Samstag, 31. August 2013

Onkel Dagobert oder die Sache mit dem steif gewordenen Bürzel.

Onkel Dagobert und wie er zu meiner Sammlung stiess.

Wie ich bereits vor einigen tagen beschrieben habe, schlug neulich mein Donalisten Herz höher, als ich auf dem Flohmarkt ein beachtliches Konvolut an Bullyland Disney Figuren für sehr kleinen Geldbeutel erstand (hier nachzulesen : hier klicken). Wahrlich an der Zeit, eine weitere Figur dieser Sammlung vorzustellen – heute soll Onkel Dagobert der Firma Bullyland etwas genauer unter die Lupe genommen werden.

Onkel Dagobert und wie er in der Bullyland Variante ausschaut.

Onkel Dagobert ist in der Bullyland Variante genau 7,5 cm gross. Und besteht wie fast alle Figuren der Bullyland aus Kunststoff. Zu sehen ist die reichste Ente der Welt in einer für sie typischen Pose und Garnitur – schwarzer Zylinder,Monokel, blauer Gehrock und Spazierstock. Er trägt desweiteren einen in rot gehaltenen Gürtel. In dieser Farbe ist auch der Kragen seines Gehrockes sowie seine Gamaschen gehalten. Sein ersichtliches Federkleid – was hier auf Gesicht, typischen Backenbart und Hände hinausläuft – ist erwartungs gemäß weiß .
Der Enterich stützt sich auf seinen in orange gehaltenen Spazierstock auf und posiert erhaben dreinblickend dem Betrachter entgegen. Onkel Dagobert macht einen sehr zufriedenen Eindruck – das letzte Geldbad scheint hier also noch nicht allzu lange her gewesen zu sein.
Auf dem Flohmarkt habe ich die Figur für unter 30 Cent erstanden – als Neuware ist sie natürlich etwas teurer. Bei amazon.de ist die Bullyland Figur mit der Katalognummer 15310 beispielsweise momentan für 2,89 Euro zu bekommen.

Onkel Dagobert und wie er geboren wurde.

Onkel Dagobert wurde bereits 1947 von dem Meister der Papier gewordenen Entenabenteuer – Carl Barks – erdacht. Anfangs war Scrooge McDuck – wie Onkel Dagobert im amerikanischen heißt – lediglich eine Randfigur in den bereits damals sehr beliebten Abenteuern seines Neffen Donald Duck. Seinen ersten Auftritt hatte er in der zum Weihnachtsfest 1947 erschienen Donald Duck Geschichte „Christmas on Bear Mountain“.
Anfang der 50er Jahre schrieb Barks aber immer mehr Geschichten, in welchen Bertel – so der weltreichsten Ente Kosename – als Hauptfigur auftrat. Schliesslich bekam er sogar seine eigene Comicreihe. Die Figur entwickelte sich alsbald zu einer der beliebtesten aus dem Kosmos der Ducks – Spielzeug wie das vorliegende , Zeichentrickfilme und andere Onkel Dagobert Artikel sollten in den kommenden Jahrzehnten den Geldspeicher von Walt Disney bis zum bersten füllen.

Die Firma Bullyland und ihre Comicadaptionen.

Die Firma Bullyland wurde 1973 in Spaitbach -tief im Süden der Republik nahe Stuttgart gelegen- gegründet. Die Firma hat sich von Beginn an auf die Entwicklung und Herstellung von detailgetreuen Figuren spezialisiert. Neben Eigenkreationen wie Tieren von Hunden bis Dinos waren und sind für Bullyland Lizenzfiguren wie die Ducks aus Entenhausen ein wichtiges Standbein.
Bullyland Figuren sind handbemalt und können daher minimale Farbunterschiede aufweisen. Bei Onkel Dagobert gibt es in dieser Hinsicht wenig zu kritisieren - alle Farbübergänge und Nuancen sind hier sauber und handwerklich perfekt herausgearbeitet. Lediglich bezüglich der Farbe des Gehrockes könnte der strukturkonservative Donaldist leichte Kritik andeuten. In den klassischen Carl Barks Geschichten ist dieser nämlich fast immer rot – bei vorgestellter Figur ist dieser augenscheinlich in blau dargestellt.
Freilich macht die Globalisierung auch vor Bullyland nicht halt; ein grosser Teil der Figuren wird heutzutage nicht mehr im schwäbischen bemalt. Bullyland setzt ähnlich wie sein Mitbewerber Schleich auf eine billige Fertigung in Fernost und Osteuropa.
Bullyland Figuren sind auch für kleine Kinder uneingeschränkt zu empfehlen, da sie im Gegensatz zu vielen anderen Figuren anderer Hersteller bereits seit vielen Jahren aus PVC freiem Grundmaterial bestehen. Sie weisen keinerlei unangenehmen Eigengerüche auf - während gerade scheinbar günstige Fernostkopien wie frisch aus dem Chemielabor riechen , sind Bullyland Figuren angenehm geruchsneutral.

Onkel Dagobert von Bullyland im Lichte seiner Kritiker.

Vorliegende Bullyland Figur bekommt 4 von 5 Punkte. Sie ist sorgfältig handbemalt. Sorgfältig, da alle Farbübergänge- und Nuancen handwerklich sauber ausgeführt wurden. Sicher, über den in blau dargestellten Gehrock mag der konservative Donaldist seine Nase rümpfen – allerdings mag ich diesen Einwand nicht als ernsthaften Kritikpunkt an der Bullyland Figur gelten lassen.
Ansonsten sind seine ihm zugeschriebenen Eigenschaften nämlich sehr gut modeliert. Erhaben und stolz blickt er seinem Betrachter entgegen. Fast so , als ob er diesem von Dr. Erika Fuchs meisterhaft ins deutsche Übersetzten Ausspruch : „Ich bin reich geworden, weil ich zäher war als die Zähsten und schlauer als die Schlausten! Und ich bin dabei ein ehrlicher Mann geblieben!“ (Barks : Only a poor old man) entgegen zuschmetern gedenkt.
Der geneigte Leser mag sich nun fragen, warum in 3 – Teufelsnamen den nur 4 von 5 Punkte ? Nun – wie leider bei vielen Bullyland Figuren zeigt auch hier die Farbe alsbald erste Abnutzungserscheinungen. Will heissen, Bertel neigt zum ausbleichen und auch das blau am Gehrock blättert schneller ab als die bürzelaufrichtende Wirkung des letzten Geldbades.

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