Sonntag, 7. April 2013

Rinderbraten, den man sich selbst verdient hat oder back in 81

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Als ich neulich meinen heiligen Gral in Form einer Kiste Atari 2600 Module für 20 Euro auf dem Flohmarkt fand (vgl. hier klicken), war auch ein mir von früher wohlbekanntes Spiel enthalten, welches auch nach 30 Jahren noch imstande war, mir vom gestrigen Tage fast 8 Stunden zu rauben.

Die Rede ist hier von dem Spiel Stampede, welches von dem Label Activision in dem Jahre 1981 für das damals sehr populäre Atari 2600 herausgebracht wurde.
Technisch gesehen , war das Spiel bereits in den frühen 80er Jahren bestenfalls gehobener Durchschnitt.
Stampede ist ein klassischer von links nach rechts Scroller; der Spieler steuert einen Cowboy – klassischerweise natürlich auf einem Gaul reitend – welcher mit einem Lasso bewaffnet auf der Jagd nach Rindern ist.
Hierbei reitet der Rinderfänger automatisch von links -zu Anfang relativ gemächlich- auf immer neue Rinderherden zu; er kann mithilfe des Controllers aber vom Spieler nach oben oder unten bewegt werden. Wer hätte es gedacht – mit den Feuerknopf des Joysticks kann man dann das Lasso auswerfen.
Ziel des Spieles ist es natürlich, soviel wie möglich Rinder einzufangen bezw. Punkte zu erlangen. Es gibt bei Spampede verschiedene Typen von Rindern, welche eine unterschiedliche Zahl von Punkten einbringen. Während ein braunes Tier nur 3 Punkte einbringt, wir ein hellgelbes Tier mit sagenhaften 25 Punkten vergütet.
Entwischt dem Kuhhirten ein Tier, in dem es aus dem Bildschirm hinaushuft, bekommt der Spieler ein virtuelles Leben abgezogen. Apropos Leben – hiervon hat der Spieler zu Beginn drei und kann sich alle 1000 Punkte ein neues hinzuverdienen.
Je mehr Rinder eingefangen sind, desto schneller reitet der Kuhhirte -wie gesagt automatisch- auf die immer gleich langsamen Rinder zu. Die Beute kommt also immer flotter von rechts auf den Spieler zugescrollt; es wird immer schwieriger, alle Tiere einzufangen, bevor sie aus dem Bildschirm entweichen.
Grafisch ist alles zumindest ausreichend dargestellt – der Kuhhirte ist als solcher zu erkennen; bei der zu fangenden Beute erkennt man jederzeit, das es sich zumindest um Tiere handelt. Das Scrolling ist ebenfalls für 1981er Verhältnisse passabel programmiert – während meiner gestrigen Session war hier kein Ruckeln zu erkennen, welches den Spielspass ernsthaft getrübt hätte.

Soweit das zugegeben relativ simple Spielprinzip. Wie alle derartigen Spiele lebt Stampede von dem Highscorefaktor – man versucht wieder und wieder seinen bereits erreichen Beststand zu überbieten.Hier gereicht dann die spartanische Präsentation sogar zum Vorteil – bei Stampede sind garantiert keine wie auch immer gearteten Zwischensequenzen zu ertragen – nach jedem Spiel folgt hier sofort das nächste. Ein fast schon mechanisch suchthafter Vorgang , welcher bei mir heute früh um 03.00 leider oder zum Glück von Gevatter Schlaf unterbrochen wurde.

Preislich kostete das Spiel 1981 bei Erscheinen noch ungefähr 60 DM. Stampede ist eines der gebräuchlicheren und weniger seltenen Atari 2600 Module und heutzutage bei Amazon oder in der Bucht für ca. 6 Euro zu bekommen. 2010 kam sogar eine Xbox360 Version heraus, welche in Microsofts Game Room heruntergeladen werden kann. An eine PC Version wurde 2010 ebenfalls gedacht. Retro Gaming ist heute bei vielen Spielern in. Übersätigt vom Gigantismus heutiger Neuerscheinungen sind für viele Klassiker von damals – sei es als Orginalspiel auf einer Orginalkonsole aus der goldenen Atarizeit oder als Remake für ein modernes System – ein Fernrohr in eine als unbeschwert interpretierte Vergangenheit. Zumindest für den kurzen Moment des Spieles fühlt man sich wieder zurück in den frühen 80er Jahren. Spiele wie Stampede erfüllen meines Erachtens genau diese Funktion – sie machen trotz aller technischen Beschränktheit und grafischen Einfachheit Spass, da sie einen Blick zurück erlauben. Ich gebe Stampede daher 5 von 5 Punkten – günstiger dürfte eine Zeitreise in die Vergangenheit nämlich nicht zu haben sein.

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