Samstag, 31. August 2013

Onkel Dagobert oder die Sache mit dem steif gewordenen Bürzel.

Onkel Dagobert und wie er zu meiner Sammlung stiess.

Wie ich bereits vor einigen tagen beschrieben habe, schlug neulich mein Donalisten Herz höher, als ich auf dem Flohmarkt ein beachtliches Konvolut an Bullyland Disney Figuren für sehr kleinen Geldbeutel erstand (hier nachzulesen : hier klicken). Wahrlich an der Zeit, eine weitere Figur dieser Sammlung vorzustellen – heute soll Onkel Dagobert der Firma Bullyland etwas genauer unter die Lupe genommen werden.

Onkel Dagobert und wie er in der Bullyland Variante ausschaut.

Onkel Dagobert ist in der Bullyland Variante genau 7,5 cm gross. Und besteht wie fast alle Figuren der Bullyland aus Kunststoff. Zu sehen ist die reichste Ente der Welt in einer für sie typischen Pose und Garnitur – schwarzer Zylinder,Monokel, blauer Gehrock und Spazierstock. Er trägt desweiteren einen in rot gehaltenen Gürtel. In dieser Farbe ist auch der Kragen seines Gehrockes sowie seine Gamaschen gehalten. Sein ersichtliches Federkleid – was hier auf Gesicht, typischen Backenbart und Hände hinausläuft – ist erwartungs gemäß weiß .
Der Enterich stützt sich auf seinen in orange gehaltenen Spazierstock auf und posiert erhaben dreinblickend dem Betrachter entgegen. Onkel Dagobert macht einen sehr zufriedenen Eindruck – das letzte Geldbad scheint hier also noch nicht allzu lange her gewesen zu sein.
Auf dem Flohmarkt habe ich die Figur für unter 30 Cent erstanden – als Neuware ist sie natürlich etwas teurer. Bei amazon.de ist die Bullyland Figur mit der Katalognummer 15310 beispielsweise momentan für 2,89 Euro zu bekommen.

Onkel Dagobert und wie er geboren wurde.

Onkel Dagobert wurde bereits 1947 von dem Meister der Papier gewordenen Entenabenteuer – Carl Barks – erdacht. Anfangs war Scrooge McDuck – wie Onkel Dagobert im amerikanischen heißt – lediglich eine Randfigur in den bereits damals sehr beliebten Abenteuern seines Neffen Donald Duck. Seinen ersten Auftritt hatte er in der zum Weihnachtsfest 1947 erschienen Donald Duck Geschichte „Christmas on Bear Mountain“.
Anfang der 50er Jahre schrieb Barks aber immer mehr Geschichten, in welchen Bertel – so der weltreichsten Ente Kosename – als Hauptfigur auftrat. Schliesslich bekam er sogar seine eigene Comicreihe. Die Figur entwickelte sich alsbald zu einer der beliebtesten aus dem Kosmos der Ducks – Spielzeug wie das vorliegende , Zeichentrickfilme und andere Onkel Dagobert Artikel sollten in den kommenden Jahrzehnten den Geldspeicher von Walt Disney bis zum bersten füllen.

Die Firma Bullyland und ihre Comicadaptionen.

Die Firma Bullyland wurde 1973 in Spaitbach -tief im Süden der Republik nahe Stuttgart gelegen- gegründet. Die Firma hat sich von Beginn an auf die Entwicklung und Herstellung von detailgetreuen Figuren spezialisiert. Neben Eigenkreationen wie Tieren von Hunden bis Dinos waren und sind für Bullyland Lizenzfiguren wie die Ducks aus Entenhausen ein wichtiges Standbein.
Bullyland Figuren sind handbemalt und können daher minimale Farbunterschiede aufweisen. Bei Onkel Dagobert gibt es in dieser Hinsicht wenig zu kritisieren - alle Farbübergänge und Nuancen sind hier sauber und handwerklich perfekt herausgearbeitet. Lediglich bezüglich der Farbe des Gehrockes könnte der strukturkonservative Donaldist leichte Kritik andeuten. In den klassischen Carl Barks Geschichten ist dieser nämlich fast immer rot – bei vorgestellter Figur ist dieser augenscheinlich in blau dargestellt.
Freilich macht die Globalisierung auch vor Bullyland nicht halt; ein grosser Teil der Figuren wird heutzutage nicht mehr im schwäbischen bemalt. Bullyland setzt ähnlich wie sein Mitbewerber Schleich auf eine billige Fertigung in Fernost und Osteuropa.
Bullyland Figuren sind auch für kleine Kinder uneingeschränkt zu empfehlen, da sie im Gegensatz zu vielen anderen Figuren anderer Hersteller bereits seit vielen Jahren aus PVC freiem Grundmaterial bestehen. Sie weisen keinerlei unangenehmen Eigengerüche auf - während gerade scheinbar günstige Fernostkopien wie frisch aus dem Chemielabor riechen , sind Bullyland Figuren angenehm geruchsneutral.

Onkel Dagobert von Bullyland im Lichte seiner Kritiker.

Vorliegende Bullyland Figur bekommt 4 von 5 Punkte. Sie ist sorgfältig handbemalt. Sorgfältig, da alle Farbübergänge- und Nuancen handwerklich sauber ausgeführt wurden. Sicher, über den in blau dargestellten Gehrock mag der konservative Donaldist seine Nase rümpfen – allerdings mag ich diesen Einwand nicht als ernsthaften Kritikpunkt an der Bullyland Figur gelten lassen.
Ansonsten sind seine ihm zugeschriebenen Eigenschaften nämlich sehr gut modeliert. Erhaben und stolz blickt er seinem Betrachter entgegen. Fast so , als ob er diesem von Dr. Erika Fuchs meisterhaft ins deutsche Übersetzten Ausspruch : „Ich bin reich geworden, weil ich zäher war als die Zähsten und schlauer als die Schlausten! Und ich bin dabei ein ehrlicher Mann geblieben!“ (Barks : Only a poor old man) entgegen zuschmetern gedenkt.
Der geneigte Leser mag sich nun fragen, warum in 3 – Teufelsnamen den nur 4 von 5 Punkte ? Nun – wie leider bei vielen Bullyland Figuren zeigt auch hier die Farbe alsbald erste Abnutzungserscheinungen. Will heissen, Bertel neigt zum ausbleichen und auch das blau am Gehrock blättert schneller ab als die bürzelaufrichtende Wirkung des letzten Geldbades.

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Donnerstag, 29. August 2013

Die Fackelmann Grillzange oder Kraftsport beim Tierteilevernichten.

Die Grillzange und ihr Arbeitsumfeld.

Wenn ich diesen nun leider fast schon der neueren Sozialgeschichte zurechenbaren Sommer 2013 Revue passieren lasse, habe ich dieses Jahr genau 4 Male eine derartige Veranstaltung ausgerichtet. Die Rede ist von einem Grillabend mit Freunden. 4 mal habe ich den Holzkohlegrill angefeuert, Fleisch und dazu passende Getränke – zumeist Gerstensaft – besorgt und 4 mal ein bestimmtes Grillzubehörteil aus den Tiefen des Küchenschrankes geborgen, um es nach entsprechender Reinigung bis zum nächsten Einsatz dort wieder zu verstauen. Hierbei handelt es sich um eine Grillzange von Fackelmann (Modell Nirosta), welche ich im folgenden kurz vorstellen möchte.

Die Grillzange und eine Beschreibung ihrer selbst.

Die Zange ist verhältnismäßig lang, laut Zollstock genau 36 cm. Von ihrem Gewicht bringt sie in etwa 200 g. auf die Waage und besteht wie viele andere Grillzangen auch aus Metall. Ihr Design würde ich als zeitlos klassisch bezeichnen – der einzige Unterschied zu anderen Vertretern ihrer Art dürfte ihre leicht abgewinkelte Spitze sein. Hierdurch soll wohl erreicht werden, das zum Verzehr bereite Tierleichenteil leichter packen zu können.
Ihre Reinigung gestaltet sich relativ einfach, da sie zu 100% Spülmaschinenfest ist. Auch mit einem feuchten Tuch und etwas Spülmittel ist sie ohne Probleme wieder sauber zu bekommen. In dieser Disziplin punktet die Metallzange eindeutig im Vergleich zu einer normalen Holzzange. Grundgütiger, welche Tortur die Reinigung hier bei jedem Einsatz beinhaltet !
Gekauft habe ich das gute Stück bereits im Jänner im hiesigen Baumarkt, wo es mich 8,99 Euro gekostet hat. Wie in heutigen oligopolisierten Zeiten fast schon üblich, ist die Fackelmann Grillzange online natürlich etwas günstiger zu bekommen. Bei amazon kostet sie momentan beispielsweise gerade einmal noch 5,49 Euro.

Die Grillzange im Lichte der Kritik.

In der Praxis erweist sich das Tierteilewenden mit diesem Zubehörteil allerdings als äusserst kraftaufwendig. Es bedarf schon einiger Anstrengung, die Zange so zu schliessen, das Würstel und Co. auch ausreichend im Banne gehalten werden. Gut, ich würde mich selbst als ungeübten Gelegenheits Griller bezeichnen – aber es geht auf keine Schweinehaut, wie oft mir diesen Sommer das Fleisch mit dieser Zange entglitten ist. Gerade bei marinierten Fleischstücken ist das erfolgreiche Wenden schon fast ein Glücksspiel.
Die Zange ist meines Erachtens aus zweierlei Gründen unzureichend konstruiert.
Zum einen lässt sie sich nur mit relativ grosser Kraftanstrengung schliessen. Mit dieser Zange 20 Würste gewendet und das Fitnesstudio kan geschlossen bleiben !
Zum anderen wurden auch keinerlei Vorkehrungen getroffen, um ein Entweichen des Grillgutes zu verhindern. Während bei anderen Zangen des Metall im vorderen Bereich oftmals aufgeraut oder sogar genoppt ist, sucht man derartiges bei der Fackelmann Nirosta Variante vergebens !!
Preislich würde ich sie als günstig bezeichnen. 9 Euro für eine Grillzange aus Metall ist angemessen.
In der Dimension Reinigung ebenfalls keine Kritik. Sowohl von Hand als auch mit der Spülmaschine – die Zange war bei mir jedes mal flott wieder sauber.
Fassen wir also zusammen : eine Grillzange aus Metall zum eher günstigen Preis, welche sehr leicht zu reinigen ist. Allerdings mit eklatanten Konstruktionsfehlern und in der Praxis daher nur bedingt zu gebrauchen....
Macht in der Endabrechnung gnädige 3 von 5 Punkte und läuft daher nicht unbedingt auf eine Kaufempfehlung hinaus.....

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Der Löffel aus Olivenholz oder Reis essen mit mit Handicap

Der Olivenholzlöffel und wie er ins Hause kam.

