Der finstere Sheriff – Kaufgrund.
Die
„Gier frisst Verstand“ Strategie eines Händlerkollegen vom
Flohmarkt beim Glücksspiel hat mich wie bereits beschrieben (vgl.
hierzu :
http://www.ciao.de/Playmobil_5126_Madchen_mit_Katzenfamilie__Test_8969412)
vor kurzem für relativ wenig Geld
in den Besitz von über 90 orginal verpackten Playmobil Boxen
gebracht. Der heutige Bericht betritt die raue Welt des Wilden
Westens – das Playmobil Set 5512 mit dem sinnigen Titel Sheriff und
Bandit wartet nämlich darauf, besprochen zu werden.
Der finstere Sheriff – Verpackung.
Das
Set 5512 wird in einer knapp 15 cm breiten und 14 cm hohen Blister
Verpackung ausgeliefert. Diese besteht aus stabilerem Karton, ist in
typischem Playmobil Blau gehalten und mit einer etwas stereotyp
wirkenden Prärie Zeichnung bedruckt. Die Figuren befinden sich in
einem durchsichtigen Plastik Blister, welcher direkt auf dem Karton
angebracht ist.
Neben
dem in weiß gehaltene Playmobil Logo und der Angabe „4-10“ ,
welche sich wohl auf das empfohlene Alter des Set Konsumenten
bezieht, befinden sich keine weiteren Informationen auf der
Verpackung.
So
weit , so gut – das ich das Set doppelt besitze, habe ich die
Figuren zu Testzwecken aus ihrer Verpackung befreit. Dies war zwar
problemlos und ohne größeren Kraftaufwand möglich – führte aber
zur erwarteten Demolierung der Umverpackung. Für diese blieb dann
nur noch der traurige Gang in den Mistkübel übrig. Zweifach schade.
Zum einen wieder unnötiger Abfall, welcher die Mülldeponien dieser
Welt erfreuen.
Zum
anderen sind die ansonsten von Playmobil verwendeten Schachteln aus
Pappe zumeist funktionale Kleinkunstwerke. Nach Benutzung des
Spielzeugs kann dieses wieder in seiner fantasievoll bedruckten
Verpackung versorgt werden – diese hat hier dann nachhaltig ihren
Sinn. Nicht so die Blister Verpackung. Diese stellt einen
Einwegartikel dar und verliert sofort nach Auspacken ihren Nutzen.
Langer Rede , kurzer Sinn – Playmbobil hätte auch bei diesem Set
besser einen ihrer inzwischen schon klassischen Pappkartons
verwendet.
Der finstere Sheriff –
Verpackungsinhalt.
Enthalten
sind in dem Set 5512 zwei Figuren mit diversen berufsspezifischen
Zubehörteilen.
Zum
einen ein Bandit, welcher in seiner linken Hand einen weißen Sack
trägt. Wohl ein Geld- oder Goldsack. Als weiteres Berufsutensil
besitzt der Schurke ein in braun gehaltenes Gewehr. Ansonsten wirkt
der Schurke eigentlich gar nicht sonderlich „schurkig“. Er trägt
braune Stiefel und eine gelbe, einen Tick zu eng wirkende Hose.
Modisch garniert mit einem Patronen Gürtel und abgeschmeckt mit
einem grünen Hemd mit Längsstreifen. Um den Hals trägt der
modebewusste Berufsverbrecher ein rotes und kunstvoll gebundenes
Tuch. Seine Jacke zeugt gleichfalls von Geschmack – nämlich eine
halblange Lederjacke mit großen silbernen Knöpfen. Hipster im
Wilden Westen – dieser Eindruck wird bei einem Blick in das
freundlich modellierte Gesicht des ca. 7,5 cm großen Geldsackträgers
noch weiter untermauert. Hellbraune Koteletten und ein 3 Tage Bart
wirken hier lediglich als weitere Modeaccessoires; finster und böse
wirkt die Figur hierdurch mitnichten. Als Kopfbedeckung trägt der
Hipster Gauner einen hellgrauen Hut, welcher a biserl an Iniana Jones
erinnert.
Der
in dem Set enthaltene Sheriff wirkt hingegen deutlich böser und
gemeiner. In der rechten Hand trägt er eine dunkelgraue und ziemlich
massiv wirkende Pistole. Diese unterstreicht die finstere
Entschlossenheit des gar nicht freundlich modellierten
Gesetzeshüters. Ein schwarzer Zylinder kommt hier mit einem
ebenfalls schwarzem und sehr dichten Vollbart einher. Dieser ist
derart dicht, das er keinerlei Interpretation des Gesichtsausdruckes
möglich macht. Wenn der Sheriff Stern auf der orangenen Weste der
Figur nicht wäre, könnte man ihn auch problemlos für den Bösewicht
halten. Klassische Rollenverschiebung wie im Italo Western der 70er
Jahre bei diesem Playmbil Set.
Der
schwarze Zylinder wird bei der Figur mit einem weißen Hemd samt
schwarzer Fliege kombiniert. Ein Gesetzeshüter, welcher im
Nebenberuf wohl noch als Totengräber arbeitet. Oder zumindest recht
farbenfroh gekleidet ist. Über dem Hemd folgt nämlich ein roter
Gehrock , welcher dann in der bereits angesprochenen orangenen Weste
gipfelt.
Bewegen
lassen sich die beiden Protagonisten im Playmobil üblichen Rahmen.
Das heißt – Arm rauf und runter ; Kopf links und rechts und
sitzende Haltung sind sowohl bei dem finsteren Sheriff als auch dem
Hipster Räuber problemlos möglich. Natürlich können auch die
enthaltenen Waffen zwischen den Figuren hin und her gewechselt
werden.
Der finstere Sheriff – Reinigung.
Körperpflege
ist natürlich auch bei Mode bewussten Geld Räubern unabdingbar.
Sprich – wenn die beiden zu viel Staub oder Dreck angesetzt haben,
ist diesem Problem mit etwas Spülmittel und einem feuchten Tuch
problemlos Herr zu werden. Farbabriebe oder ähnliche Problematiken
sind hier keine zu befürchten.
Der finstere Sheriff –
Bezugsmöglichkeiten.
Wer
das Set 5512 als Neuware erstehen möchte, wird dies für +/- 5 Euro
in vielen Spielwarengeschäften dieser Republik erledigen können.
Durch einen Onlinekauf lassen sich hier natürlich wieder in paar
Cent sparen. Bei den Konkurrenzräubern von amazon.de gibt es den
finsteren Sheriff beispielsweise bei kostenfreier Lieferung für
4,29 Euro zu ordern. In ähnlichen Preisgefilden bewegt sich das Set
auch in der Bucht.
Der finstere Sheriff –
Zusammenfassende Kritik.
Der finstere Sheriff und der Hipster
Räuber bekommen knappe 4 von 5 Punkte.
Die Blister Verpackung halte ich für verpackungstechnischen Unsinn,
da sie nur eines tut. Nämlich unnötigen Abfall erzeugen. Ansonsten
werden hier zu einem moderaten Preis zwei durchaus interessant
modellierte Figuren geboten. Interessant insofern, da hier die
klassische Gut/-Böse Darstellung im Spielzeug doch etwas aufgeweicht
wird. Der finstere Totengräber mit Zylinder ist ein Aufrechterhalter
gesellschaftlicher Ordnung, während der freundlich wirkende und
modebewußt gekleidete Hipster Geldräuber diese zersetzt. Trotz
unglücklicher Verpackung Kaufempfehlung – besser kann man 4 – 10
jährige nicht in die gesellschaftliche Wirklichkeit herein
sozialisieren.
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