Montag, 3. März 2014

Pelikans Ratzefummel radiert reibungslos oder 3 Stück für 1 Euro = Schnapperpreis.

Der BR80 von Pelikan – Kaufgrund.

Als ich vorigen Samstag des Nachmittags auf eine schnelle Zigarette am Marktstand eines befreundeten 1 – Euro Schockfreiers (mobiler 1 Euro Laden) verweilte und dessen momentanes Warenangebot etwas genauer begutachtete, kam der gute Mann aufgrund seines seit Jahren schwindenden Radiergummi Absatzes trotz eines eigentlich ordentlich gelaufenen Flohmarktes etwas in das Jammern. „Gute Pelikan Markenradiergummis zum billigen Preis und trotzdem gerade einmal 15 Stück verkauft heute. Seit jeder seinen Schreibkram am PC erledigt, scheint niemand mehr Radiergummis zu brauchen“.
Preislich war die Ware durchaus in Ordnung (40 Cent pro Stück) und zumindest den kleinen Bruder des angebotenen Pelikan BR 80 Gummis hatte ich im Rahmen meiner wöchentlichen Nachbarschaftskind Hausaufgaben Betreung bereits ausgiebig getestet (bei Interesse hier nachzulesen : http://www.ciao.de/Pelikan_BR_40_Radiergummi__Test_8969657) und für sehr gut befunden – logischer Schluss : ich gab dem Schockfreier 1 Euro und nahm - obwohl ich ein derartiges Produkt momentan eigentlich nicht wirklich benötige - im Gegenzug 3 BR 80 Radiergummis von Pelikan in meinen Besitz.
Wie der BR 80 im Praxistest abgeschnitten hat, wird im folgenden zu zeigen sein.

Der BR80 von Pelikan – Beschaffenheit.

Der Ratzefummel ist laut Zollstock etwa 4 cm lang und 1,4 cm breit. Seine Höhe beläuft sich auf 0,8 cm. Auch dieser Radiergummi ist ein echtes Leichtgewicht – weniger als 15 g. bringt der Fehlerfeind auf die Küchenwaage. Er besteht aus Naturkautschuk und angenehm geruchsneutral. Auch der BR 80 besitzt zwei farblich unterschiedliche Enden mit funktional unterschiedlichem Aufgabenbereich.
Eine Seite ist königsblau und macht in etwa 1/3 der Gesamtfläche aus. Hiermit lässt sich Kugelschreiber, Tinte, Tusche und Buntstift ausradieren.
Die andere Seite nimmt logischerweise 2/3 der Gesamtfläche in Anspruch , ist rot und dient dazu, mit Bleistift begangene Fehler zu beheben.
Auch der BR80 liegt sehr gut in der Hand und unterscheidet sich auch hinsichtlich seiner glatten Oberfläche nicht von seinem kleinen Bruder, dem BR 40.

Der BR80 von Pelikan – Praxistest Bleistift.

Zuhause angekommen, schnappte ich mir ein Blatt Papier und beschriftete es mit verschiedenen Medien. Der BR80 sollte schließlich zeigen, was er in der Praxis zu leisten vermag.
Als erstes schrieb ich das Wort Schalke 04 mit Bleistift und drei unterschiedlichen Härtegraden auf ein handelsübliches Kopierpapier (80 g. Dicke).

Im ersten Fall schrieb ich das Testwort mit 11 Gegentoren in einer Woche so behutsam wie möglich nieder. Hauchzart streichelte hier der Bleistift das Papier – gerade so, das man das Wort noch lesen konnte. Hier leistete der BR 80 wahrlich ganze Arbeit – Schalke 04 ließ sich ohne eine Spur zu hinterlassen, weg radieren. Keinerlei Aufrubbeln des Papiers und keinerlei Rückstände. Und dies in einer passablen bis schnellen Ausradier Geschwindigkeit. Eine Top Leistung in dieser Disziplin !

Der zweite Versuch dürfte der Realität wohl am nächsten kommen – hier verwendete ich den Bleistift analog einem Kugelschreiber oder Füller. Das Probewort wurde mit mittlerem Kraftaufwand und ohne zu drücken niedergeschrieben. In Punkt Geschwindigkeit ließ sich das Geschriebene natürlich deutlich langsamer als im ersten Fall entfernen. Allerdings immer noch in einer sehr guten Geschwindigkeit ! Und natürlich auch wieder ohne unschöne Rückstände zurückzulassen. Auch hier also wieder keinerlei Aufrubbeln des Papieres . Nach dem Radieren ein fast jungfräuliches Papier – fast so, als ob das Wort Schalke 04 nie dagestanden hätte.