Ab und zu lässt sich derartiges leider nicht vermeiden und man wird mit seiner Partnerin zu anderen Pärchen zum essen eingeladen. Wobei zum essen eingeladen hier eigentlich nicht der richtige Begriff ist, den das Ganze läuft zumeist darauf hinaus, das der Gastgeber in seiner semiprofessionell eingerichteten Küche irgwelche Kreationen kreiert, welche er zuvor in einer Kochshow aufgeschnappt hat. Natürlich nicht, ohne das Gericht durch eine -ach wie sind wir heute krativ- interessante eigene Note angereichert zu haben. Selbstverständlich werden nur Zutaten vom Wochenmarkt- oder Bioladen verwendet, selbstverständlich wird darauf geachtet, zum „Essen“ ein erlesenes und passendes Weinerl aus mediteranen – was für ein Unwort - Anbaugebieten zu kredieren. Zu erwartbaren Speisedarreichungen folgt dann zumeist erwartbare Lobbekundung des gerade verspeisten. Gaumenschmaus, Orgasmus der Geschmacksnerven oder auch das Essen war ein Kunstwerk sind in diesem Zusammenhang gerne gehörte Floskeln. Aber jeder Abend geht vorbei und – unangenehmer - auf jede Einladung wird meistens eine Gegeneinladung erwartet. So blieb mir neulich nichts anderes übrig, als besagte mediteran Fraktion ebenfalls in die heimische Küche einzuladen.
Diese brachte mir und meiner Partnerin sogar ein kleines Mitbringsel mit. Einen Servierlöffel aus echtem Olivenholz – ein „must have“ für jeden Kreativ Esser; wie die beiden mir den Küchenfreund anpriesen. Dieses gute Stück möchte ich euch im folgenden kurz vorstellen.

Der Olivenholzlöffel und seine Beschaffenheit.

Das gute Stück ist laut Kollege Zollstock genau 32 cm lang und besteht aus Olivenholz. Es wird von der Firma „Naturally Med“ vertrieben, welche ansonsten mit allen möglichen Küchenutensilien aus Olivenholz handelt. Die Farbe würde ich als hellbraun bezeichnen, wobei diese natürlich von Löffel zu Löffel leicht variieren kann (kein Olivenbaum gleicht schließlich dem anderen). Jeder Löffel ist laut angaben auf der Herstellerhomepage in Handarbeit gefertigt.
Vom Design her würde ich den Löffel von seiner Form her als zeitlos klassisch bezeichnen. Er dürfte also in so gut wie jede Kücheneinrichtung passen, wobei sein Material – Olivenholz – auf jeden Fall ein Hinschauer ist.
Er ist sehr stabil gefertigt und liegt dank seines etwas abgerundeten Griffes und eher geringen Gewichtes ebenfalls sehr gut in der Hand.
Obwohl man derartiges bei Geschenken eigentlich nicht tut, war ich dann doch so frei und habe mich bezüglich des Kaufpreises informiert. Bei amazon.de ist er momentan beispielsweise für etwa 12 Euro zu haben.
In der Praxis hat sich dann allerdings gezeigt, das die Reinigung des Löffels schon a biserl Aufwand erfordert. Spülmaschine ist für Olivenholz natürlich ein absolutes Tabu. Ich verwende zur Reinigung dieses Utensils mediteraner Lebensfreude einen eher weichen Küchenschwamm, welchen ich zuvor in lauwarmes Wasser und Seife getaucht habe. Damit entferne ich dann vorsichtig die festgeklebten Essensreste. Eine wahre Herkulesarbeit, wenn mit dem Löffel zuvor Reis geschöpft wurde. Dieser ist nämlich nach einer Weile kaum mehr abzubekommen.

Der Löffel im Lichte der Kritik.

Der Löffel bekommt von mir 3 von 5 Punkte. Keine Frage, vom Design und verwendeten Material ist das gute Stück auf jeden Fall ein Hinschauer. Von der Verarbeitungsqualität gibt es ebenfalls nichts zu granteln. Eher schon vom Reinigungsaufwand. Mir persönlich ist es schlicht zu aufwändig, nach jedem Essen den Löffel aufwendig mit einem feuchten Schwamm zu säubern. Dafür ist mir schlicht die Zeit zu schade – und der Reis schmeckt mit einem normalen Plastiklöffel wohl auch nicht schlechter. Wer unbedingt mediteranes Küchenutensil braucht, soll zugreifen. Der Rest kann getrost auf einen herkömmlichen Schöpflöffel zurückgreifen. 

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Montag, 26. August 2013

Buchregen.com oder günstiger Nachschub für das Kindle.

Sinn und Zweck von Buchregen.com

Das amazon Kindle ist ja durch seine fast schon Epidemie hafte Verbreitung in aller Munde. Fast keine Werbeunterbrechung , in welcher seine Vorzüge nicht beworben werden. Fast keine Zugfahrt mehr vorstellbar, in welcher ein oder mehrere individuell standartisierte Hipster damit beschäftigt sind, sich die neuesten - inzwischen leider schon wieder massenhaft verbreiteten – Ebook Geheimtipps zu Gemüte zu führen. Amazon selbst heizt diesen Hype durch dreierlei relativ geschickte Marketingstrategien noch zusätzlich an.

Zum einen durch die Tatsache, das im Prinzip jeder für das Kindle publizieren kann. Nie seit Erfindung des Buchdruckes waren die Zugangsbarrieren zur massenhaften Verbreitung eines Textes geringer – oder frei nach Wahrhol – heute wird jeder einmal für 15 Minuten im Focus der Öffentlichkeit stehen. Wo vor nicht allzu langer Zeit zumindest noch ein Lektor sein OK geben musste, reicht es inzwischen aus, einen fast wie auch immer gearteten Text auf den amazon Server hochladen zu können und diesen mit den entsprechend geschickt gesetzten Suchworten zu bewerben. Einerseits sicherlich natürlich eine Demokratisierung im Publizieren; anderseits führt diese Praxis aber auch zu einem stetigen Qualitätsverfall. Der geneigte Leser mag sich zur Überprüfung dieser These nur einmal einige Minuten Zeit nehmen und bei amazon durch die entsprechenden E Book Kategorien (Erotik und Geldverdienen sind hier immer für ein Kopfschüteln gut) surfen.
Zum anderen bietet amazon bestimmte Ebooks in unregelmässigen Abständen für kurze Zeit stark verbilligt oder gar für umsonst an. Wann welcher Artikel von dieser Preispolitik betroffen ist, weiß hier natürlich nur der mit staatlichen Mitteln groß gewordene Oligopolist selbst. Der geneigte Kindle Hipster ist hierdurch natürlich bemüht, möglichst oft die Amazon Seite zu besuchen, um nach derartigen Geheimtips Ausschau zu halten.
Drittens bietet amazon ein relativ lukratives Partnerprogramm. Amazon Werbung auf der eigenen Homepage geschickt platziert hat bei einigen wenigen die Kasse ordentlich zum klingeln gebracht.

Diese drei Punkte versuchen sich die Macher von buchregen.com zu Nutze zu machen. Der Besucher soll hier animiert werden, preislich reduzierte oder kostenlose Ebooks bei amazon zu bestellen. Oder positiv formuliert : es soll ein tagaktueller Überblick über die momentan vorhandenen Schnapperangebote für das Kindle gegeben werden.

Buchregen.com – Bewertung des Domainnamens.

In dieser Hinsicht haben die Macher der Seite – die Werbeagentur Raindropcatcher aus dem schönen Wien – ihre Hausaufgaben gut erledigt. Der Name ist einprägsam, verweist auf den erwartbaren Inhalt der Seite – hier regnet es gratis Ebooks – und kommt angenehm ohne wie auch immer geartete Anglizismen aus. Zumindest der Domainname hat bei diesem Angebot zweifelsohne 5 von 5 Punkte verdient.

Buchregen.com und sein formaler und inhaltlicher Aufbau.

Formal präsentiert sich die Seite sehr überladen und unübersichtlich. Hintergrundfarbe der Seite ist weiß, was normalerweise ja kein Fehler ist. Allerdings nicht, wenn der Besucher ansonsten fast nur von Amazon Partnerprogrammlinks oder anderen Werbebannern erschlagen wird.
Die eigentliche Navigation -in einer Zeile direkt unterhalb des Buchregen Logos in rosaroter ! Schrift untergebracht- besteht hier nämlich aus ganzen vier Menüpunkten, welche fast allesamt wieder in die Tiefen des amazon Partnerprogrammes führen.
Der Menüpunkt „Noch kein Kindle“ führt zu einer Unterseite, auf welcher die unterschiedlichen Kindlemodelle kurz vorgestellt werden. Der Inhalt wird hier komplett von der amazon Seite gezogen; fast kein einziges Wort stammt hier von der buchregen.de Redaktion selbst. Zumindest ein redaktioneller Test der Geräte wäre hier hilfreich gewesen. So aber null Erkenntniszugewinn für den Seitenbesucher – den zuhandenen Inhalt bekommt er bei amazon.de selbst übersichtlicher präsentiert.
Ein ähnliches Bild bei dem Menüpunkt „Kindle Deal des Tages“. Auch hier lediglich eine weiter verlinkung zu der Amazon Unterseite, wo besagter Tagesdeal vorgestellt wird. Auch hier fraglich, wo den nun genau der durch buchregen.com geschaffene Mehrwert für den Besucher liegen soll. Der Amazon Deal des Tages ist schliesslich auf den amazon Seiten selbst spielend leicht zu finden.
Unter „Impressum“ ist die ladungsfähige Adresse von besagter Wiener Werbeagentur zu finden, welche sich für die Internetseite verantwortlich zeigt. Auch hier ist die Adresse vor lauter Bannern kaum zu finden – neben den bereits gewohnten amazon Bannern kommt hier zusätzlich noch ein 468 x 60 Banner von google zum Einsatz.
Der Rest der Buchregen.com Startseite wird dann dazu verwendet, verschiedene elektronische Bücher im Preisbereich zwischen komplett kostenlos und 5 Euro vorzustellen. Nein halt – vorstellen suggeriert etwas, was hier definitiv nicht stattfindet-; es wird hier wiederum lediglich die Inhaltsbeschreibung vom amazon Server gezogen und dieser entsprechend auf den eigenen Seiten etwas umformatiert präsentiert. Natürlich wiederum nicht, ohne die entsprechende Verlinkung zum amazon Partnerprogramm zu setzen. Allerdings wiederum komplett ohne die vorgestellten Bücher einer wie auch immer gearteten redaktionellen Besprechung auszusetzen. Etwas wenig eigener Inhalt in der heutigen Zeit !

Buchregen.com im Lichte der Kritik.

