Freitag, 5. April 2013

Kanibalismus beim Chinesen oder Donald aus Fernost



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 Als ich neulich einer guten Bekannten beim Umzug geholfen hatte und dabei durch eine Verkettung unheilvoller Umstände meine linke Hand verstauchte, wurde ich zum Dank von dieser am folgenden Tag zum Essen eingeladen. Punkt 20.00 Uhr hatte ich mich beim hiesigen Chinesen einzufinden und sollte ordentlich Hunger mitbringen. So nahmen die Dinge dann also ihren Lauf....
"Ich weiss, das du ein unglaublicher Fan von Donald und Onkel Dagobert bist - deshalb habe ich mir gedacht, dich hier zu einem schönen Entenbraten einzuladen"
Die Worte meiner Bekannten erschauderten mich zutiefst - richtig erkannt, schon seit Jahren war ich den Ducks mehr oder weniger verfallen und würde mich wohl sogar als gemäsigten Donaldisten bezeichnen. Und Donaldisten essen eigentlich keine Ente - diesen Denkschritt hätte ich eigentlich auch von meiner Bekannten erwartet.
Neben ihr stand auf dem Tisch eine kleine mit Geschenkpapier verpackte Schachtel, welche sie mir nun feierlich überreichte.
"Hier dann noch eine Kleinigkeit, welche dich hoffentlich freut."
Noch bevor der kanabalistische Akt beim Chinesen seinen weiteren Lauf nahm, drängte mich meine Neugier dazu, das Geschenk auszupacken.
Wer hätte es gedacht - die Schachtel enthielt eine Donald Duck Kunststoffigur der Firma Bullyland. Sie ist 6,5 x 4,3 x 3 cm gross und zeigt Onkel Donald in stolz posierender Geste. Gekleidet ist er wie fast immer mit seinem typischen blauen Matrosenanzug. Um seinen Hals trägt er eine rote Fliege.
Die Firma Bullyland wurde 1973 in Spaitbach -tief im Süden der Republik nahe Stuttgart gelegen- gegründet. Die Firma hat sich von Beginn an auf die Entwicklung und Herstellung von detailgetreuen Figuren spezialisiert. Neben Eigenkreationen wie Tieren von Hunden bis Dinos waren und sind für Bullyland Lizenzfiguren wie die Ducks aus Entenhausen ein wichtiges Standbein.
Bullyland Figuren sind handbemalt und können daher minimale Farbunterschiede aufweisen. Bei meinem Donald gibt es in dieser Hinsicht nichts zu kritisieren - alle Farbübergänge und Nuancen sind hier sauber und handwerklich perfekt herausgearbeitet. Freilich macht die Globalisierung auch vor Bullyland nicht halt; ein grosser Teil der Figuren wird heutzutage nicht mehr im schwäbischen bemalt. Bullyland setzt ähnlich wie sein Mitbewerber Schleich auf eine billige Fertigung in Fernost und Osteuropa.Bullyland Figuren sind auch für kleine Kinder uneingeschränkt zu empfehlen, da sie im Gegensatz zu vielen anderen Figuren anderer Hersteller bereits seit vielen Jahren aus PVC freiem Grundmaterial bestehen. Sie weisen keinerlei unangenehmen Eigengerüche auf - während gerade scheinbar günstige Fernostkopien wie frisch aus dem Chemielabor riechen , sind Bullyland Figuren angenehm geruchsneutral.
Preislich liegen die Figuren im oberen Mittelfeld. Wie eine kleine Preissuche meinerseits ergeben hat, kostet mein Donald beispielsweise bei dem Anbieter Amazon ungefähr 4 Euro. Für eine handbemalte Figur meines Erachtens ein angemessener Preis. Für den älteren Donald Freund ist das vorliegende Produkt fast uneingeschränkt zu empfehlen - vom Ausdruck ist der Verlierer im Matrosenanzug gut getroffen, er ist sauber und schön bemalt, sein Anschaffungspreis wird niemand an den Bettelstab bringen.
Der geneigte Leser mag sich jetzt eventuell fragen, wieso die Einschränkung auf den älteren Donald Freund und eben nur fast uneingeschränkt zu empfehlen. Nun, Bullyland Figuren haben die Angewohnheit, das bei gar ungestümem Spielen leicht die Farbe abblättert und mit der Zeit verblasst. Da er bei mir allerdings im Regal neben meinen anderen Bullyland- und Schleich Figuren seine Zeit verbringen wird, tangiert mich diese Problematik nur am Rande.
Zurück zu Eingangs erwähnten Abend - aus Höflichkeitsgründen verspeiste ich artig die mir servierte Ente, bedankte mich artig und ging dann mit Donald nach Hause. Freilich erst, nachdem ich meine Bekannte mit
den Grundzügen des Donaldismus vertraut gemacht hatte.

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