Im dritten Versuch gebrauchte ich den Bleistift mit der Brachialgewalt eines Mammut jagenden Urzeit Menschen. Ich drückte während des Schreibens meines Probewortes wie von der radioaktiven Spinne gebissen. So kräftig, das die Mine des verwendeten Schreibgerätes fast in die ewigen Jagdgründe übergegangen wäre. Hier waren die Radier Ergebnisse dann nicht mehr ganz so überzeugend. Trotz längerem und kräftigem radieren blieben in diesem Fall minimale Rückstände des Geschriebenen zurück. Man sollte hier allerdings nicht unerwähnt lassen, das dieser Fall in der Praxis wohl eher selten vorkommen dürfte.

Die mit dem Pelikan BR 40 erzielten sehr guten Ergebnisse ließen sich mit dem BR 80 in der Disziplin Bleistift also ohne Abstriche wieder hohlen. Die „rote Seite“ des Gummis erledigt sein Arbeitspensum also zur vollsten Zufriedenheit. Löblich, aber natürlich muss ebenfalls die „blaue Seite“, welche für die Elimination von Tinte, Kugelschreiber und ähnlichem zuständig ist, einer genaueren Testreihe unterzogen werden.

Der BR80 von Pelikan – Praxistest Kugelschreiber, Tinte und Buntstift.

Hierzu wiederholte ich den in der Disziplin Bleistift bereits aufgezeigten Versuchsaufbau. Dieses mal in den Disziplinen Kugelschreiber, Tinte und Buntstifte.
Bezüglich Buntstiften ließen sich die mit Bleistift gemachten Ergebnisse reproduzieren. Bei leichter bis mittlerer Schreibstärke ließ sich das Testwort anstandslos entfernen. Lediglich bei der „Mammutjäger Variante“ blieben leichte Rückstände zurück. Ein Verschmieren des Geschriebenen war in keinem der drei Fälle zu beobachten.
Bei Verwendung eines Kugelschreibers war das Ergebnis eher durchschnittlich. Auf das Papier gehauchte Wörter ließen sich zwar ebenfalls weitgehend rückstandslos entfernen. Aber bereits bei normaler Schriftstärke blieben hier klar erkennbare Rückstände zurück. Sprich : das eigentlich ausradierte Wort war immer noch in Ansätzen zu entziffern.Und dies, obwohl ich mit dem Radierer durchaus rigoros zu Werke gegangen bin.
Ähnlich durchschnittlich die Ergebnisse der Disziplin Tinte. Hier ließen sich selbst auf das Papier gehauchte Wörter nicht wirklich rückstandslos entfernen. Aber hierfür verwendet man in der Praxis wohl auch eher einen Tintenkiller.

Der BR80 von Pelikan – Stabilität und Verbrauch.

Bezüglich Stabilität und Verbrauch kann der Radiergummi im vollsten Umfange überzeugen. Selbst wenn man den BR80 leicht an biegt oder beim Fehler ausradieren wie ein Ochse draufdrückt – er macht niemals Anstalten, durchzubrechen. Auch sein Abrieb ist nur minimal. Nach meinen doch umfangreicheren Testreihen hatte der Gummi noch weitgehend seine Orginalmase.

Der BR80 von Pelikan – Bezugsmöglichkeiten.

Bei meinem Schockfreier Kollegen habe ich für einen BR80 Radierer von Pelikan 0,33 Euro bezahlt. Selbstverständlich ist der Artikel auch in fast jedem Schreibwarenladen oder Büromarkt erhältlich. Hier sind dann typischerweise für ein Exemplar zwischen 0,50 Euro und 1,50 Euro zu bezahlen. Natürlich kann der Radiergummi auch online bezogen werden. Am günstigsten momentan wohl bei buerobiz.de, wo der Ratzefummel für 0,33 Euro geordert werden kann. Aufgrund der anfallenden Porto kosten dürfte hier allerdings eine Onlinebestellung nur wenig Sinn machen.

Der BR80 von Pelikan – Zusammenfassende Kritik.

Der BR80 von Pelikan bekommt 4 von 5 Punkte. Er ist sehr günstig in der Anschaffung, angenehm Geruchs neutral und radiert ähnlich wie sein kleiner Bruder BR40 in den Disziplinen Bleistift und Buntstift weltmeisterlich. Lediglich bei Tinte waren die Ergebnisse nicht sonderlich überzeugend. Aber derartiges dürfte wohl auch nicht im typischen Aufgabenbereiches eines Radiergummis sein, da man hierfür zumeist einen Tintenkiller verwendet.
Alles in allem aber eine klare Kaufempfehlung für dieses Produkt !!

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