Die Seite bekommt verdiente 2 von 5 Punkte. Sicher, die Grundidee, eine Internetseite über kostenlos erhältliche Ebooks zu schaffen, ist grundsätzlich lobenswert. Auch der Domainname buchregen.com ist sehr einprägsam und somit auch gut gewählt. Allerdings wurde hier eine grundsätzlich gute Idee aus zweierlei Gründen leichtfertig verschenkt :
Sich nur auf den Anbieter amazon.de zu beschränken, halte ich für nicht vertretbar. Und wenn man schon eine derartige Seite in das Leben ruft, um vom geglaubten Füllhorn des Oligopolistenpartnerprogrammes zu partizipieren, dann aber bitte wenigstens a biserl mit eigenem, redaktionellen Inhalt. Der Besucher erwartet schliesslich beim Besuchen einer derartigen Seite einen wie auch immer gearteten Erkenntniszugewinn. Und dieser ist bei buchregen.com definitiv nicht gegeben, da sic alle dargebotenen Informationen bei amazon.de schneller einhohlen lassen. 

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Samstag, 24. August 2013

Frisch gepresste Säfte und der Saftkrug oder China in der Küche.

Der Saftkrug und sein Verwendungszweck.

Der Mensch ist schon ein seltsames Wesen – besondere Ausschweifungen versucht er anschließend meistens mit besonders gesundheitsbewusstem Handeln zu kompensieren. Ich mache hier in keinster Weise eine Ausnahme – jedem Alkohol geschwängerten Fußballabend folgt am nächsten Tag der verzweifelte Versuch, dies durch frisch gepresste Säfte wieder zu kompensieren. Da ich als eingefleischter Schalke 04 Freund relativ viele Spiele verfolge, ist bei mir logischerweise auch die Saftpresse im stetigen Einsatz. Da ich mir meistens eine größere Menge an gepresstem Obst zubereite, lag Anfang Jahres der Kauf eines Saftkruges nahe.
Hier entschied ich mich für den Saftkrug von Le Creuset, welchen ich im folgenden kurz vorstellen möchte.

Der Saftkrug und eine Beschreibung seiner Selbst.

Von seinem Füllvolumen passen laut Herstellerangaben genau 2,1 l. Inhalt in das Gefäss. Dies kann ich in der Praxis auch bestätigen – nach etwas mehr als 2 l. Flüssigkeit war das gute Stück zum bersten voll. Der Krug ist nicht gerade ein Leichtgewicht – im ungefülltem Zustand wiegt er laut Küchenwaage 1500 g. Er besteht aus Keramik und weist an der Oberfläche eine Glasur auf, welche eine problemlose und schadlose Reinigung in der Spülmaschine ermöglicht. Aber auch von Hand ist das gute Stück fix wieder sauber zu bekommen – ein feuchtes Tuch und der Krug strahlt wieder wie neu.
Bezüglich der Flüssigkeiten, welche der Le Creuset Krug verkraftet, sind fast nur durch die Fantasie Grenzen gesetzt. Sowohl eiskalten Saft direkt aus der Arktis des Tiefkühlfaches als auch lavaheißen Kaffee verkraftet er problemlos. Er fühlt sich sowohl in der Mikrowelle als auch im Gefrierfach wohl. Laut Herstellerangaben ist er für Temperaturen von -18 Grad bis zu +260 Grad gebaut. Dies kann ich in der Praxis nur bestätigen – egal ob ich ihn mit heißem Tee, eiskaltem Eistee oder kochender Suppe befüllt habe, egal ob er ins Gefrierfach oder in die Mikrowelle gesperrt wurde – der Krug hat alles schadlos mitgemacht.
Die Oberfläche ist in der Praxis fast nicht kaputtbar; selbst die scharfen Krallen der Katze eines Fußballabendkollegen hat der Krug ohne Kratzer überstanden.
Vom Design würde ich ihn als zeitlos klassisch bezeichnen. Ich habe ihn in einem zarten Mandelton erstanden; in dieser Farbvariante wirkt er fast wie ein Gefäß aus der Römerzeit. Er kommt gänzlich ohne irgwelche, dem kurzfristigen Zeitgeist nach hechelnde Verzierungen aus und dürfte somit in jede erdenkliche Wohnungseinrichtung passen.
Gekauft habe ich das gute Stück in der Haushaltswarenabteilung des hiesigen Karstadt, wo er mich 34,99 Euro gekostet hat. Der Rappenspalter wird natürlich auch dieses gute Stück im Netz etwas günstger bekommen können – bei amazon.de kostet der Krug beispielsweise momentan 28,95 Euro bei versandkostenfreier Lieferung.

Der Saftkrug im Lichte der Kritik.

Der Krug bekommt 4 von 5 Punkte. Er ist sehr gut und solide verarbeitet und dank seiner glasierten Oberfläche ebenfalls sehr leicht – egal ob von Hand oder in der Spülmaschine – zu reinigen. Bezüglich seines Designs gibt es ebenfalls nichts zu granteln – sein dezent klassisches Äußeres dürfte heute und in 20. Jahren - da dem Zeitgeist wohltuend unverpflichtet - in jeden Haushalt passen und die durstigen Kehlen mit Saft erfreuen.
Der Krug ist allerdings im gefüllten Zustand nicht gerade leicht. Als ich in jüngst mit einer 2 Liter Füllmenge probehalber auf die Küchenwaage stellte, kamen hier stattliche 3,4 kg. Zu Tage. Gerade nach einem durchzechten Fußballabend doch eine rechte Tortur – oder positiv formuliert : gefüllte Le Creuset Krüge und das Fitnessstudio kann auch zu Hause stattfinden.
Die Globalisierung macht wohl auch vor Saftkrügen nicht halt. Wie viele Le Creuset Produkte wurde der Krug auch in China gefertigt. Dies mag bei Niedrigpreisartikeln ala 1 Euro Discounter noch angehen, wo es um jeden Cent Produktionskosteneinsparung geht. Nicht aber bei einem doch eher hochpreisigen Artikel wie dem vorliegenden – hier sollte doch auch bei einer Produktion in Europa eine ausreichende Gewinnmarge übrigbleiben. Aber für einige Hersteller kann der Krug wohl nie voll genug sein...

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Freitag, 23. August 2013

Der NICI Esel oder ein Grautier wacht über meinen Computer.

Der NICI Esel und wie er mir zulief.

Ich muss zugeben, das Esel und Maultiere eine besondere Faszination auf mich ausüben. Mit scheinbar stoischer Ruhe harren sie dem Lauf der Dinge. Um sie normalerweise aus der Ruhe zu bringen, bedarf es schon eines mittelschweren Erdbebens. Tiermetaphern haftet natürlich soziologisch immer etwas problematisches an – für mich verkörpert das langohrige Grautier aber in besonderem Ausmaß die leider viel zu selten stattfindende Entschleunigung des Lebens.
Ich sammle daher seit längerem schon alle möglichen und unmöglichen Miniaturen- und Abbildungen von Eseln.
Grund zur Freude gab es diesbezüglich neulich beim schlendern durch die Spielwarenabteilung des hiesigen Karstadt, als ich mir die Stofftiere der Firma NICI etwas genauer ansah. Ein herzallerliebster Esel blickte mir hier aus den Tiefen des etwas lieblos dekorierten Regals entgegen. Kauf mich ! - schien er mir entgegenzuiaen. Hier gab es für mich nicht viel zu überlegen; besonders, da der Preis von 9,99 Euro durchaus im Bereich des Erschwinglichen lag.

Der NICI Esel und wie er ausschaut.

Das Grautier ist laut Zollstock genau 15 cm lang und besteht aus Plüsch. Er ist eher ein Leichtgewicht und wiegt deutlich unter 100 g. Der Esel wird in sitzender Position dargestellt. Schnauze und Bauch sind aus weissem Plüsch, der Rest hauptsächlich aus schwarzem gefertigt. Seine Ohren sind Grautier typisch lang – vielleicht eine Nuance zu lang – geraten. Bezüglich der Körperhyhene des Esels wurde von NICI ebenfalls vorgesorgt ; bis 30 Grad ist er nämlich problemlos in der Waschmaschine waschbar. Dies hält er in der Praxis auch problemlos aus, seinen ersten Badetag hat er hier jedenfalls schadlos hinter sich gebracht.
Der Esel hat mich in der 15 cm Variante 9,99 Euro gekostet. Im Internet – oh welch unvorhergesehenes Wunder – ist er etwas günstiger zu haben. So kostet er in der 15 cm bei amazon momentan beispielsweise 7,90 Euro. Bei den anderen im Netz zugegenen Oligopolisten liegt er preislich in ähnlichen Regionen. In der Bucht sollte er ebenfalls zu einem ähnlichen Preis zu haben sein.
Der NICI Esel ist in verschiedenen Grössenvarianten zu haben, welche sich natürlich preislich etwas unterscheiden. So misst der grösste erhältliche Langohr beispielsweise stattliche 50 cm. - ist allerdings bis auf die grössere Körperlänge baugleich mit dem hier besprochenen.
Das Fell des Esels fühlt sich sehr weich an – eben so, wie sich ein Kuscheltier anfühlen sollte ! Er ist auch als Kinderspielzeug bedenkenlos zu empfehlen, da er nach der europäischen Spielzeug Richtlinie EN71 getestet wurde. Dies bedeutet – etwas vereinfacht ausgedrückt – da seine Inhaltsstoffe bestimmte Schadstoffobergrenzen zumindest nicht übersteigen.

Der NICI Esel und seine Bewertung.

Der Esel bekommt verdiente 5 von 5 Punkte. Zu einem passablen Preis wird hier ein qualitativ hochwertiges Kuscheltier geboten. Das Fell ist auch nach der ersten Grundwäsche noch samtweich; er ist des weiteren sehr gut verarbeitet. Sämtliche Nähte sind hier absolut fehlerfrei vernäht. Sein äußeres ist ebenfalls mit viel liebe zu Detail gestaltet und sieht einem tatsächlichen Esel – natürlich idealtypisch zugespitzt – wenigstens a biserl ähnlich. Ich kann den NICI Esel nur jedem Grautier freund empfehlen – bei mir hat er seinen Ehrenplatz direkt auf meinem Monitor gefunden. 

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Mittwoch, 21. August 2013

Spanien im Hegau oder so hohle ich mir den Urlaub nach Hause.



Das Granada Puzzle und sein Weg von der Spielwarenabteilung auf den Wohnzimmertisch.

