Donnerstag, 29. August 2013

Der Löffel aus Olivenholz oder Reis essen mit mit Handicap

Der Olivenholzlöffel und wie er ins Hause kam.

Ab und zu lässt sich derartiges leider nicht vermeiden und man wird mit seiner Partnerin zu anderen Pärchen zum essen eingeladen. Wobei zum essen eingeladen hier eigentlich nicht der richtige Begriff ist, den das Ganze läuft zumeist darauf hinaus, das der Gastgeber in seiner semiprofessionell eingerichteten Küche irgwelche Kreationen kreiert, welche er zuvor in einer Kochshow aufgeschnappt hat. Natürlich nicht, ohne das Gericht durch eine -ach wie sind wir heute krativ- interessante eigene Note angereichert zu haben. Selbstverständlich werden nur Zutaten vom Wochenmarkt- oder Bioladen verwendet, selbstverständlich wird darauf geachtet, zum „Essen“ ein erlesenes und passendes Weinerl aus mediteranen – was für ein Unwort - Anbaugebieten zu kredieren. Zu erwartbaren Speisedarreichungen folgt dann zumeist erwartbare Lobbekundung des gerade verspeisten. Gaumenschmaus, Orgasmus der Geschmacksnerven oder auch das Essen war ein Kunstwerk sind in diesem Zusammenhang gerne gehörte Floskeln. Aber jeder Abend geht vorbei und – unangenehmer - auf jede Einladung wird meistens eine Gegeneinladung erwartet. So blieb mir neulich nichts anderes übrig, als besagte mediteran Fraktion ebenfalls in die heimische Küche einzuladen.
Diese brachte mir und meiner Partnerin sogar ein kleines Mitbringsel mit. Einen Servierlöffel aus echtem Olivenholz – ein „must have“ für jeden Kreativ Esser; wie die beiden mir den Küchenfreund anpriesen. Dieses gute Stück möchte ich euch im folgenden kurz vorstellen.

Der Olivenholzlöffel und seine Beschaffenheit.

Das gute Stück ist laut Kollege Zollstock genau 32 cm lang und besteht aus Olivenholz. Es wird von der Firma „Naturally Med“ vertrieben, welche ansonsten mit allen möglichen Küchenutensilien aus Olivenholz handelt. Die Farbe würde ich als hellbraun bezeichnen, wobei diese natürlich von Löffel zu Löffel leicht variieren kann (kein Olivenbaum gleicht schließlich dem anderen). Jeder Löffel ist laut angaben auf der Herstellerhomepage in Handarbeit gefertigt.
Vom Design her würde ich den Löffel von seiner Form her als zeitlos klassisch bezeichnen. Er dürfte also in so gut wie jede Kücheneinrichtung passen, wobei sein Material – Olivenholz – auf jeden Fall ein Hinschauer ist.
Er ist sehr stabil gefertigt und liegt dank seines etwas abgerundeten Griffes und eher geringen Gewichtes ebenfalls sehr gut in der Hand.
Obwohl man derartiges bei Geschenken eigentlich nicht tut, war ich dann doch so frei und habe mich bezüglich des Kaufpreises informiert. Bei amazon.de ist er momentan beispielsweise für etwa 12 Euro zu haben.
In der Praxis hat sich dann allerdings gezeigt, das die Reinigung des Löffels schon a biserl Aufwand erfordert. Spülmaschine ist für Olivenholz natürlich ein absolutes Tabu. Ich verwende zur Reinigung dieses Utensils mediteraner Lebensfreude einen eher weichen Küchenschwamm, welchen ich zuvor in lauwarmes Wasser und Seife getaucht habe. Damit entferne ich dann vorsichtig die festgeklebten Essensreste. Eine wahre Herkulesarbeit, wenn mit dem Löffel zuvor Reis geschöpft wurde. Dieser ist nämlich nach einer Weile kaum mehr abzubekommen.

Der Löffel im Lichte der Kritik.

Der Löffel bekommt von mir 3 von 5 Punkte. Keine Frage, vom Design und verwendeten Material ist das gute Stück auf jeden Fall ein Hinschauer. Von der Verarbeitungsqualität gibt es ebenfalls nichts zu granteln. Eher schon vom Reinigungsaufwand. Mir persönlich ist es schlicht zu aufwändig, nach jedem Essen den Löffel aufwendig mit einem feuchten Schwamm zu säubern. Dafür ist mir schlicht die Zeit zu schade – und der Reis schmeckt mit einem normalen Plastiklöffel wohl auch nicht schlechter. Wer unbedingt mediteranes Küchenutensil braucht, soll zugreifen. Der Rest kann getrost auf einen herkömmlichen Schöpflöffel zurückgreifen. 

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