Sonntag, 11. August 2013

Die Angst des schwimmenden Schlumpfes vor dem Fehlstart.

Verschlumpft noch mal – schon wieder ein neuer Schlumpf im Haus.

Schon seit längerem haben es mir die zumeist filigran bemalten Schlumpf Figuren der Firma Schleich derart angetan, das ich irgendwann damit anfing, diese neben vielen anderen Artikelgruppen von alten Computerspielen über Comics bis zu Zigarettenbilderalben ebenfalls zu sammeln. Sammeln ist ähnlich wie andere Süchte eine Tätigkeit, welche einem stetigen Steigerungsimperativ unterliegt. Man ist mit dem Erreichten nie zufrieden. Zuerst freut man sich , einige wenige Schlumpf Figuren zu besitzen, mit der Zeit werden es einige viele – am Ende ist es bei fast jedem Sammelgebiet gleich : man möchte alle Objekte einer Objektklasse besitzen. Zu diesem Zweck suche ich des öfteren die Spielwarenabteilung des hiesigen Karstattes auf, um Ausschau nach sich noch nicht in meinem Besitz befindenden und zumeist blauen Schleichfiguren aus Schlumpfhausen zu begeben. So auch neulich, als ein weiterer Schlumpf den Weg in mein heimisches Schlumpf Regal antrat. Dieses mal der Schwimm Schlumpf mit der Katalognummer 20736, welchen ich im folgenden kurz vorstellen möchte.

Der Schwimm Schlumpf und sein äußeres Erscheinungsbild.

Laut Zollstock ist der sportliche Schwimm Schlumpf 2,5 x 5,5 x 6 cm gross. Er bringt es hierbei auf ein Gewicht von 26 g. Wie fast alle Schleich Figuren ist er aus Kunststoff gefertigt und trägt die Katalognummer 20736.
Der Schlumpf steht auf einem weissen Startblock mit der Nummer 5 und steht unmittelbar vor dem Absprung zu einem wohl wichtigen Schwimmwettbewerb. Er wirkt äusserst angespannt; sein in blau gehaltener Mund ist geöffnet. Man merkt ihm förmlich die Angst an, den Start vom Starterblock zu verschlumpfen. Auf dem Kopf trägt er eine Taucherbrille mit hellrotem Gestell; die Gläser der Brille sind silbern bemalt. Die Brille wirkt hier aber eher wie ein Modeaccessoire in einem 70er Disco Streifen. Im Falle eines Sportschlumpfes nicht wirklich gut gelungen !
Als Kopfbedeckung trägt Schlumpf 20736 seine oblgatorische in weiss gehaltene Schlumpfmütze. Als Hose trägt er eine hellgraue Badehose, welche doch etwas überdimensioniert wirkt. So auch seine Füsse, welche von den Grössenpropertionen fast schon an den unglaublichen Hulk kurz vor seinem nächsten Wutanfall erinnern. Sprich – sie sind schlicht eine Stufe zu gross modeliert.
Wie bei Schlümpfen üblich, ist der restliche Körper in einem schlumpfigen Blauton gehalten.
Auch Schlumpf 20736 kommt wie alle anderen Schleichfiguren auch ohne lästige Umverpackung aus. Lediglich die kleine Schleichbanderole – ansonsten nichts !! Gerade im Spielwarenbereich sehr positiv, wenn eine Firma aktiv Abfall vermeidet.
Gekostet hat mich mein blauer Freund im hiesigen Karstatt 4,99 Euro. Im Internet ist die Figur geringfügig günstiger zu bekommen. Bei Amazon.de ist der blaue Schwimmer beispielsweise momentan für 2,70 Euro zu haben.

Die Firma Schleich und ihre blaue Umsatzgranate aus Schlumpfhausen.

Die Firma Schleich existiert bereits seit fast 80 Jahren; sie wurde bereits 1935 von Friedrich Schleich in Stuttgart gegründet. Bereits seit den 60er Jahren war die Herstellung von Lizenzfiguren im Comicbereich (neben den Schlümpfen auch viele Figuren aus dem Donald Duck und Micky Maus Kosmos) ein wesentlicher Stützpfeiler des Firmenerfolges – Eigenkreationen wie Tier- und Mittelalterfiguren kamen erst in den 1980er Jahren hinzu.
Alle Schleich Figuren sind handbemalt – es wird ferner auf eine möglichst detailierte Modelierung Wert gelegt. Firmensitz von Schleich ist zwar nach wie vor Schwäbisch Gmünd – wenn gleich auch im Feld der Hartgummifiguren die Globalisierung nicht Halt gemacht hat. So werden heute viele Schleich Figuren aus Kostengründen in Fernost bemalt.

Die Schlümpfe und ihre Herkunft.

Erfinder der Schlümpfe war 1958 der belgische Comiczeichner Peyo.Sie waren Anfangs als Nebenfiguren der auch hierzulande bekannten Comicserie Johann und Pfiffikus konzepiert, welche damals in dem Magazin Spirou erschien. Ihre Deutschland Premiere hatten die Schlümpfe 1969 in dem Fix und Foxi Heft 20/1969 (wer es ganz genau wissen möchte : Prinz Edelhart und die Schlümpfe war der Titel der Geschichte). Sie schlugen damals prächtig ein; eine eigene Comicserie sowie eine bereits 1975 erfolgte erste Verfilmung (Die Schlümpfe und die Zauberflöte) waren die fast zwangsläufige Folge. Dieser Erfolg hält bis heute an, was sich beispielsweise an der aktuellen Kinoverfilmung ablesen lässt.
Laut dem Schlumpf Erfinder Peyo sind seine erdachten Figuren sehr, sehr, sehr klein(in einer normalen Menschenhand haben mehrere von ihnen Platz) und weisen eine kräftige blaue Hautfarbe auf. Bis auf den Oberschlumpf (Papa Schlumpf) sind alle von ihnen ohne Bart und andere Körperbehaarung.
Insgesamt exisieren laut Peyo 100 verschiedene, funktional differenzierte Schlümpfe (wie eben auch unser Schwimmschlumpf,welcher aber in dieser Form im klassischen Peyo Kosmos so nicht vorkommt).

Der Schwimm Schlumpf auf dem Prüfstand.

Schlumpf 20736 bekommt von mir 4 von 5 Punkte. Wie man es bei Schleich Figuren gewohnt es, weist er zwar eine äusserst präzise Handbemalung auf. Die Farbübergänge sind sämtlich sehr gut ausgeführt. Auch ist sein Gesichtsausdruck sehr gut getroffen – konzentriert, in sich selbst versunken, eine leise Angst vor dem Fehlstart – genau so stellt man sich einen Sportler kurz vor dem Start vor.
Etwas störend allerdings die eher unpassend modellierte Taucherbrille. Saturday Night Fever im schlumpfigen Swimmbad !
Auch die deutlich zu klobigen Füsse finde ich nicht wirklich gelungen. Der unglaubliche Hulk in blau !!
Alles in allem für Schleich Verhältnisse eine eher durchschnittliche Figur. Für den Sammler wohl ein Muss, für den Rest nicht unbedingt.

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