Normalerweise fehlt mir zum Puzzle zusammensetzen die Geduld – aber jeder wächst ja mit den an ihn gestellten Aufgaben. Und da ich mein 500 Teile Esel Puzzle vor einigen Monaten nach einigen Anlaufschwierigkeiten dann doch noch zusammengesetzt bekommen habe, beschloss ich beim letzten Einkaufsbummel mit meiner Holden dieser Geduld schulenden Freizeitbeschäftigung eine weitere Gelegenheit zur Bewährung zu geben. Da dieses Jahr unser Urlaub weitgehend auf Balkonien stattfindet, fiel unsere Auswahl in der Spielwarenabteilung des hiesigen Karstadt auf ein wehmutige Fernweh verheißendes Motiv – der Altstadt von Granada. Dieses Puzzle stammt von der Spielwarenschmiede Ravensburger und kostete 12,99 Euro.

Das Granada Puzzle und seine Verpackung.

Das Puzzle mit der Bestellnummer 19290 wird in einem für die Süddeutsche Spielwarenschmiede typischen Pappkarton geliefert. Auf der Verpackungsvorderseite ist wie üblich das Motiv aufgedruckt. Auf der linken Seite ist zur Schnellorientierung die Anzahl der enthaltenen Puzzle teile angegeben – in diesem Fall 1000. Sehr löblich, da man hierdurch sofort vor Kauf weiß, ob der zu erwartende Steckspass dem individuellen Zusammensteckvermögen entspricht. Puzzle im Verpackung wiegen zusammen in etwa 900 g., wobei die Verpackung laut Kollege Zollstock 37 cm x 27 cm x 6 cm gross ist.
Das fertig zusammengesetzte Motiv soll laut Herstellerangaben dann 70 x 50 cm gross sein und zeigt eine typische, menschenleer dargestellte Gasse in der Altstadt von Granada.

Granada oder wo finde ich die Gasse zum Puzzle.

Granada liegt im Süden von Spanien - genauer in Andalusien – und ist die Hauptsadt der Provinz Granada. Sie zählt etwas mehr als 240000 Einwohner. Bekannt ist sie neben seinen touristischen Attraktionen vor allem auch durch seine Universität – hier sind momentan etwas mehr als 60000 Studenten eingeschrieben.
Granada blickt auf eine sehr lange Geschichte zurück – bereits 500 vor Christus wurde die Stadt zum ersten Mal urkundlich erwähnt – und ist mit einer Vielzahl von historischen Bauen gesegnet. Hier finden sich eine Vielzahl von Gebäuden verschiedener Stilepochen. Neben Bauwerken aus der Gotik gibt es hier vor allem beeindruckende Beispiele maurischer Architektur zu bewundern.

Das Granada Puzzle und sein Hersteller.

Das Puzzle wird von der Firma Ravensburger hergestellt, welche ihren Firmensitz – wer hätte es gedacht – im süddeutschen Ravensburg hat. Sie wurde bereits 1883 von Otto Maier gegründet. Von Anfang an spezialisierte man sich vor allem auf Kinder und Jugendliteratur sowie auf Gesellschaftsspiele. Das erste Spiel erschien im Jahre 1884; ein Brettspiel namens „Die Reise um die Welt“. Man versuchte hier wohl, an den Erfolg der sich damals sehr gut verkaufenden Jules Verne Romane anzuknüpfen.
Ab Anfang der 60er Jahre begann Ravensburger mit der Produktion von Puzzle Spielen. Die Firma wuchs in dieser Zeit stark; es wurden Tochterunternehmen auf der ganzen Welt gebildet.
Funktionale Differenzierung auch bei Ravensburger – im Jahre 1977 teilte man sich schliesslich in einen Buch- und in einen Spieleverlag auf.
Gerade Puzzle Spiele wie die Altstadt von entwickelten sich bei Ravensburger zum Dauerbrenner; jährlich werden mehr als 10 Millionen von diesen Geduld erfordernden Steckspielen verkauft.

Das Puzzle und seine Montage.

Die einzelnen Puzzle Teile sind aus Karton und lassen sich selbst von einem eher ungeschickten Zusammensteckdiletanten wie mir leicht zusammenstecken. Sie sind sehr stabil und präzise gefertigt – selbst wenn sich einmal wie bei mir des öfteren zwei Teile ineinander verhakt haben, läuft man hier nicht so schnell Gefahr, das etwas kaputt geht. Wie von der Firma Ravensburger gewohnt, besitzen die einzelnen Teile eine sehr gute Passgenauigkeit. Beim Zusammenbauen war mir jedenfalls immer sofort klar, ob zwei Teile wirklich zusammenpassen. Da das Motiv an sich sehr farbintensiv und kontrastreich ist, war es selbst von mir als puzzligen Einsteiger in einigen Tagen zusammengebaut.

Das Puzzle im Lichte der Kritik.

Die Altstadt von Granada bekommt 5 von 5 Punkte. In gewohnter Ravensburger Qualität -stabile , passgenaue und exakt bedruckte Teile- wird hier ein sehr stimmungsvolles Motiv geliefert, welches einmal fertig montiert genau so farbintensiv wie auf der Verpackung abgebildet wirkt. Aus meiner Einsteigerperspektive bewerte ich den Schwierigkeitsgrad als mittel+; 1000 Teile sind auf den ersten Blick natürlich eine Menge Legearbeit. Durch die klaren, kontrastreichen Flächen des Motives stellen sich beim Zusammenpuzzeln auch für den Anfänger schnell rasche Fortschritte ein. Selbst ich hatte nie das Gefühl, an der Montage zu scheitern. Gleichwohl ist es auch nicht zu unfordernd einfach. Einige Abende Beschäftigung sind mit diesem schönen Motiv jedenfalls sicher. Der Preis von 13 Euro halte ich für ein Puzzle von 1000 Teilen ebenfalls für angemessen. Also Daumen hoch für dieses gelungene Ravensburger Produkt !!!

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Montag, 19. August 2013

Chorus 2 oder Unzufriedenheit ist aller Taten Anfang (2)

Ja, das war gestern (wer sich hierfür interessieren sollte, kann es unter hier klicken gerne nachlesen) . Ein interessanter Tag, nicht wahr? Was will Esel mehr. Wenn ich da an
früher denke, wird mir ganz anders. Wirklich, das waren noch Zeiten... Ein
riesiges Gestüt; soweit das Auge reicht....Jeden Tag Mohrrüben..Und die vielen
Kameraden...Aber nein, mein damaliger Herr musste ja unbedingt mit dem
Roulettespiel anfangen. Das war der Anfang von dem Ende. Woher ich das weiß...
Nun, ein Esel hat bekanntermaßen große Ohren. Und die hat er nicht ohne Grund.
Wahrlich nicht... Wenn der Leser sich zusätzlich noch ein äußerst geschwätziges
Personal vorstellt, wird er seine gerade geäußerte Zwischenfrage auch schon
beantwortet haben. Ich bin schon ein gewitztes Kerlchen. Ja, irgendwann hatte
mein damaliger Herr sein ganzes Vermögen verspielt.



Eine ziemlich tragische Geschichte damals. Alles auf dem Hof musste schnellstens zu Geld
gemacht werden. Auch wir Tiere. Ich war damals noch relativ jung. Das sollte
sich als großer Vorteil herausstellen... Ja, das ist schon tragisch. Alte Esel
will niemand mehr haben. Die können sich schon glücklich schätzen, wenn sie
irgendwo ihr Gnadenbrot fristen können. Bei jungen Tieren ist das nicht ganz so
schlimm. Da findet sich früher oder später schon jemand. Besonders, wenn man
sich auf das Süßholzraspeln versteht. Und das konnte ich immer schon. Im
Gegensatz zu meinem damaligen Kumpel Ernesto. Aber der war auch schon viel
älter als ich. Sehr viel älter. Das merkte man auch. Seine Knochen waren müde
und knarrten. Bei dem Herumtollen musste er des öfteren eine Pause einlegen.
Damals konnte ich das überhaupt nicht verstehen. Ich war jung und übermütig.
Voller Neugierde und Tatendrang. Ernesto wollte jedenfalls niemand kaufen.

Als Arbeitstier war er den einen bereits zu schwach, während er den anderen als
Streicheltier zu hässlich war. Nein, hässlich ist eigentlich das falsche Wort.
Das wird meinem alten Kumpel nicht gerecht. Früher war Ernesto sicherlich ein
hübsches Tier. Da bin ich mir ganz sicher, obwohl seine besten Jahre lange vor
meiner Geburt lagen. Jedenfalls war sein Fell im Laufe der Zeit merkbar matt
geworden. Die Augen glänzten nicht mehr. Man merkte ihm an, dass er müde
geworden war. Kein Feuer mehr, das in ihm lodert. Sein Weg neigte sich dem
Ende. Nicht sofort; aber doch in einem überschaubaren Zeitraum.

Irgendwann kam damals mein jetziger Herr auf den Hof. Dies wusste ich bereits im Voraus, da ich
ein Gespräch der beiden noch übriggebliebenen Stallburschen belauschte. Diese
unterhielten sich über einen alten Knacker, der anscheinend einen Esel kaufen
will. Sehr interessant war das damals für mich. Man muss nämlich wissen, das es
außer mir und Ernesto noch vier andere Esel auf dem bereits zum Verkauf
stehenden Hof gab. Alles Konkurrenten.

Außer meinem Kumpel Ernesto erzählte ich daher niemanden von dem von mir belauschten
Gespräch. In einer derartigen Situation muss man vorsichtig sein. Ich hatte mich
vorzusehen....Nur wir beide...Ja, anfangs dachte ich wirklich, das sich jemand
finden wird, der Ernesto und mich im Doppelpack kauft. Das wäre schön gewesen.
Ich und mein Kumpel Ernesto...Herrliche Aussichten....Dieser konnte meinen
damaligen jugendlichen Enthusiasmus allerdings nicht teilen. Das Alter hatte
ihn von der rosaroten Brille der Illusion befreit. Seine Worte holten mich
voller Ernüchterung auf den Boden der Tatsachen zurück.....

"Ach, Benjamin... mach dir doch nichts vor. Einen alten Esel wie mich will doch
niemand mehr bei sich aufnehmen. Das weißt du so gut wie ich....Ich bin alt und
schwach, für mich gibt es nichts mehr zu erwarten. Ja, dich werden sie haben
wollen. Du bist jung und voller Kraft..."

Ernesto sollte damals recht behalten. Eines Nachmittags war es dann soweit. Mein jetziger Herr
und seine Frau kamen in den Stall und begutachteten die vier anderen Esel.
Diese waren gerade mit Fressen beschäftigt. Mein Kumpel und ich trotteten
draußen auf der Wiese herum. Es war Frühling und noch nicht sonderlich heiß.
Gerade richtig für einen kleinen Spaziergang...

