Während
meiner stündlichen Kaffee- und Zigarettenpausen war ich hier ein
stetiger Gast. Immer hatte mein Besuch nur einen einzigen Grund –
herauszufinden, ob mir heute das Glück hold ist. Die Rede ist hier
von dollarillo.de – seit 2011 ein steter Begleiter meiner
Pausen.
Dollarillo.de
war ein Anbieter, bei welchem man durch das Drehen an einem nett
animierten Glücksrad kleinere Beträge -zwischen 1 und 100 Cent-
gewinnen konnte. Finanziert wurde dies durch das Einblenden eines
Werbespottes, welchen man sich nach dem Drehen am Glücksrad
anzusehen hatte. Dieser Werbespott dauerte zumeist ungefähr eine
halbe Minute – nachdem dieser zu Ende gelaufen war, erfuhr man
dann, ob man gewonnen hatte oder nicht. Aus eigener Erfahrung war bei
dollarillo.de ungefähr jeder fünfte Durchlauf von Erfolg
gekrönt, wobei natürlich Gewinne bis 10 Cent überdurchschnittlich
oft vorkamen. Aber Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist....
Dollarillo.de
verfügte auch über ein relativ gut vergütetes Partnerprogramm; für
jeden neu vermittelten Spieler bekam man – sobald dieser selbst
zumindest 1 Euro erwirtschaftet hatte – selbst 1 Dollar auf sein
Konto gutgeschrieben.
Ausbezahlt
wurde bei dem Anbieter ebenfalls relativ schnell; sobald zumindest 3
Dollar erwirtschaftet waren, konnte man sich das Guthaben dreimal im
Monat auf sein Konto auszahlen lassen. Zumeist war das erspielte Geld
dann innerhalb von zwei Wochen auf dem eigenen Girokonto zu
bewundern.
Der
geneigte Leser mag sich vielleicht wundern, warum der Artikel in der
Vergangenheitsform formuliert ist. Nun – bereits Ende März war
leider Schluss mit dem Drehen am Glücksrad. Der Anbieter des
Dienstes, die dollarillo GmbH aus Hamburg, gab zum 31.3.2012 das Ende
des kurzweiligen Pausenfüllers bekannt.
Man
teilte den Usern per E-Mail mit, das der (einzige) Geldgeber
abgesprungen sei und daher die weitere Finanzierung des Dienstes
nicht mehr gewährleistet werden könne.
Weiter
wurde mitgeteilt, das nur User, welche den Dienst 2013 aktiv nutzten
und des weiteren die Auszahlungsgrenze bereits erreicht haben, für
die Endabrechnung berücksichtigt werden können.
Im
Klartext – User unter 3 Dollar und solche, welche ihr Guthaben
bereits letztes Jahr erwirtschaftet haben, sollen hier also in die
Röhre schauen. Für mich in dieser Form nicht nachzuvollziehen –
ich kann daher jedem Betroffenen nur raten, eine E-Mail an die bis
zum 4.5. noch existente Dollarillo E-Mail Adresse zu senden
(info@dollarillo.de).
Im
Falle von dollarillo.de
scheint sich ein im Paid-Off Bereich ewig wiederkehrendes Muster zu
wiederholen – Gedeih und Verderben des Dienstes wird von einem
einzigen Sponsor abhängig gemacht. Solange dieser selbst finanziell
solvent ist, alles wunderbar und man sieht sich schon als
börsenorientiertes Unternehmen. In dieser wirtschaftlich
erfolgreichen Phase ruht man sich dann auf seinen geglaubten Erfolgen
aus und versäumt es, weitere Sponsoren zu suchen. Warum auch;
kurzfristig lebt der Seitenbetreiber ja in seiner
(Schein)selbständigkeit relativ gut.
Hat
der „Monopolsponsor“ aber mit einem Male kein Interesse mehr an
einer weiteren Finanzierung des Dienstes oder einfach kein Geld mehr,
ist plötzlich von einem Tage zum anderen Schluss mit dem eigenen
prosperierenden Internetunternehmen.
In
„guten Tagen“ wurde zumeist auch kein Kapital angesammelt, mit
welchem man diese „Hauptsponsorlose“ Flaute überbrücken könnte.
Logische Folge – der Dienst wird einfach offline gestellt und im
schlimmsten Falle der User um sein Guthaben gebracht. Man erinnere
sich hier nur an die vielen inzwischen eingestellten
Paid-Maildienste, welche ihre Existenz von einem einzigen
Werbenetzwerk abhängig machten.
Wäre
wenigstens zu hoffen, das dollarillo -ein Dienst mit einer sehr
unterhaltsamen und sicherlich (wieder)ausbaufähigen Idee- sich
wenigstens mit der aus guten Tagen diagnostizierbaren
Professionalität verabschiedet und zumindest alle User noch
auszahlt.
In
meinem Falle 3,10 Dollar – über deren Verbleib ich euch hier durch
Artikelupdate informieren werde. Bis dahin – lebe Wohl –
dollarillo. Warst mir immer ein kurzweiliger Begleiter meiner
Kaffeepausen.
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