislich war die
Ware durchaus in Ordnung (40 Cent pro Stück) und zumindest den
kleinen Bruder des angebotenen Pelikan BR 80 Gummis hatte ich im
Rahmen meiner wöchentlichen Nachbarschaftskind Hausaufgaben Betreung
bereits ausgiebig getestet (bei Interesse hier nachzulesen :
http://www.ciao.de/Pelikan_BR_40_Radiergummi__Test_8969657)
und für sehr gut befunden – logischer Schluss : ich gab dem
Schockfreier 1 Euro und nahm - obwohl ich ein derartiges Produkt
momentan eigentlich nicht wirklich benötige - im Gegenzug 3 BR 80
Radiergummis von Pelikan in meinen Besitz.
Wie der BR 80 im
Praxistest abgeschnitten hat, wird im folgenden zu zeigen sein.
Der BR80 von Pelikan –
Beschaffenheit.
Der Ratzefummel
ist laut Zollstock etwa 4 cm lang und 1,4 cm breit. Seine Höhe
beläuft sich auf 0,8 cm. Auch dieser Radiergummi ist ein echtes
Leichtgewicht – weniger als 15 g. bringt der Fehlerfeind auf die
Küchenwaage. Er besteht aus Naturkautschuk und angenehm
geruchsneutral. Auch der BR 80 besitzt zwei farblich unterschiedliche
Enden mit funktional unterschiedlichem Aufgabenbereich.
Eine
Seite ist königsblau und macht in etwa 1/3 der Gesamtfläche aus.
Hiermit lässt sich Kugelschreiber, Tinte, Tusche und
Buntstift ausradieren.
Die andere Seite nimmt logischerweise
2/3 der Gesamtfläche in Anspruch , ist rot und dient dazu, mit
Bleistift begangene Fehler zu beheben.
Auch der BR80 liegt sehr gut in der
Hand und unterscheidet sich auch hinsichtlich seiner glatten
Oberfläche nicht von seinem kleinen Bruder, dem BR 40.
Der BR80 von Pelikan – Praxistest
Bleistift.
Zuhause angekommen, schnappte ich mir
ein Blatt Papier und beschriftete es mit verschiedenen Medien. Der
BR80 sollte schließlich zeigen, was er in der Praxis zu leisten
vermag.
Als erstes schrieb ich das Wort Schalke
04 mit Bleistift und drei unterschiedlichen Härtegraden auf ein
handelsübliches Kopierpapier (80 g. Dicke).
Im ersten Fall schrieb ich das Testwort
mit 11 Gegentoren in einer Woche so behutsam wie möglich nieder.
Hauchzart streichelte hier der Bleistift das Papier – gerade so,
das man das Wort noch lesen konnte. Hier leistete der BR 80 wahrlich
ganze Arbeit – Schalke 04 ließ sich ohne eine Spur zu
hinterlassen, weg radieren. Keinerlei Aufrubbeln des Papiers und
keinerlei Rückstände. Und dies in einer passablen bis schnellen
Ausradier Geschwindigkeit. Eine Top Leistung in dieser Disziplin !
Der zweite Versuch dürfte der Realität
wohl am nächsten kommen – hier verwendete ich den Bleistift analog
einem Kugelschreiber oder Füller. Das Probewort wurde mit mittlerem
Kraftaufwand und ohne zu drücken niedergeschrieben. In Punkt
Geschwindigkeit ließ sich das Geschriebene natürlich deutlich
langsamer als im ersten Fall entfernen. Allerdings immer noch in
einer sehr guten Geschwindigkeit ! Und natürlich auch wieder ohne
unschöne Rückstände zurückzulassen. Auch hier also wieder
keinerlei Aufrubbeln des Papieres . Nach dem Radieren ein fast
jungfräuliches Papier – fast so, als ob das Wort Schalke 04 nie
dagestanden hätte.
Im dritten Versuch gebrauchte ich den
Bleistift mit der Brachialgewalt eines Mammut jagenden Urzeit
Menschen. Ich drückte während des Schreibens meines Probewortes wie
von der radioaktiven Spinne gebissen. So kräftig, das die Mine des
verwendeten Schreibgerätes fast in die ewigen Jagdgründe
übergegangen wäre. Hier waren die Radier Ergebnisse dann nicht mehr
ganz so überzeugend. Trotz längerem und kräftigem radieren blieben
in diesem Fall minimale Rückstände des Geschriebenen zurück. Man
sollte hier allerdings nicht unerwähnt lassen, das dieser Fall in
der Praxis wohl eher selten vorkommen dürfte.