Ernesto machte mich damals sogar auf den Besuch aufmerksam. Ich selbst hätte den fremden alten
Mann und die dicke Frau im Stall überhaupt nicht bemerkt. Tja, damals war ich
zumeist mit meiner jugendlichen Eitelkeit beschäftigt. Meine Lieblingsbeschäftigung war es, mich in dem kleinen Teich, welcher direkt an der Wiese lag, zu spiegeln. Was für ein herrliches Spiel! Und wie hübsch ich war !
Mein dunkelgraues Fell glänzte geradezu. Diese ausdrucksstarken Augen! Und jede
Veränderung bildet sich sofort im Wasser ab. Ich konnte mich überhaupt nicht
sattsehen!

Gut, gut im Nachhinein ist mir das natürlich ein wenig peinlich. Das gebe ich natürlich zu.
Im Fegefeuer der Eitelkeiten ! Zu meiner Verteidigung müsste ich natürlich
anführen, das die Möglichkeit, sich in einem stillen Gewässer zu spiegeln, für
mich damals völliges Neuland darstellte. Welch ungeahnte Möglichkeiten sich da
auftaten! Aber halt....ich schweife schon wieder ab. Eine schlechte
Angewohnheit ist das. Wo war ich noch gleich stehengeblieben? Ach
richtig.....ich und mein alter Kumpel Ernesto. Ich stand wieder einmal am Teich
und war voller Inbrunst mit dem Schneiden verschiedenster Grimasen beschäftigt,
als mein väterlicher Freund zu mir hergelaufen kam:
"Benjamin, ich glaube, jetzt ist es soweit....Benjamin, hör mir bitte zu...der alte Mann
ist da. Du weißt doch, der wo einen von uns kaufen will".

Ich schreckte damals relativ apruppt von meiner Poserei auf. Trotz meiner Jugend wusste
ich, das es um meine Zukunft ging. Und wer weiß, vielleicht nimmt der fremde
Mann auch meinen Freund Ernesto auf. Ich wollte seine diesbezügliche
pessimistische Einstellung einfach nicht teilen. Jedenfalls trotteten wir beide
in Richtung Stall. Das heißt, meinen Kumpel musste ich erst überreden. Der war
nämlich nach wie vor der Meinung, das er sowieso keine Chanche hat und wollte
darum auch nicht mitkommen. Mir zuliebe änderte er seine Meinung dann aber
doch.

"Also gut, Bejamin, wenn du meinst; dann komme ich halt mit....Alleine ist es mir
hier draußen sowieso zu langweilig."

Gerade überzeugend klang das nicht gerade; armer, alter Ernesto. Seine damaligen Worte
sind immer noch derart in meinen großen und wohlgeformten Ohren hängengeblieben, als wenn sich das ganze gerade gestern ereignet wäre.

Tja, um es kurz zu machen; Ernesto hatte recht....Mein heutiger Herr beachtete ihn
wirklich nicht. Zuerst hatte der alte Bauer nur Augen für Alfonso; einen ziemlich arroganten spanischen Deckhengst.

"Uiii, ist das ein schönes Tier....Und so erhaben...Wirklich, oder was meinst du,
Elfriede?".

Elfriede ist natürlich die etwas zur Dickleibigkeit neigende Frau des alten Mannes. Dem
aufmerksamen Leser wird diese Tatsache sicherlich nicht entgangen sein.
Jedenfalls passte es mir überhaupt nicht, was für ein Wirbel um Alfonso
veranstaltet wurde. Dieser aufgeblasene Schaumschläger...Mir war damals
jedenfalls klar, das ich schleunigst etwas unternehmen muste. Ernesto stand
neben mir. Sein Blick war traurig wie immer.

Also erst
einmal ein lautes, herzhaftes und forderndes "Iaaa ihaiha". Das
sollte eigentlich ausreichen, um die Aufmerksamkeit der anwesenden Personen auf
mich zu ziehen. Einen tieferen Sinn hat dieser Ausspruch allerdings nicht.
Versucht man ihn in die Menschensprache zu übersetzen, bedeutet das ganze etwa
folgendes: "Dann und wann ist es notwendig, sich zweimal in dem Kreis zu
drehen und kräftig mit den Ohren zu wackeln". Aber, genau wie ich mir das
ganze gedacht hatte, nicht lange, und die geballte Aufmerksamkeit war auf mich
gerichtet. Alfonso kochte vor Wut, das sah ich ihm deutlich an. Aber das
geschah ihm ganz recht. Ernesto beobachtete das ganze relativ teilnahmslos. Er
war weise genug, um sich keine Chancen auszurechnen. In seinem Alter hat Esel
es schwer.

Die dicke Frau
des alten Bauers wurde damals zuerst auf mich aufmerksam. Sie kam auf mich zu.

"Eselsche, was haste den? Must doch nicht schreien. Bist aber ein schönes Tier. "

Ihr Mann war immer noch mit Alfonso beschäftigt. Doch er hatte die Rechnung ohne seine Frau
gemacht. Ganz eindeutig. Diese rief ihn nämlich sogleich Gewehr bei Fuß.

"Alfred, jetzt komm doch mal her. Schau dir mal das Eselsche an. Ist es nicht
niedlich?"

Jetzt noch
etwas süßholzraspeln, und meine Chancen stehen gut. Ich musste mir eigentlich
keine Sorgen machen; Alfonso kommt gegen meinen Charme nicht an. So war es dann
auch...Die dicke Frau streichelte mich zuerst eine Weile, überlegte dann kurz
und sagte schließlich folgendes:

"Alfred, den nehmen wir mit. Keine Widerrede, ich habe mich entschieden..."

Der alte Bauer liebäugelte damals allerdings immer noch mit Alfonso; das merkte ich deutlich.
Der dicken Frau war dies allerdings auch nicht entgangen. Sie fing an, etwas
böse zu werden:

"Vergiß es, das junge Eselsche wird genommen, und damit basta. Der ist viel niedlicher
als der komische Ackergaul da drüben. Wenn du eine Arbeitsmaschine suchst, dann
kaufe dir gefälligst einen Traktor".

Die Ehefrau des alten Bauers schnaubte. Ihr Gesicht war in der Zwischenzeit tomatenrot
angelaufen. Sie konnte es auf den Tod nicht ausstehen, wenn ihr Mann auch nur
an Wiederrede dachte. Ihr bestimmtes Auftreten fand ich damals außerordentlich
belustigend. Aber natürlich ließ ich mir diesbezüglich nichts anmerken. Das sie
Alfonso als alten Ackergaul titulierte, gefiel mir natürlich ausgezeichnet. 
Die dicke Frau beendete ihren Monolog mit folgendem Ausspruch:
"Jetzt frag schon nach, was das Tier kostet. Ich habe nicht ewig Zeit. Los...Stehe
nicht wie angewurzelt in der Gegend herum, du weißt doch, daß um 16.00 Frau
Suhrbier und Frau Lokowski zum Kaffeetrinken kommen. Wir müssen vorher noch bei
Bäcker Zuckerguss vorbei, um eine Schwarzwälder Kirschtorte abzuhohlen."

Ja, jetzt hatte ich gewonnen. Ganz toll. Meine Zukunft war gesichert. Eigentlich hätte
ich damals zufrieden und glücklich sein müssen. Wenn da die Sache mit Ernesto
nicht gewesen wäre. Dieser wurde nämlich von dem Bauernehepaar überhaupt nicht
beachtet. Als wenn er Luft wäre. Das tat mir leid. Er schien mit seiner
Prognose also doch recht behalten zu haben. Ein alter Esel will einfach niemand
mehr haben. Ich beobachtete meinen alten Freund für einen Moment. Er machte
trotz allem einen recht gefaßten Eindruck. Sein Blick war allerdings in das
Leere gerichtet. Er wollte sich nichts anmerken lassen, um mir meine Freude nicht
zu vermiesen. Ich spürte das. Armer, alter Freund. Mir wurde schmerzlich klar,
das ich wohl oder übel von ihm Abschied nehmen muß. Nichts würde mehr so sein
wie früher; kein gemeinsames Herumtollen auf der Wiese; nichts...aus, vorbei.
Was bleibt, ist die Erinnerung. Schade. Und ich hatte es mir so sehr gewünscht,
daß wir zusammen eine neue Bleibe finden. Na ja, das war damals die erste große
Enttäuschung meines noch jungen Esel lebens.

Das weitere ging dann relativ schnell. Bereits ein Tag, nachdem mich das Ehepaar zum ersten
Mal gesehen hatte, wurde ich von ihnen abgeholt. Sie hatten sich extra einen
von diesen komischen Anhängern ausgeliehen, in welchem normalerweise Pferde zu
irgendwelchen Sportveranstaltungen transportiert werden. Ernesto und ich waren
gerade auf der Weide und spielten fangen. Er machte an diesem Tag einen recht
müden Eindruck. Wir wußten beide, das es alsbald Zeit sein wird, Abschied zu
nehmen. Wahrscheinlich sogar für immer. Aber so schnell.... Wenigstens noch ein
paar Tage. Aber nein... die dicke Frau des alten Bauern schien darauf
spezialisiert zu sein, Nägel mit Köpfen zu machen. Sie parkten das Auto direkt
neben dem Stall. Ernesto sah die beiden als erster:

"Schau, Benjamin, du bekommst Besuch. Dein neuer Herr will dich abholen...."

Im ersten Moment wollte ich mich verstecken. Der Gedanke war einfach; wenn der alte Bauer
mich nicht findet, würde er wieder wegfahren... Und das hieß, ich könnte noch
ein paar Tage mit meinem Kumpel verbringen. Ernesto hielt aber überhaupt nichts
von dieser Idee:
"Ach, Bejamin; daß bringt doch nichts. Nachher entscheiden sie sich für Alfonso. Und
dann? Auf mich brauchst du keine Rücksicht nehmen. Ich bin alt; aber du, mein
Freund bist jung und voller Kraft. Dein Weg liegt noch vor dir. Ich bitte dich;
laufe nicht davon..."

Die Stimme des Freundes klang ernst und gefaßt. Tief in meinem Inneren wusste ich, das er recht
hatte. Das Schicksal kann manchmal so ungerecht sein...Das weitere ist schnell
erzählt. Ehe ich mich versah, befand ich mich auch schon in dem Anhänger. Dann
fuhr das Auto los. Ernesto stand allein auf der verlassen wirkenden Weide und
schaute mir nach. So lang er konnte. Seine Zukunft war vage und ungewiss. Ich
aber war fein raus. Nur weil ich jung war und mich auf das süßholzraspeln verstand....
Verrückte, oberflächliche Welt.

Ja, das alles ist jetzt lange her. Seither bin ich bei dem alten Bauern und seiner dicken
Frau. Wie gesagt, ich kann mich eigentlich nicht beklagen. Ernesto ist es
sicherlich schlechter ergangen. Aber dennoch... In letzter Zeit fehlt mir
etwas. Was, das ist, kann ich nicht genau sagen. Irgend etwas unbestimmtes, was
tief in mir lodert. Wenn wenigstens mein alter Kumpel Ernesto hier sein könnte.
Dann wäre mir sicherlich nicht so langweilig. Wir könnten auf der Wiese herumtollen
und  fangen spielen. Oder den alten
Bauern etwas ärgern... Aber so... Jeden Tag das selbe.

