Moon Patrol auf dem C64 –
Kaufgrund.
Obwohl ich Anfang
der 80er Jahre noch viel zu jung für die Spielhalle war, zog mich
dieser Ort damals vor allem wegen dem Arcade – Automaten Moon
Patrol wie magisch an. Spielhallen waren zu dieser Zeit weniger reine
Glücksspieltempel. Vielmehr konnten hier für einen gewissen
finanziellen Obolus Geschicklichkeits Spiele gezockt werden, welche
auf den damaligen Heimcomputer Systemen aufgrund deren technischen
Restriktionen technisch kaum möglich waren.
Moon Patrol, ein
Spiel des japanischen Herstellers Irem, eroberte 1982 die
bundesdeutschen Spielhallen. In diesem aus heutiger Sicht recht
simplen Arcadespiel steuert der geneigte Spieler einen Mond Buggy,
welcher über eine Mondoberfläche fährt -hierbei gilt es natürlich
Hindernissen wie Kratern etc. auszuweichen- und von manigfaltigen
Feinden angegriffen wird.
Manigfaltige
Feinde ist natürlich stark übertrieben – im Grunde sind es
mämlich genau zwei. Zum einen Ufos aus der Luft und zum anderen
Panzern auf dem Landweg.
Der zu steuernde
Buggy ist von der Seite zu sehen und steuert von links nach rechts
über die in beachtlichem Tempo vorbei scrollende Landschaft. Hiervon
gab es insgesamt fünf verschiedene, welche fast wie bei einem
Rennspiel in möglichst kurzer Zeit absolviert werden mussten.
Über Wochen fraß
dieser Automat, welcher als einer der ersten überhaupt seitliches
Scrolling zu bieten hatte, meine gesamten Taschengeldvorräte.
Moon Patrol auf dem C64 –
Darstellung.
Als 1983 eine
Umsetzung von Moon Patrol für den C64 erschien, kratzte ich meine
letzten 29,80 DM zusammen und besorgte mir das Spiel in der
Kassettenversion (Kassetten waren zu dieser Zeit ein gebräuchliches
Speichermedium für Computer – Programme). Als damals 10jähriger
ging ich naiver weise davon aus, den Automaten 1 zu 1 auf meinem
Brotkasten spielen zu können. Und wurde selbstverständlich bitter
enttäuscht.
Während der Buggy
auf dem Automaten präzise und sauber zu steuern war, gestaltete sich
dies auf dem 8 – Bit Commodore zu einem Glücksspiel. Was für eine
grauenhafte Kollisionsabfrage – Schüsse gehen durch Gegner wie von
Zauberhand einfach so hindurch; das Auto stürzt in einen Krater,
obwohl man eigentlich präzise hinüber gesprungen ist. Zum
Zähneknirschen unspielbar – was sich auch nach 30 Jahren nicht
geändert hat. Als ich das Spiel vor dem Schreiben dieses Berichtes
auf einem C64 Emmulator kurz Probe gespielt habe, erschien mir die
Kollisionsabfrage fast noch grauenhafter als in Erinnerung.
Das Scrolling
hingegen ist weitgehend sauber programmiert. Ohne wesentliche
Ruckelorgien bewegt sich der Buggy -welcher in der 64er Version
seltsam aussehende viereckige Räder besitzt- über die
Mondlandschaft. Stickwort Landschaft – diese hat im Vergleich zum
Automaten auf dem C64 einiges an Detailreichtum eingebüßt. Man
könnte sie auch langweilig nennen, den die 5 Streckenabschnitte
unterscheiden sich von den Hintergründen eigentlich kaum.
Wer diese C64
Automatenumsetzung nun auf dem heimischen PC probespielen möchte,
kann dies unter
http://www.download-full-games.com/c64/games/moon_buggy.html
gerne kostenlos tun. Hier sollte auch der nötige C64 Emulator
herunterzuladen sein.
Moon Patrol auf dem C64 – Kritik.
Moon Patrol in
der C64 Version bekommt 3 von 5 Punkte. Sicherlich verfügte der
8-Bit Commodore nicht über die selben technischen Möglichkeiten wie
die Automaten Platine, welche immerhin 576 Farben gleichzeitig
darstellen konnte (zum Vergleich : bei C64 sind es gerade einmal 8).
Das Steuerung und Kollisionsabfrage aber derart schlampig umgesetzt
wurden, lag aber ausschliesslich an der Lustlosigkeit der
Programmierer. Ebenfalls die arg monotone Hintergrundlandschaft,
deren Betrachtung Menschen mit Schlafstörungen wärmstens zu
empfehlen ist. Alles in allem auch bei noch so retrostalgisch
verklärtem Blick keine C64 Perle und höchstens Hardcore Sammlern zu
empfehlen.
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