Die mit dem Pelikan BR 40 erzielten
sehr guten Ergebnisse ließen sich mit dem BR 80 in der Disziplin
Bleistift also ohne Abstriche wieder hohlen. Die „rote Seite“ des
Gummis erledigt sein Arbeitspensum also zur vollsten Zufriedenheit.
Löblich, aber natürlich muss ebenfalls die „blaue Seite“,
welche für die Elimination von Tinte, Kugelschreiber und ähnlichem
zuständig ist, einer genaueren Testreihe unterzogen werden.
Der BR80 von Pelikan – Praxistest
Kugelschreiber, Tinte und Buntstift.
Hierzu wiederholte ich den in der
Disziplin Bleistift bereits aufgezeigten Versuchsaufbau. Dieses mal
in den Disziplinen Kugelschreiber, Tinte und Buntstifte.
Bezüglich Buntstiften ließen
sich die mit Bleistift gemachten Ergebnisse reproduzieren. Bei
leichter bis mittlerer Schreibstärke ließ sich das Testwort
anstandslos entfernen. Lediglich bei der „Mammutjäger Variante“
blieben leichte Rückstände zurück. Ein Verschmieren des
Geschriebenen war in keinem der drei Fälle zu beobachten.
Bei Verwendung eines Kugelschreibers
war das Ergebnis eher durchschnittlich. Auf das Papier gehauchte
Wörter ließen sich zwar ebenfalls weitgehend rückstandslos
entfernen. Aber bereits bei normaler Schriftstärke blieben hier klar
erkennbare Rückstände zurück. Sprich : das eigentlich ausradierte
Wort war immer noch in Ansätzen zu entziffern.Und dies, obwohl ich
mit dem Radierer durchaus rigoros zu Werke gegangen bin.
Ähnlich durchschnittlich die
Ergebnisse der Disziplin Tinte. Hier ließen sich selbst auf
das Papier gehauchte Wörter nicht wirklich rückstandslos entfernen.
Aber hierfür verwendet man in der Praxis wohl auch eher einen
Tintenkiller.
Der BR80 von Pelikan – Stabilität
und Verbrauch.
Bezüglich Stabilität und Verbrauch
kann der Radiergummi im vollsten Umfange überzeugen. Selbst wenn man
den BR80 leicht an biegt oder beim Fehler ausradieren wie ein Ochse
draufdrückt – er macht niemals Anstalten, durchzubrechen. Auch
sein Abrieb ist nur minimal. Nach meinen doch umfangreicheren
Testreihen hatte der Gummi noch weitgehend seine Orginalmase.
Der BR80 von Pelikan –
Bezugsmöglichkeiten.
Bei meinem Schockfreier Kollegen habe
ich für einen BR80 Radierer von Pelikan 0,33 Euro bezahlt.
Selbstverständlich ist der Artikel auch in fast jedem
Schreibwarenladen oder Büromarkt erhältlich. Hier sind dann
typischerweise für ein Exemplar zwischen 0,50 Euro und 1,50 Euro zu
bezahlen. Natürlich kann der Radiergummi auch online bezogen werden.
Am günstigsten momentan wohl bei buerobiz.de, wo der
Ratzefummel für 0,33 Euro geordert werden kann. Aufgrund der
anfallenden Porto kosten dürfte hier allerdings eine
Onlinebestellung nur wenig Sinn machen.
Der BR80 von Pelikan –
Zusammenfassende Kritik.
Der BR80 von Pelikan bekommt 4 von 5
Punkte. Er ist sehr günstig in der Anschaffung, angenehm Geruchs
neutral und radiert ähnlich wie sein kleiner Bruder BR40 in den
Disziplinen Bleistift und Buntstift weltmeisterlich. Lediglich
bei Tinte waren die Ergebnisse nicht sonderlich überzeugend.
Aber derartiges dürfte wohl auch nicht im typischen
Aufgabenbereiches eines Radiergummis sein, da man hierfür zumeist
einen Tintenkiller verwendet.
Alles in allem aber eine klare
Kaufempfehlung für dieses Produkt !!
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