Die einzige Abwechslung, die ich habe, ist die Straße, welche ein paar Meter neben meiner
Wiese vorbeifährt. Da fahren oft Autos vorbei. Manchmal auch ganz große und
lange. Die zu beobachten, macht mir Spaß. Ich überlege mir dann immer, wo die
Straße hinführt. Sicherlich gibt es da auch viele Mohrrüben...Oder aufregende
Geheimnisse...Vielleicht auch andere Esel. Neue Freunde....Am Ende sogar
Ernesto.. Nicht immer nur der alte Bauer und seine dicke Frau. Aber das werde
ich wahrscheinlich nie herausfinden. Mein Gatter ist immer abgeschlossen. Da
ist der alte Mann vorsichtig...

Eines hat er allerdings vergessen. Im Bretterzaun im hinteren Teil der Wiese ist locker und
morsch. Zwei, drei kräftige Tritte mit meinem Hufen, und ich müsste in der
Freiheit sein...Und dann einfach der Straße nach. Das heißt, am besten den
kleinen Feldweg neben der Straße. Das wäre weniger auffällig. Ein Esel mitten
auf einer vielbefahrenen Landstraße; das muss man sich einmal vorstellen...
Nicht auszudenken...Außerdem viel zu gefährlich. Zum Überfahren werden bin ich
noch zu jung. Ein Esel meines Alters und Schlages muss schließlich noch etwas
erleben...

Jawohl...hier werde ich mit Sicherheit keine Abenteuer erleben können. Bis an mein Lebensende
in diesem kleinen Gatter...Nein wirklich nicht. Für einen Esel meiner Herkunft
ist das unwürdig. In meinen Adern fließt schließlich das Blut eines
Entdeckers...

Der werte Leser fragt sich jetzt , wieso ich mir diesbezüglich so sicher bin. Vor allem
im Anbetracht der Tatsache, das der gute alte Barnabas bislang immer in der
sicheren Obhut eines fürsorglichen Herren gelebt hat. Nun, so etwas fühlt  Esel eben. Außerdem bin ich niemanden Rechenschaft schuldig. Ja, ich weiß, jetzt bin ich natürlich wieder dem Klische
eines störrischen Grautieres gerecht geworden. Na und wenn schon....

Das einzige Problem, das ich bezüglich meiner Abenteuerlust habe, ist mein Herr, der alte
Bauer. Er würde sich sicher schreckliche Sorgen machen, wenn ich eines Morgens
nicht mehr in meinem Gatter bin. Und seine dicke Frau erst... Der gute, alte
Barnabas ist nicht mehr da. Wie schrecklich. Wahrscheinlich würden sie sogar
ein Verbrechen vermuten. Eselnapping...Was für ein lustiges Wort. Aber kann man
von einem Grautier in den besten Jahren wirklich verlangen, daß es immerzu
Rücksicht nimmt? Irgendeinmal werde ich so als wie Ernesto sein. Und dann?
Immer noch in diesem Gatter bei dem alten Bauern? Eben so resignierend, wie mein
lieber, alter Freund? Was habe ich dann von meinem Esel leben gehabt? Jeden
zweiten Tag eine saftige Mohrrübe; und das soll es gewesen sein? Ernesto ist in
seiner Jugend immerhin mit einem Schäfer durch die Lande gezogen. Da hat er
dann die tollsten Abenteuer erlebt. Mus ziemlich aufregend gewesen sein. Und
ich verschenke meine besten Jahre. Ein Jammer ist das. Aber was soll Esel auch
machen. Früher waren die Zeiten eben aufregender....

Ich beschloss, daß ich mich genug bemitleidet hatte, und trottete in Richtung Apfelbaum, um
dort auf den alten Bauer zu warten. Na, ein kleines Nickerchen hat noch keinem
Esel geschadet...Gevatter Schlaf ließ dann auch nicht lange auf sich warten.

" Iaaaa, Barnabas, feine Mohrrübe fürs kleine Eselchen..."

Träum ich oder wach ich, sing ich oder lach ich. Gelegentlich mutet es schon etwas komisch an,
was einem für seltsame Sachen durch den Kopf schwirren, wenn Esel zu lange in
der Sonne geschlafen hat. Eines wunderte mich allerdings...Ich hatte doch erst
gestern eine Mohrrübe bekommen...Seltsam, normalerweise ist der alte Bauer mit
meinem Lieblings gemüsse nicht so großzügig. Na, vielleicht wird er langsam
vergesslich. Kann ja sein. Aber was mache ich mir eigentlich Gedanken? Um so
mehr Mohrrüben, um so besser...Eine altbewährte Eselsweisheit.

Der alte Bauer rauchte wie üblich seine übelriechende Pfeife. Er trug einen alten blauen
Overal, welcher voller Ölflecken war. Dazu einen ziemlich zerzausten Strohhut.

"Ich weiß doch, wie die meinem Freund Barnabas schmecken. Sollsts schließlich gut haben
bei mir...."

Mein Herr hielt mir die Mohrrübe direkt vor das Maul. Theoretisch muste ich nur noch
hinein beißen. Ich hielt kurz inne. Tja, Esel denken erst nach, bevor sie
handeln...Ganz im Gegensatz zu Pferden. Jedenfalls überlegte ich, ob es nicht
geschickter wäre, zuerst etwas süßholzuraspeln und erst anschließend in den
saftigen Genuss zu beißen. Das würde dem alten Bauern sicherlich gefallen. Aber
mein Fleisch war wieder einmal zu schwach. Na ja, eins, zwei, drei und mit der
Mohrrübe war es vorbei. So ist das eben. Außerdem sind wir Esel keine
Streichel maschinen. Dahingehend hatte ich den alten Mann schließlich bereits am
Vortag belohnt.
"Das freut mich aber, das es dir so gut gescheckt hat, Barnabas. Aber jetzt must du
mich entschuldigen. Ich sollte für das Eselsche noch den Stall richten..."

Sprachs, und verschwand in meine Behausung... So wie jeden Tag. Ach, wenn Ernesto nur hier
wäre. Ich überlegte, was ich mit dem Nachmittag anfangen sollte. Schon wieder
ein Nickerschen halten wollte ich nicht. In diesem Fall also das
"Esel-dreh-dich-in-dem-Kreis-herum-Spiel". Das spiele ich recht oft,
wenn mir langweilig ist. Ist im Grunde eigentlich ganz einfach. Der Leser wird
das Ganze wahrscheinlich auch für relativ albern halten. Na, und wenn schon. In
der Einsamkeit fällt Esel bekanntlich viel Unsinn ein. Aber halt, ich habe den
Leser ja noch überhaupt nicht in die Spielregeln eingeweiht. Na, das wird jetzt
aber schleunigst nachgehohlt....

Esel stellt sich also auf eine möglichst große Wiese und schließt die Augen. Dann heißt es
bis zwölf zu zählen...Gleichzeitig dreht sich Esel möglichst schnell im Kreis.
Dann heißt es die Augen aufzumachen, und möglichst schnell loszulaufen.
Herrliches Spiel...Es ist einem immer so herrlich schwindelig dabei...

"Barnabas, was ist denn los mit dir? Haste mich nicht gesehen? Du rennst mich ja
um..."

Das war natürlich peinlich. Das mein Herr aber ausgerechnet just zu dem Zeitpunkt aus
dem Stall laufen mußte, wo ich "Esel-dreh-dich-in-dem-Kreis-herum"
spiele? Was für eine Verkettung unglücklicher Unglücklicher Umstände...Na ja,
damit kann ich mir wohl für die nächsten Tage zusätzliche Mohrrüben
abschminken. Wie töricht, wie töricht !

Aber auch dieser Nachmittag war irgendwann vorbei. Es dämmerte, und die Nacht stand vor
der Türe. So wie jeden Tag. Ich beobachtete die Landstraße. Es waren
verhältnismäßig wenig Autos unterwegs. Somit gab es auch nicht viel zu
beobachten. Ein äußerst träger Abend. Ob der alte Bauer wohl arg traurig wäre,
wenn ich mich auf Wanderschaft begebe? Schwer zu sagen...Nach unserer
nachmittaglichen Koalision hat er recht schnell das Weite gesucht. Ich glaube
aber nicht, das er dem guten, alten Barnabas böse ist. Eigentlich ist er die
Gutmütigkeit in Person. Was Ernesto im Moment wohl macht? Hoffentlich ist er
damals noch irgendwo untergekommen. Vielleicht ganz in der Nähe? Wer
weiß...möglich ist alles. Irgend wie hatte ich das Bedürfnis, heute Nacht Nägel
mit Köpfen zu machen. Hinaus in die Welt. Abenteuer Abenteuer. Ein Leben, in dem
die Langeweile keinen Platz hat ! Was für herrliche Aussichten sich da
auftun...Das einzige, was ich tun muss, ist es, zwei, dreimal gegen den morschen
Teil des Gatters zu treten. Meine Eintrittspforte in eine aufregend Zukunft!

Jawohl, heute wird es endtlich soweit sein ! Ich habe lange genug gewartet. So
wahr ich Benjamin heiße! Der alte Bauer und seine dicke Frau müssen mich
verstehen! Das geruhsame Leben in fürsorglicher Obhut ist Gift für mein wild
pochendes Herz. Die Welt wartet darauf, von mir erkundet zu werden. Wohl wahr,
wohl wahr! Die Zeit ist reif für Benjamin, den Eroberer! Keine Sekunde, die
noch zu verschenken ist!

Mein Kopf glühte. Mir war etwas schwindelig. Aber egal. Sogleich an die Arbeit. Jetzt
hält mich nichts mehr auf. Und schon gar kein morscher Holzzaun. Lächerlich!

"Mach dich auf dein Ende gefaßt, Zaun. Jetzt kommt Benjamin, der Rammbock..."

Sprachs, und rannte mit Karacho gegen das mir in dem Weg stehende Hindernis. Zuerst einmal,
dann noch ein zweites Mal....Der in mir brennende Enthusiasmus verlieh mir nie
für möglich gehaltene Kräfte. Mein Widersacher hatte nichts entgegenzusetzen.
Schwupps, und ich war in dem güldenen Garten der Freiheit....Na also, daß war
doch gar nicht so schwer gewesen...Die erste Tat war vollbracht. Welt, hab
acht! Benjamin der Esel dreht seine Runden....

Illustration stammt von der künstlerin ocin9 - diese könnt ihr hier besuchen : klicken

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Sonntag, 18. August 2013

Weizenbier, Tierleichen auf dem Grill und die Freuden des Sommers.

