Inhaltliche Zielsetzung der Seite.
Das
Horror Genre erlebte
in letzter Zeit eine beachtliche Renaissance und erfährt zunehmend
auch eine vor einigen Jahren noch für nicht möglich gehaltene
gesellschaftliche Akzeptanz.
Während
noch in den 80er Jahren vergleichbar harmlose Zombie Späße der
Marke Fulci und Konsorten in regelmäßigen Abständen
Staatsanwaltschaft und/ - oder besorgte Elternverbände auf den Plan
rief, erfährt in unseren Tagen beispielsweise die an expliziten
Gewaltdarstellungen kaum mehr zu überbietende „ Zombie Serie“
The walking dead wohlwollende Kritiken im bürgerlichen Feuilleton
und erfreut sich trotz Nacht schlafender Sendezeiten immenser
Zuschauerquoten . Waren Vampire vor einigen Jahren noch ein
angestaubtes Relikt aus Bram Stockers Tagen, mutieren sie inzwischen
zu den Hauptfiguren schwülstiger Kleinmädchen Träume. Der
asexuellen Twilight saga sei dank. Horror ist im gesellschaftlichen
Mainstream angekommen und entwickelt sich zunehmend zu einem
Massenmarkt. Dieser Trend ließe sich auch an vielen anderen
Beispielen aufzeigen und zeigt sich nicht zuletzt auch in
quantitativer Hinsicht.
Eine
kaum mehr zu überblickende Anzahl von qualitativ höchst divergenten
Neuerscheinungen und wieder aufgelegter Klassiker buhlt inzwischen
unter dem Deckmantel Horror um die Gunst der Konsumenten. Hier möchte
die relativ neue Internetseite Horrormagazin.de
mittels themenbezogener Artikel und Filmkritiken bei der
Entscheidungsfindung helfen.
Aufbau der Seite.
Die
sehr übersichtlich gestaltete Seite ist inhaltlich in vier größere
Bereiche untergliedert, welche mittels einer schwarz unterlegten
Navigationszeile im oberen Bildschirmdrittel aufgerufen werden
können.
Unter
News finden sich
verschiedene kürzere Artikel , welche zumeist Neuerscheinungen aus
dem Bereich Horror Film zum Inhalt haben. In den meisten Fällen sind
diese mit Video - Trailern angereichert, mit Hilfe derer man sich
einen ersten Eindruck von dem neu erscheinenden Film machen kann.
Mitunter finden sich auch Hinweise auf stattfindende Gewinnspiele zum
Thema Horror Film. Sprachlich durchaus Internet typisch locker
flockig, gleichfalls inhaltlich fundiert präsentiert, fällt bereits
an dieser Stelle die alleinige Fokussierung auf das Medium Film auf.
Nicht ein gedrucktes Werk – gerade im Comics und Buch Bereich gab
es in letzter Zeit ja einige hervorragende Neuerscheinungen –
findet hier Erwähnung. Von einer Internetseite, welche sich
Horrormagazin.de nennt, hätte ich eigentlich eine etwas breitere
inhaltliche Ausrichtung erwartet.
Der
unter Filmkritiken zu
erwartende Inhalt dürfte nicht allzu schwierig zu erwarten sein.
Hier finden sich momentan 20 verschiedene Horror Filme besprochen. Da
die Seite erst 2014 in das Netz gestellt wurde, soll diese niedrige
Grundgesamtheit selbstredend nicht als Kritikpunkt dienen. Hier wird
nämlich nämlich durchaus aktualisiert; in unregelmäßigen
Abständen werden neue Kritiken online gestellt. Die Fokussierung
liegt eindeutig bei Neuerscheinungen; von Sharknado 2 bis Nurse 3 D
werden hier filmische (Mach)werke aller Art auf ihren Grusel Faktor
getestet. Die Rezensionen besitzen mit jeweils ca 1 A4 Seite eine
angemessene Länge und sind in aller Regel inhaltlich sehr
lesenswert. Auf eine teilweise sehr humoristische Art wird der
jeweilige Film nähergebracht und gegebenenfalls auch amüsant
verrissen. Zu jede Film finden sich Fotos; selbstverständlich fehlt
auch nicht die Möglichkeit, die jeweilige Besprechung auf
verschiedenen sozialen Netzwerken zu teilen. Bleibt zu hoffen, das
die Betreiber der Seite diese Rubrik in Zukunft regelmäßig auch mit
Besprechungen von Genre Klassikern updaten. Sehr lesenswerte
Filmbesprechungen, welche von einem fundierten Fachwissen der
jeweiligen Autoren zeugen !
