Dienstag, 8. Oktober 2013

1942, die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl oder Computerspiele 1986.

1942 – Entstehungsgeschichte des Spieles.

Wie viele Spiele der damaligen Zeit wurde auch 1942 zuerst als Arcade Spiel für die Spielhalle entwickelt. Spielhallen waren in den 80er Jahren primär Orte, in welchen an den Automaten Geschicklichkeitsspiele gespielt werden konnten. Reine Glücksspiele spielten hier im Vergleich zu heute eine eher untergeordnete Rolle. 1942 wurde von dem japanischen Spielehersteller Capcom entwickelt und konnte bereits 1984 in den europäischen Zockhallen bewundert werden. Der Spielautomat erwies sich als relativ erfolgreich, so das er für alle gängigen Heimsysteme umgesetzt wurde.
Die C64 Version erschien schließlich im Jahre 1986 und war damals sowohl in einer Kassetten als auch Disketten Version erhältlich.



1942 – Das Spielprinzip heißt ballern.

In diesem vertikal scrollenden Ballerspiel gilt es die Rolle eines Kampfpiloten während des zweiten Weltkrieges zu übernehmen. Die Spielaufgabe dürfte daher auch nicht schwierig zu erraten sein : es gilt, alle in diversen Formationen anfliegenden Feindflugzeuge abzuschießen. Hier tauchen neben den üblichen meistens leicht zu erledigenden Jagdflugzeugen des öfteren Bomber auf, welche nur mit mehreren Schüssen der Garaus zu machen ist.
Selbstverständlich, das die Feinde in dem Spiel auch zurück ballern können. Wenn man es nicht geschafft hat, ein anfliegendes Feindflugzeug abzuschießen, droht in der nächsten Angriffsformation doppeltes Ungemach. Dieses fliegt dann in der nächsten Angriffsformation mit den anderen Flugzeugen mit. Also abschießen oder abgeschossen werden....

1942 – Die Automatenvorlage auf dem C64.

Auch für damalige Verhältnisse kommt 1942 auf dem C64 recht durchschnittlich herüber. Die vorbei scrollende Landschaft ist schlichtweg langweilig gestaltet. Hauptsächlich bekommt man hier Wasser zu sehen. Dieses ist gänzlich unanimiert, ohne weitere Details und einfach nur blau dargestellt. Ab und zu überfliegt man dann auch eine Insel oder dergleichen. Grafisch ebenfalls eher biedere Hausmannskost – meistens ein grüner Farbklecks, welcher mit kleinen schwarzen Strichen aufgelockert wird.
In dieser Dimension scheint den Grafikern damals früh die Lust ausgegangen sein – die verschiedenen Landschaftselemente wiederholen sich nämlich in schöner Regelmässigkeit.
Allerdings war das Spiel grafisch kein kompletter Reinfall – die verschiedenen heranfliegenden Flugzeuge sind nämlich allesamt recht nett gestaltet. Sogar Details wie Propeller und aufgemalte Flaggen sind hier zu erkennen.
Bei der Sprite Abfrage haben die Programmierer wiederum etwas geschlampert. Des öfteren, das ein abgefeuerter Schuss wie von Geisterhand durch das gegnerische Flugzeug hindurchgeht ohne irgwelchen Schaden anzurichten.
Wie auf dem C64 üblich, wird das Spiel primär mit einem Joystick gesteuert. Ansonsten braucht man zur Steuerung des Spieles lediglich noch die Leertaste. Ein Druck auf diese und das zu steuernde Flugzeug setzt nämlich zu einem Looping an. Praktische Sache, den während eines Loopings kann man vom Feind nicht getroffen werden.
Natürlich gibt es bei 1942 auch Extras zu erbeuten. Durch das Erlegen der großen Flugzeuge kann man sein Flugzeug mit neuer Kanone, besserer Feuerkraft oder ähnlichem aufrüsten.
In der C64 Version besteht 1942 aus insgesamt 24 verschiedenen Leveln. Wenn man Level 24 geschafft hat, passiert hier wenig aufregendes. Es geht einfach wieder mit Spielstufe 1 weiter.
Wenn man über ein gutes Gedächnis verfügt, ist 1942 ein recht einfach zu meisterndes Spiel. Die verschiedenen Angriffsformationen kommen nämlich immer gleich angeflogen – einmal gemerkt und man weiß beim zweiten Versuch haargenau, was auf einem zukommt. Wiederum ein Indiz für eher faule Programmierer, den eine zumindest ansatzweise künstliche Intelligenz der Gegner wäre auch damals auf dem C64 möglich gewesen (und in anderen C64 Spielen wie Turrican oder Katakis auch entsprechend umgesetzt).

1942 – Die C64 Version auf dem PC spielen.

Es existieren eine Reihe von sehr guten Programmen, welche den C64 auf dem PC emulieren. Hierdurch ist es möglich, 1942 auch auf dem heimischen Rechner zu spielen. Sowohl das Spiel als auch der zugehörige Emulator können beispielsweise unter http://www.download-full-games.com/c64/games/1942.html kostenlos heruntergeladen werden.
Wer lieber den damaligen Automaten zocken möchte , kann dies unter http://www.gamesbasis.com/1945.html ebenfalls kostenlos tun.

1942 – Die C64 Version in der Kritik.

1942 bekommt 3 von 5 Punkte. Auch aus damaliger Sicht war die grafische Präsentation eher unzureichend, die verschiedenen Angriffsformationen schnell auswendiggelernt und schlimmer noch – die Kollisionsabfrage fehlerhaft programmiert. Wer schießt und trifft, möchte schließlich auch ein explodierendes Flugzeug zu sehen bekommen.
Für Freunde damaliger Spielautomaten natürlich trotzdem von Interesse – schon erstaunlich, für was die Leute in den 80er Jahren ihr Geld in der Daddelhalle gelassen haben.

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