Aufgabenbereich der Gläser.

Wie die letzten Tage bereits einige Male beschrieben, komme ich des Sommers nicht darum herum, in einen sozialen Rahmen eingebettet kollektiv Tierteile zu grillen. Zu derartigen Geselligkeiten am Holzofengrill werden hier im Süden (wie wohl auch fast überall anders in unserer schönen Republik) zumeist geisthaltige Getränke krediert. Hier wohl mit Abstand am meisten Bier, welches wohl mit gegrilltem in einem ähnlichen Zusammenhang stehen dürfte wie Oligopolisierung und schlecht bezahlte Leiharbeit.
Bier ist hier natürlich nicht gleich Bier und in heißen Sommernächten trinke ich persönlich am liebsten Kristallweizen. Dieses wird hier im Süden in besonders geformten hohen schlanken Gläsern ausgeschenkt. Hierdurch wird erreicht, das die Kohlensäure genügend Zeit hat, um durch das Glas nach oben zu steigen und das Bier möglichst lange frisch schmeckt. Weizenbiergläser weisen fast immer einen verstärkten Glasboden auf um das Ritual des gegenseitigem Anstossen zu erleichtern.
Da derartige Gläser bei vorangeschrittenem Konsum mittel leicht zum kaputtgehen neigen, habe ich mich rechtzeitig vor der Grillsaison mit derartigen Trinkbehältnissen bevorratet. Hierbei fiel meine Wahl auf die Weizenbiergläser Maxima der Firma Leonardo, welche ich im folgenden kurz vorstellen möchte.

Die Maxima Gläser und eine Beschreibung ihrer Selbst.

Die Gläser werden im 2er Set im Karton vertrieben. Ein Glas ist genau 26 cm hoch und laut Maßband an seiner dicksten Stelle 9,5 cm dick. Die Gläser bestehen – wer hätte es gedacht – aus Glas. Dieses ist selbstverständlich komplett durchsichtig. Es fasst genau 500 ml. Flüssigkeit, was einer Flasche Weizenbier entspricht.
Vom Design her ist es klassisch schlicht – eben so, wie ein derartiges Glas sein sollte. Also keine Werbeaufdrucke von irgwelchen gedachten Kultbieren, keine unnötigen Verzierungen – hier steht eindeutig die Funktion und der Gebrauchswert im Mittelpunkt. Das verwendete Glas ist hierbei weder zu dick noch zu dünn. Ohne Gewichthaber sein zu müssen, hat man bei dem Leonardo Glas jederzeit das Gefühl, ein ordentliches, solides Glas in den Händen zu halten.
Die Reinigung der Gläser gestaltet sich ebenfalls als unproblematisch. Die Weizenbierbehältnisse sind nämlich spülmaschinentauglich. Sie lassen sich aber auch von Hand mittels Spülbürste sehr leicht säubern.
Gekauft habe ich das 2er Set lokal in der hiesigen Karstadt Filiale, wo es mich genau 5 Euro gekostet hat. Dieser Stückpreis von 2,5 Euro pro Glas ist ausnahmsweise online nicht zu schlagen. Selbst bei amazon.de schlägt das 2er Set der Weizenbiergläser momentan mit immerhin 7,50 Euro zu Buche.

Die Gläser im Lichte der Kritik.

Die Maxima Gläser haben volle 5 von 5 Punkte verdient. Zu einem sehr attraktiven Preis wird hier eine ausgezeichnete Qualität geboten. Besonders lobenswert finde ich das unauffällig klassische Design. Auf Aufdrucke und unnötige Verzierungen wurde hier nämlich zum Glück verzichtet – dieses Glas wird auch in zwanzig Jahren in keiner dann wie auch immer gearteten Küche unlieb auffallen. Einfach ein handwerklich perfekt verarbeitetes hohes Bierglas, welches nach oben hin dickbauchiger wird und der Kohlensäure perfekt dabei hilft, sich zu entfalten. Wieder einmal ein löblicher Sieg der Funktionalität über die kurzfristigen Launen des Designs. 

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Samstag, 17. August 2013

Eine Maus und ein Tiger gemeinsam für eine an sich gute Sache oder Nichts hält für...

Der Tiger und sein Verwendungszweck.

Wer wie ich viel am Computer sitzt um dort seinen mehr oder weniger sinnvollen Verpflichtungen nachzukommen, wird zumindest einen Mangel an zweierlei verspüren.
Zum einen an Zeit. Theoretisch sollte eine derartig effizient arbeitende Maschine eindeutig zu einem mehr an zuhandener Zeit führen. Praktisch bewirkt sie allerdings genau das Gegenteil. Trotz oder gerade wegen der stetigen Allgegenwart des Computers im täglichen Leben scheint der Einzelne immer weniger an selbstbestimmter Zeit zu haben. Word und Tabellenkalkulation bei der Arbeit, in der Freizeit einmal Fratzenbuch und zurück und wieder ist ein Tag Lebenszeit neuere Sozialgeschichte.
Zum anderen früher oder später auch an Mäusen und zugehöriger Unterlage. Da die Rechenknechte der Jetztzeit allesamt primär die Maus als Eingabegerät verwenden, ist diese auch das Zubehörteil mit der zweithäufigsten Reparatur Anfälligkeit. Das mit der häufigsten ist zumindest bei mir die dazugehörige Unterlage. Neudeutsch Mousepad genannt. Die vorletzte Nagetierunterlage, welche ich mir zugelegt habe, war das Speedlink Terra WWF Mousepad mit dem Motiv Tiger. Dieses möchte ich euch im folgenden kurz vorstellen.

Das Mousepad und seine äußere Beschaffenheit.

Die Nagetierunterlage ist laut Zollstock genau 23 cm lang und 19 cm breit In der Dicke misst es 0,3 cm. Bezüglich der Dimension Gewicht zweigt die Küchenwaage 120 g. an. Es besteht komplett aus recyceltem Material und weist eine rutsch hemmende Unterseite auf. Selbst auf meinem wirklich sehr glattem Computertisch lag das Pad stets unverrutschbar perfekt. Die Oberseite ist ebenfalls sehr durchdacht verarbeitet. Sie ist leicht angeraut -freilich ohne hierbei an der Hand zu kleben- und somit somit auch für ältere mechanische Mäuse sehr gut geeignet. Sämtliche Mäuse, welche ich auf dem Pad im Einsatz hatte, ließen sich jedenfalls sehr gut bewegen. Und dies waren immerhin drei : 2 Funkmäuse und eine mechanische.
Der Fotodruck auf der Vorderseite ist ebenfalls sehr gut gelungen. Das Motiv – ein den Mäuseschieber anblickender Tiger – ist sehr gut ausgewählt. Der Druck ist technisch sehr gut gelungen. Die Farben wirken frisch und saftig und verblassen mit der Zeit kaum.
Die Reinigung des Mousepads erwies sich ebenfalls als sehr unproblematisch. Ein feuchtes Tuch und der Tiger gänzt als bald wieder wie neu.
Allerdings wird das Pad in der Praxis im Laufe der Zeit – hier reden wir von 3 Monaten aufwärts – etwas wellig. Unter dem Pad bilden sich Luftblasen, welche die Funktionsfägigkeit doch derart beeinträchtigten, das ich mich vor 1 Monat dazu entschloss, das Anfangs wunderbar funktionierende Pad gegen ein Neues auszutauschen. Die entstandenen Luftbalsen liessen sich keinesfalls auf Sonneneinstrahlung oder ähnliches zurückführen, da es dieser niemals ausgesetzt war.
Gekauft habe ich das Pad vor ca. 7 Monaten im hiesigen Realmarkt, wo es mich 12,99 Euro gekostet hat. Im Internet ist auch dieses Produkt natürlich etwas billiger zu haben. Bei amazon.de ist es momentan beispielsweise für etwas unter 10 Euro zu haben.
Das Besondere an der Terra Serie von Speedlink ist es, das 0,50 Euro pro verkauftem Mousepad an den WWF überwiesen werden.

Der WWF und seine Arbeit.

Der WWF (World Wide Fund For Nature) wurde bereits 1961 in der Schweiz gegründet und ist heute eine der grössten weltweit agierenden Naturschutzorganisationen. Der WWF unterstützt in über 100 Ländern fast 2000 Naturschutzprojekte. Seine Arbeit wird weltweist von Millionen kleiner- oder grösserer Förderer finanziell unterstützt. 2006 wurden hier beispielsweise 374 Millionen Euro weltweit für den Umweltschutz eingesetzt. Auch in Deutschland ist der WWF sehr aktiv. So wurden 2012 fast 37 Millionen Euro in verschiedene Umweltprojekte investiert.
Trotz aller zweifellos vorhandenen Verdienste steht und stand der WWF allerdings auch immer im Focus der Kritik.
So wird ihm bereits seit seiner Gründung eine zu grosse Nähe zur Industrie und Politik vorgeworfen. Hierdurch sei der WWF nicht mehr wirklich in der Lage, seine tatsächlichen Ziele – den nachhaltigen Umweltschutz – zu verfolgen. Er betreibe letztlich lediglich ökologischen Ablasshandel, bei welchem sich Unternehmen durch eine entsprechend grosse Spende an den WWF aus der Verantwortung herauskaufen können.
Wen eine kritische Auseinandersetzung mit dem WWF näher interessieren sollte, sei an dieser Stelle auf das Schwarzbuch WWF von Wilfried Huismann verwiesen, welches 2012 im Güterloher Verlagshaus erschien:
Wilfried Huismann: Schwarzbuch WWF: dunkle Geschäfte im Zeichen des Panda. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2012, ISBN 978-3-579-06675-2

 

Das Mousepad im Lichte der Kritik.

Das Mousepad bekommt von mir 4 von 5 Punkte. Auf den ersten Blick ist es sehr gut verarbeitet. Seine rutsch hemmende Unter- und leicht angeraute Oberseite erlauben jederzeit ein angenehmes Arbeiten. Fast egal, mit welchem Nagetier hier zu Werke gegangen wird. Das Fotomotiv samt Druck sind ebenfalls über jeden Zweifel erhaben. Kräftig schöne Farben samt stilvoll ausgewähltem Tiermotiv, welches mit der Kategorie Kitsch nicht das geringste zu tun hat. Es ist ebenfalls sehr leicht und unproblematisch zu reinigen.
Während der ersten Monate also alles prima und tadellos ! Nach einigen Monaten allerdings das lästige Problem mit den Luftblasen,welche ein störungsfreies Arbeiten fast unmöglich machen. Das Terra Pad ist also keine Anschaffung für die Ewigkeit ! Aber andererseits – das waren derartige Nagetier unterlagen auch noch nie. Daher trotzdem eine Kaufempfehlung für das Pad.
Die 50 Cent Spende an den WWF habe ich überigens aufgrund der ambivalenten Beurteilung von diesem nicht in die Wertung einfliessen lassen. 

