Dienstag, 28. Januar 2014

Böse, Dreckig und gemein – so muss ein Sheriff sein.

Der finstere Sheriff – Kaufgrund.

Die „Gier frisst Verstand“ Strategie eines Händlerkollegen vom Flohmarkt beim Glücksspiel hat mich wie bereits beschrieben (vgl. hierzu : http://www.ciao.de/Playmobil_5126_Madchen_mit_Katzenfamilie__Test_8969412) vor kurzem für relativ wenig Geld in den Besitz von über 90 orginal verpackten Playmobil Boxen gebracht. Der heutige Bericht betritt die raue Welt des Wilden Westens – das Playmobil Set 5512 mit dem sinnigen Titel Sheriff und Bandit wartet nämlich darauf, besprochen zu werden.

Der finstere Sheriff – Verpackung.

Das Set 5512 wird in einer knapp 15 cm breiten und 14 cm hohen Blister Verpackung ausgeliefert. Diese besteht aus stabilerem Karton, ist in typischem Playmobil Blau gehalten und mit einer etwas stereotyp wirkenden Prärie Zeichnung bedruckt. Die Figuren befinden sich in einem durchsichtigen Plastik Blister, welcher direkt auf dem Karton angebracht ist.
Neben dem in weiß gehaltene Playmobil Logo und der Angabe „4-10“ , welche sich wohl auf das empfohlene Alter des Set Konsumenten bezieht, befinden sich keine weiteren Informationen auf der Verpackung.
So weit , so gut – das ich das Set doppelt besitze, habe ich die Figuren zu Testzwecken aus ihrer Verpackung befreit. Dies war zwar problemlos und ohne größeren Kraftaufwand möglich – führte aber zur erwarteten Demolierung der Umverpackung. Für diese blieb dann nur noch der traurige Gang in den Mistkübel übrig. Zweifach schade. Zum einen wieder unnötiger Abfall, welcher die Mülldeponien dieser Welt erfreuen.
Zum anderen sind die ansonsten von Playmobil verwendeten Schachteln aus Pappe zumeist funktionale Kleinkunstwerke. Nach Benutzung des Spielzeugs kann dieses wieder in seiner fantasievoll bedruckten Verpackung versorgt werden – diese hat hier dann nachhaltig ihren Sinn. Nicht so die Blister Verpackung. Diese stellt einen Einwegartikel dar und verliert sofort nach Auspacken ihren Nutzen. Langer Rede , kurzer Sinn – Playmbobil hätte auch bei diesem Set besser einen ihrer inzwischen schon klassischen Pappkartons verwendet.

Der finstere Sheriff – Verpackungsinhalt.

Enthalten sind in dem Set 5512 zwei Figuren mit diversen berufsspezifischen Zubehörteilen.
Zum einen ein Bandit, welcher in seiner linken Hand einen weißen Sack trägt. Wohl ein Geld- oder Goldsack. Als weiteres Berufsutensil besitzt der Schurke ein in braun gehaltenes Gewehr. Ansonsten wirkt der Schurke eigentlich gar nicht sonderlich „schurkig“. Er trägt braune Stiefel und eine gelbe, einen Tick zu eng wirkende Hose. Modisch garniert mit einem Patronen Gürtel und abgeschmeckt mit einem grünen Hemd mit Längsstreifen. Um den Hals trägt der modebewusste Berufsverbrecher ein rotes und kunstvoll gebundenes Tuch. Seine Jacke zeugt gleichfalls von Geschmack – nämlich eine halblange Lederjacke mit großen silbernen Knöpfen. Hipster im Wilden Westen – dieser Eindruck wird bei einem Blick in das freundlich modellierte Gesicht des ca. 7,5 cm großen Geldsackträgers noch weiter untermauert. Hellbraune Koteletten und ein 3 Tage Bart wirken hier lediglich als weitere Modeaccessoires; finster und böse wirkt die Figur hierdurch mitnichten. Als Kopfbedeckung trägt der Hipster Gauner einen hellgrauen Hut, welcher a biserl an Iniana Jones erinnert.
Der in dem Set enthaltene Sheriff wirkt hingegen deutlich böser und gemeiner. In der rechten Hand trägt er eine dunkelgraue und ziemlich massiv wirkende Pistole. Diese unterstreicht die finstere Entschlossenheit des gar nicht freundlich modellierten Gesetzeshüters. Ein schwarzer Zylinder kommt hier mit einem ebenfalls schwarzem und sehr dichten Vollbart einher. Dieser ist derart dicht, das er keinerlei Interpretation des Gesichtsausdruckes möglich macht. Wenn der Sheriff Stern auf der orangenen Weste der Figur nicht wäre, könnte man ihn auch problemlos für den Bösewicht halten. Klassische Rollenverschiebung wie im Italo Western der 70er Jahre bei diesem Playmbil Set.
Der schwarze Zylinder wird bei der Figur mit einem weißen Hemd samt schwarzer Fliege kombiniert. Ein Gesetzeshüter, welcher im Nebenberuf wohl noch als Totengräber arbeitet. Oder zumindest recht farbenfroh gekleidet ist. Über dem Hemd folgt nämlich ein roter Gehrock , welcher dann in der bereits angesprochenen orangenen Weste gipfelt.
Bewegen lassen sich die beiden Protagonisten im Playmobil üblichen Rahmen. Das heißt – Arm rauf und runter ; Kopf links und rechts und sitzende Haltung sind sowohl bei dem finsteren Sheriff als auch dem Hipster Räuber problemlos möglich. Natürlich können auch die enthaltenen Waffen zwischen den Figuren hin und her gewechselt werden.

Der finstere Sheriff – Reinigung.

Körperpflege ist natürlich auch bei Mode bewussten Geld Räubern unabdingbar. Sprich – wenn die beiden zu viel Staub oder Dreck angesetzt haben, ist diesem Problem mit etwas Spülmittel und einem feuchten Tuch problemlos Herr zu werden. Farbabriebe oder ähnliche Problematiken sind hier keine zu befürchten.

Der finstere Sheriff – Bezugsmöglichkeiten.

Wer das Set 5512 als Neuware erstehen möchte, wird dies für +/- 5 Euro in vielen Spielwarengeschäften dieser Republik erledigen können. Durch einen Onlinekauf lassen sich hier natürlich wieder in paar Cent sparen. Bei den Konkurrenzräubern von amazon.de gibt es den finsteren Sheriff beispielsweise bei kostenfreier Lieferung für 4,29 Euro zu ordern. In ähnlichen Preisgefilden bewegt sich das Set auch in der Bucht.

Der finstere Sheriff – Zusammenfassende Kritik.

Der finstere Sheriff und der Hipster Räuber bekommen knappe 4 von 5 Punkte. Die Blister Verpackung halte ich für verpackungstechnischen Unsinn, da sie nur eines tut. Nämlich unnötigen Abfall erzeugen. Ansonsten werden hier zu einem moderaten Preis zwei durchaus interessant modellierte Figuren geboten. Interessant insofern, da hier die klassische Gut/-Böse Darstellung im Spielzeug doch etwas aufgeweicht wird. Der finstere Totengräber mit Zylinder ist ein Aufrechterhalter gesellschaftlicher Ordnung, während der freundlich wirkende und modebewußt gekleidete Hipster Geldräuber diese zersetzt. Trotz unglücklicher Verpackung Kaufempfehlung – besser kann man 4 – 10 jährige nicht in die gesellschaftliche Wirklichkeit herein sozialisieren. 

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