Unter
Panorama finden sich
verschiedene Artikel – momentan 13 Stück -, welche sich mit dem
Thema Horror auseinandersetzen. Leider allerdings wieder mit einer
fast ausschließlichen Ausrichtung auf das Medium Film. Stilistisch
und inhaltlich befinden sich diese auf einem durchaus beachtlichen
Niveau . Gerade der Beitrag über die Filmfreigabe (Jugendschutz) in
Deutschland ist absolut lesenswert. Auch der Artikel über klassische
Horror Filme und ihre Neuverfilmung verdient durchaus Beachtung.
Filmdatenbank enthält
eine Auflistung von momentan 159 Filmen samt Cover Abbildung und
Nennung der relevanten Eckdaten wie FSK Freigabe, Label und
Hauptdarsteller. Natürlich darf hier ein Partnerlink zu amazon.de
nicht fehlen. Nicht weiter verachtenswert, den irgendwie muss sich
die Webseite ja schließlich finanzieren. Die Filmdatenbank ist in
der momentanen Fassung natürlich bestenfalls rudimentär. Viele
Genre bildenden Klassiker – Fulci, Romero etc – fehlen komplett;
eine ganze Armada von C oder D Movies der Marke Basement Jack ist
hingegen aufgelistet. Hier sollten die Betreiber in quantitativer wie
qualitativer Perspektive dringend nachbessern !
Die
grafische Darstellung der Filmdatenbank
weiß zwar einerseits zu gefallen. Durch einen Klick auf ein
bestimmtes Cover gelangt man direkt zu einer Einzeldarstellung des
Filmes. Eine derartige Darstellungsweise benötigt allerdings auch in
Zeiten schneller DSL Anschlüsse einiges an Ladezeit. 159 Cover
Abbildungen wollen erst einmal geladen sein ! Außerdem ist eine
gleichzeitige Darstellung von derart vielen Einzelbildern nicht
gerade übersichtlich. Eventuell wäre hier eine textbasierte
Tabellendarstellung (Titel, Erscheinungsjahr etc. ) um einiges
benutzerfreundlicher.
Zusammenfassende Kritik.
Horrormagazin.de bekommt
in seiner momentanen Form 4 von 5 Punkte.
Die Grundidee, etwas Licht in das Dunkel der Neuerscheinungen im
Genre Horror zu bekommen, ist grundsätzlich sehr begrüßenswert.
Auch ist die Seite bis auf den Teilausrutscher bei der Filmdatenbank
formal und inhaltlich klar und übersichtlich strukturiert. Die
Navigation ist intuitiv und selbsterklärend; die schwarz weiß
dominierte Website Gestaltung Augen freundlich und der Grundthematik
angemessen.
Die
verschiedenen Artikel sind inhaltlich durchaus fundiert verfasst und
werden zeitgemäß in einer saloppen und amüsant zu lesenden
Blogger Sprache verfasst. Etwas schade finde ich allerdings die
ausschließliche Ausrichtung auf das Medium Film. Auch sollte die
Grundgesamtheit der enthaltenen Filme in nächster Zeit dringend nach
oben angepasst werden. Gerade im Klassiker Bereich besteht hier ein
dringender Nachholbedarf. Aber genug gegrantelt – für jeden Freund
der bluttriefenden Unterhaltung auf jeden Fall eine sehr
empfehlenswerte Seite im Netz...
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