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Freitag, 16. August 2013

Pluto oder Hund sein in einer von Enten dominierten Welt.

Pluto als weiterer Neuankömmling meiner Sammlung.

Für den ambitionierten Sammler gibt es am Wochenende nichts schöneres, als über die Flohmärkte der Region auf der Jagd nach neuen Objekten zu pirschen. Dies im besonderen, wenn viele Objektklassen im Focus der Begierde stehen. Neben alten Büchern und Videospielen aus der Helmut Kohl Ära steht bei mir hier vor allem alles was mit dem Mikrokosmos Entenhausen zu tun hat im Zentrum der durch eine ausufernde Sammelleidenschaft geleiteten Gier.
Für Uneingeweihte : Entenhausen ist die fiktive von Enten und anderen Tieren bevölkerte Stadt, wo sich Onkel Dagoberts Bürzel vor Wollust beim täglich zwanghaften Geldbaden im immer voller werdenden Geldspeicher steif aufrichtet und sein Verwandter Donald Duck sisyphoshaft von Unglück zu Unglück schlittert. Wo der zur Besserwisserei neigende Mäuserich Micky Maus zusammen mit seinem etwas einfältigen Kumpel Goofy -eigentlich einem Hund- und seinem tatsächlichen Hund Pluto die Unterwelt der Stadt zur Verzweiflung bringt.
Die Objektklasse Entenhausen ist ein fast inflationär ausuferndes Sammelgebiet. Neben Comics sind es hier vor allem Spielzeugfiguren aus Kunststoff, welche mein Sammlerherz höherschlagen lassen. Fast schon zum bersten schlug dieses dann letzten Samstag beim schlendern über den Flohmarkt, als mir für einen einstelligen Eurobetrag eine ganze Tüte von Walt Disney Figuren der Firmen Schleich und Bullyland in die Hände fiel. Und diese hatte es in sich – genau 46 verschiedene Figuren aus Entenhausen im zumeist passablen Zustand. Eine davon ist Pluto von der Firma Bullyland, welchen ich im folgenden kurz vorstellen möchte.

Pluto von Bullyland und eine kurze Beschreibung seiner Selbst.

Die Figur ist etwa 6 x 4 x 3 cm gross und besteht aus Kunststoff. Sie zeigt Pluto mit herausgestreckter Zunge, wie er wohl gerade sein Herrchen Micky Maus begrüßt. Sein Gesichtsausdruck ist freudig, das linke Ohr leicht aufgerichtet. Eine Pfote ist dem Betrachter der Figur entgegengestreckt,
Pluto ist hauptsächlich orange bemalt. Ohren, Schwanz und Nase sind in schwarz gehalten. Seine herausgestreckte Zunge ist rosa. Desweiteren trägt er ein hellgrünes Halsband.
Auf dem Flohmarkt in gebrauchtem und leicht bespieltem Zustand hat mich die Figur umgerechnet etwa 25 Cent gekostet. Neu und im regulären Einzel- oder Onlinehandel wird sie mit ungefähr 2,5 – 5 Euro zu Buche schlagen. Bei amazon kostet sie neu momentan beispielsweise 2,60 Euro.

Die Firma Bullyland und ihre Firmenstrategie.

Die Firma Bullyland wurde 1973 in Spaitbach -tief im Süden der Republik nahe Stuttgart gelegen- gegründet. Die Firma hat sich von Beginn an auf die Entwicklung und Herstellung von detailgetreuen Figuren spezialisiert. Neben Eigenkreationen wie Tieren von Hunden bis Dinos waren und sind für Bullyland Lizenzfiguren wie die Ducks aus Entenhausen ein wichtiges Standbein.
Bullyland Figuren sind handbemalt und können daher minimale Farbunterschiede aufweisen. Bei meinem Donald gibt es in dieser Hinsicht nichts zu kritisieren - alle Farbübergänge und Nuancen sind hier sauber und handwerklich perfekt herausgearbeitet. Freilich macht die Globalisierung auch vor Bullyland nicht halt; ein grosser Teil der Figuren wird heutzutage nicht mehr im schwäbischen bemalt. Bullyland setzt ähnlich wie sein Mitbewerber Schleich auf eine billige Fertigung in Fernost und Osteuropa.
Bullyland Figuren sind auch für kleine Kinder uneingeschränkt zu empfehlen, da sie im Gegensatz zu vielen anderen Figuren anderer Hersteller bereits seit vielen Jahren aus PVC freiem Grundmaterial bestehen. Sie weisen keinerlei unangenehmen Eigengerüche auf - während gerade scheinbar günstige Fernostkopien wie frisch aus dem Chemielabor riechen , sind Bullyland Figuren angenehm geruchsneutral.



Pluto von Bullyland im Lichte der Kritik.
Der Hund von Micky Maus bekommt in seiner Bullyland Version 4 von 5 möglichen Punkten. Wie alle Bullyland Figuren ist er handbemalt. Die Farbübergänge sind prinzipiell sehr gut ausgeführt. Ebenfalls die Farbgebung. Er schaut weitgehend so aus, wie man ihn aus den Comics und Zeichentrickfilmen her kennt. Sicher, die barbiehaft rosarote Zunge ist Geschmackssache – aber dem eigentlichen Zielpublikum der Figur wohl angemessen.
Ärgerlicher ist schon die Tatsache, das auch bei meinem nur leicht bespielten Pluto am Schwanz und den Ohren bereits die Farbe am abblättern war. Ebenfalls neigt auch bei dieser Bullyland Figur die Farbe zum ausbleichen. Wie bei fast allen Figuren dieser Firma : als Sammelfiguren für die Vitrine fast ausgezeichnet – zum tatsächlich damit spielen aber eher ungeeignet. Aber genau für die Vitrine habe ich mir Pluto ja auch gekauft – aber wer weiss, eventuell werde ich mir ihn ja noch zusätzlich neu und im unbespielten Zustand zulegen. Der günstige Preis von unter 3 Euro werden mich schliesslich auch nicht weiter als bisher von Onkel Dagoberts Geldspeicher entfernen.... 

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Donnerstag, 15. August 2013

Die Angst des Torwarts vor dem Elfmeter oder Fussball, Alk und Mertens Gläser

Die Gläser und ihr Verwendungszweck.

Der Konsum von Getränken mit Umdrehung und jener von Fußballspielen via TV haben verschiedenes Gemeinsam. Um Spass zu machen, müssen sie in einen sozialen Rahmen eingebettet sein. Will heißen, derartige Konsumakte entfalten ihre wahre Wirkung erst dann, wenn sie in einer Gruppe stattfinden. Alleine trinken macht einsam - in der Gruppe fungiert es als soziales Bindemittel. Ähnlich der Fall bei den medial inszenierten Spielen in den heiligen Arenen der Bundesliga. Ich muss mich an dieser Stelle als bekennender Schalke 04 Freund outen. Folgerichtig – sobald im Fernsehen ein Schalke 04 Spiel übertragen wird, sorge ich für zweierlei.Zum einen für eine rechtzeitige Einladung an meine anderen Fußballweggefährten zu mir nach Hause.
Zum anderen selbstverständlich für einen ausreichend großen Vorrat an Umdrehung haltigen Getränken. Hier kommen zumeist Bier und Caipirinha zum Einsatz. Zweiteres ist ein ursprünglich aus Brasilien stammendes Mixgetränk , welches aus Zuckerrohrschnaps, Limettensaft, Eis und Zucker besteht. Zum kollektiven Caipirinha Konsum gehört nicht zuletzt auch der Einsatz eines stilvollen Trinkglases. Das Auge trinkt bekanntlich mit.
Um hier für die gerade begonnene Fußballsaison gewappnet zu sein, habe ich mir vor einigen Wochen im hiesigen Baumarkt 12 Caipirinha Gläser des Herstellers Carl Mertens mit dem sinnigen Namen Pitu zugelegt. Dieses Trinkutensil möchte ich im folgenden kurz vorstellen.

Die Gläser und ihre Beschaffenheit.

Laut vorgenommener Testfüllung weist ein einzelnes Glas ein Füllvolumen von 270 ml auf. Es hat einen Durchmesser von 8,5 cm und ist laut Zollstock 12 cm hoch. Vom Material besteht es selbstverständlich aus Glas. Sehr dickem und solidem Glas. Der Boden weist hier eine Dicke von fast 1 cm auf während es an der Seite ungefähr 4 mm dick ist.
Es ist also durchaus auch für den Verzehr von Heißgetränken wie Milchkaffee oder Kaffee mit Schuss geeignet. Hier wird das Glas allerdings schnell recht heiß – ein derartiger Einsatz ist bei einem Emotions geschwängerten Fußballabend nur mit einer guten Brandsalbe zu empfehlen.
Die Gläser sind aufgrund ihrer Dicke aber sehr stabil. Kleinere Stürze auf den Teppichboden haben sie bislang immer schadlos überstanden.
Sie liegen des weiteren auch sehr gut in der Hand. Dies vor allem daher, da die Gläser am Rand gerade und griffige Flächen aufweisen.
Vom Design her würde ich sie als klassisch schlicht bezeichnen. Lediglich das kleine in rot gehaltene Pitu Logo am Glasrand – ansonsten lenkt hier nichts von der eigentlichen Funktion – dem Trinken von Flüssigkeiten aller Art – ab.
Das Reinigen der Trinkbehältnisse ging bislang immer unproblematisch und schnell von der Hand.Heisses Wasser, Schwamm und Spülmittel und die Mertens Gläser sehen wieder aus wie neu.
Gekostet hat mich ein Glas im Baumarkt 6,99 Euro. Wie in heutigen oligopolisierten Zeiten üblich, sind die Trinkhilfen im Netz natürlich etwas günstiger zu haben. Bei amazon.de schlägt ein Glas momentan beispielsweise mit 4,90 Euro zu Buche.

Die Gläser im Lichte der Kritik.

Die Mertens Gläser bekommen 4 von 5 Punkte. Sie sind sehr stabil und funktional gefertigt. Bei normalen Trinkverhalten wahrscheinlich fast unkaputtbar. Also eigentlich eine Anschaffung für die Ewigkeit , welche die hoffentlich irgwann absehbar stattfindende Schalke 04 Meisterschaft zumindest theoretisch erleben sollten. Sie liegen gut in der Hand und sind nach Konsum auch leicht wieder zu reinigen. Genau so erwartet man es von einem guten Glas !
Einen kleinen Punktabzug gibt es für den doch recht hohen Preis. 7 Euro für ein einzelnes Caipi - Glas sind doch recht gesalzen. 

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